Autoren

∞

Werke

∞

Neu

∞

Information

∞

Shop

∞

Lesetips

∞

Textquelle

∞

Guter Rat.

1848.

Mach' ich den Himmel mir zurecht.
So geht es mir auf Erden schlecht.
O sage mir, wie fang' ich's an,
Daß ich's mit beiden halten kann?

Mit beiden? Geh und werde bleich!
Denn zu verschieden ist ihr Reich,
Denn eins gehöret Gott dem Herrn,
Das andre hat den Teufel gern.

Auf deine Weise geht es nicht,
Hier wird kein Himmel zugericht't,
Die Erdenwelt läuft, wie sie will
Und steht auf Ruf und Schrei nicht still.

Wieviel du auch am Pilgerstab
Ihr nachrennst, wankend auf und ab,
Was so du suchst, gewinnst du nicht;
Denn Himmelsschätze hat sie nicht.

Sie sind nicht dort, sie sind nicht hier,
Fürs Himmelreich beginn mit dir,
Klopf tüchtig auf die eigne Brust,
Auf falsche Furcht und falsche Lust;

Stäub alle Erdenlüste aus,
So öffnet sich das Himmelshaus,
So schaust du in den Sonnenschein
Der sel'gen stillen Welt hinein.

So wird das Herz dir frisch und frei
Und blüht wie lauter Blumenmai,
So blüht die Erd' im Glanz des Lichts
Und weiß von Höll' und Teufel nichts.

Dein Leben rieselt dann hinab
Ein Frühlingsbächlein sanft ans Grab;
Nach Himmel wird nicht viel gefragt,
Weil in dir aller Himmel tagt.