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Wien, 31. Juli 1782.
... Ich habe heute Ihr Schreiben vom 26. erhalten, aber ein so gleichgültiges, kaltes Schreiben, welches ich in der Tat auf die Ihnen überschriebene Nachricht wegen der guten Aufnahme meiner Opera niemalen vermuten konnte. Ich glaubte (nach meiner Empfindung zu schließen), Sie würden vor Begierde kaum das Paket eröffnen können, um nur geschwind das Werk Ihres Sohnes besehen zu können, welches in Wien nicht platterdings gefallen, sondern so Lärm macht, daß man gar nichts anders hören will und das Theater allzeit von Menschen wimmelt. Gestern war sie zum viertenmal, und Freitag wird sie wieder gegeben. Allein Sie hatten nicht soviel Zeit. Die ganze Welt behauptet, daß ich durch mein Großsprechen, Kritisieren die Professori von der Musik und auch andere Leute zu Feinden habe! Was für eine Welt? Vermutlich die Salzburger Welt; dann wer hier ist, der wird genug das Gegenteil davon sehen und hören, und das soll meine Antwort darauf sein.
Sie werden unterdessen meinen letzten Brief erhalten haben, und ich zweifle auch gar nicht, daß ich mit künftigem Briefe Ihre Einwilligung zu meiner Heirat erhalten werde. Sie können gar nichts dawider einzuwenden haben und haben es auch wirklich nicht, das zeigen mir Ihre Briefe. Dann sie ist ein ehrliches, braves Mädchen von guten Eltern, ich bin imstande, ihr Brot zu verschaffen, wir lieben uns und wollen uns. Alles was Sie mir noch geschrieben haben und allenfalls noch schreiben könnten, wäre nichts als lauter gutmeinender Rat, welcher, so schön und gut als er immer sein mag, doch für einen Menschen, der schon so weit mit einem Mädchen ist, nicht mehr paßt. Da ist also nichts aufzuschieben. Lieber sich seine Sachen recht in Ordnung gebracht und einen ehrlichen Kerl gemacht! das wird Gott dann allzeit belohnen. Ich will mir nichts vorzuwerfen haben ...