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Palast.
König von Zypern, Ampedo, Andalosia.
König: Wie dank ich eure Freundschaft euch, ihr Edlen!
Ich habe nichts, das euch belohnen könnte,
Will ich mit euch mich messen, bin ich arm.
Du, Andalosia, hast seit sieben Monden
Gestrebt für mich, und sieh, die schönste Braut,
Sie tritt nun heut auf dies beglückte Ufer.
Ihr teilt mir euren Schatz, wie einem Bruder,
Daß ich die Schuld vom Vater mir vererbt,
Dem Spend und Wohltun Strafe ward und Plage,
Nun tilgen, meinen Freunden nützen kann,
Daß ich mit Pracht, wie es dem Könge ziemt,
Der holden Fürstin heut entgegengehe.
Andalosia: Wie fühl ich mich beglückt, wenn Ihr, mein König,
Mich würdigt, mich als Freund zu Euch zu heben.
König: Verweile, Andalosia, denn ich gehe
Mich umzukleiden, um mit dir und andern
Der Edelsten der holden Fremdlingin
Entgegen bis zum Ankerplatz zu reiten. Ab.
Andalosia: Du willst uns nicht begleiten, Ampedo?
Ampedo: Nein, Bruder, ich verweil im stillen Hause;
Dies Lärmen, dieser Auflauf, Schrein des Volks,
Das Tummeln dieser Reiter, dieses Drängen,
Wo jeder eilt, die Eitelkeit zu zeigen,
Ist nicht für mich und macht mich nur betrübt.
Dann drängt sich mir des Lebens Nichtigkeit
So recht ins innre Herz, wenn ich dies Jauchzen,
Den Krampf der Freude seh der trunknen Menge,
Die niemals um sich weiß, und dies bedarf,
Des Lebens trüben Sumpf in Fluß zu bringen.
Andalosia: Ich kenne dich nicht mehr, du bist verwandelt,
Und deine Weisheit wird Melancholie.
Ampedo: Laß auch von diesem eitlen Prahlen, Bruder,
Warum willst du durch Pracht und frevlen Aufwand,
Töricht Verschwenden, der gemeinen Seelen
Ergrimmten bösen Neid auf dich erregen?
Ob's gut getan, daß du die Fürstin auch,
Die du gekränkt, was sie wohl nie vergißt,
Als Königin hieherbringst, steht zu zweifeln;
Zwar hast du sie geheilt, hast sie durch Zauber
Dem väterlichen Hof zurückgebracht,
Hast ihre Neigung dann zu unserm König,
Des königlichen Herrn zu ihr geweckt,
Du schenktest ihrem Stolz die Königskrone,
Ihm wendest du die reiche Mitgift zu;
Allein –
Andalosia: Sei ohne Sorgen, liebster Freund,
Ihr Unglück und die lange Einsamkeit
Hat sie verwandelt ganz, sie fühlt durch Dank
Und Freundschaft mir auf immer sich verbunden.
Mit Tränen schwur am heiligen Altar
Sie feierlich, mir alles zu vergessen,
Auch nie ein Wort von diesem Zaubersäckel
Den Lippen unbedacht entfliehn zu lassen;
Wir sind gesichert, glücklicher als je.
Ampedo: Es sei, doch weiß ich nicht, welch bange Furcht,
Welch trübes Ahnden meiner sich bemeistert;
Ich zittre jedem Laut, weiß nicht warum,
Und eben dies macht mich nur ängstlicher.
Der König kömmt angekleidet zurück.
König: Jetzt kommt, mein liebster Freund, so Arm in Arm
Laßt uns der schönen Braut entgegeneilen. –
Ihr geht nicht mit uns, wie ich höre, Freund?
Ampedo: Ich wünsche meinem König alles Glück,
Doch paßt nicht mein Humor in dies Getümmel.
König: Auf Wiedersehn also bei unserm Fest.
Ab mit Andalosia.
Ampedo: Wo ich viel wenger noch erscheinen werde. –
Ich muß den Doktor fragen, was mir fehlt,
Denn so ist mir im Leben nicht gewesen;
Es ist doch pur unmöglich, daß der Aufwand
Von Kleidern, Schmuck, das Silber-, Goldgeschirr,
Die blankgezäumten Pferde, all die Pracht,
Die aufgeputzten Tafeln, das Turnieren
Und Stechen, und die kostbarlichen Preise,
Daß alles dies nur Albernheiten wären,
Das Leben selber nur ein schaler Traum:
Nein, unser Doktor soll mir was verschreiben,
Daß anders wieder mir die Welt erscheine. Geht ab.