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An diese Weltchronisten reiht sich denn auch einer der einflussreichsten Schriftsteller dieser Epoche, der während des letzten Drittheils dieses und des ersten des siebenten Jahrhunderts lebte, Isidorus von Sevilla. S. Isidori Hispalensis episc. opera omnia denuo correcta et aucta recensente F. Arevalo, qui Isidoriana praemisit, variorum praeff., notas etc. collegit, veteres edd. et codd. mss. roman. contulit. Rom. 1797–1803. 7 Tom. 4°. (2 Bände. Prolegg.) – Isidori De natura rerum recens. G. Becker. Berlin 1857. (Prolegg.). – Der Sohn eines angesehenen Provincialen Carthagenas, Severianus, wurde er durch seinen ältern Bruder Leander, denselben Bischof von Sevilla, der mit Gregor dem Grossen, wie wir sahen, nahe befreundet 589 worden war, und den Uebertritt der Westgothen zum Katholicismus anbahnte, in seiner Ausbildung und Laufbahn wesentlich gefördert. So wurde Isidor im Anfang des siebenten Jahrhunderts sein Nachfolger auf dem vornehmsten Bischofsstuhl Spaniens. Das Ansehen, das ihm dieses Amt verlieh, wurde aber noch ungemein vermehrt durch seine ausserordentliche Gelehrsamkeit, sowie die Beredsamkeit, welche die Zeitgenossen von ihm rühmen. Er präsidirte zwei Concilien Spaniens, und galt schon bei Lebzeiten als eine grosse kirchliche Autorität. Noch mehr war dies später der Fall. Er starb 636.
Isidor, dessen Belesenheit und Sammelfleiss, zumal für jene Zeit, wahrhaft Staunen erregen, gehört in den Bereich unserer Geschichte direct eigentlich nur durch seine historischen Schriften, da die andern theils rein wissenschaftlich oder theologisch sind Denn von den ihm beigelegten Gedichten, bez. Hymnen, gehört ihm gewiss kein einziges an, wie ihrer auch nicht in Braulio's Verzeichniss (s. weiter unten) gedacht wird.; aber gerade diese Werke sind zu einem grossen Theil von dem bedeutendsten Einfluss auf die allgemeine Bildung und Literatur des Mittelalters gewesen, sodass wir in soweit auch ihrer Betrachtung hier nicht entsagen dürfen. Isidor erscheint aber in ihnen fast nur als Sammler oder Compilator, dem alle eigne Ideen abgehen, der seine gelehrten Werke aus einer Unmasse von theils wörtlich, theils dem Sinn nach gemachten Excerpten mosaikartig zusammenzusetzen pflegt; der grösste Excerpist und Compendiator, den es vielleicht gegeben hat. Diese Werke, die Auszüge aus ganzen Bibliotheken vorstellen, wurden aber in einer Zeit, wo es letztere immer weniger gab, für die allgemeine Bildung um so wichtiger, als sie durch eine sehr einfache und übersichtliche, freilich auch durchaus äusserliche Anordnung und einen klaren, leicht fasslichen Ausdruck bequem zugänglich waren. Die geringe Originalität Isidors, die Mittelmässigkeit seines Geistes kamen diesen Arbeiten in der Beziehung gerade zu Statten.
Das grösste und zugleich das einflussreichste seiner Werke, das ihn auch am längsten und bis zu seinem Tode beschäftigte, die Hauptschatzkammer seiner Kenntnisse, sind seine 20 Bücher Etymologien ( Etymologiarum ), welcher Titel offenbar der ursprüngliche ist, wie zugleich der treffendste. S. in Betreff des Titels Arévalo T. I, p. 406 f. Es ist dies 590 nämlich eine compendiöse Encyclopädie der gesammten Wissenschaft, worin eine, meist freilich sehr unvollständige Uebersicht ihrer Materien mit einer Definition der wissenschaftlichen Begriffe und Objecte durch eine Etymologie der sie bezeichnenden Worte, die öfters die allerwunderlichste und willkürlichste ist So, um ein paar Beispiele zu geben, wird gleich literae erklärt (l. I, c. 3, § 3) quasi legiterae, quod iter legentibus praestent, vel quod in legendo iterentur; so wird talio (l. V, c. 27, § 24) erklärt: talio est similitudo vindictae, ut taliter quis patiatur, ut fecit; oder (l. XI, c. 8, § 1) apes dictae, vel quod se pedibus invicem alligent, vel pro eo quod sine pedibus nascantur; oder (l. XV, c. 1, § 71) Hispalis a situ cognominata eo quod in solo palustri suffixis in profundo palis locata sit. Aber was soll man zu den Ableitungen von amicus sagen, dessen Etymologie doch auf der Hand lag: amicus per derivationem quasi animi custos: dictus autem proprie amicus ab hamo, id est, catena charitatis, unde et hami, quod teneant (l. X, § 4). Eine solche Ableitung charakterisirt das ganze Wesen dieser Etymologisirung., gegeben wird. Manche Partien beschränken sich selbst allein auf eine Aufzählung der betreffenden Gegenstände und Angabe der Etymologie, ja ein Buch, das zehnte, enthält bloss Etymologien einer Anzahl nach dem Alphabet geordneter Wörter, allerdings auch theilweise mit Erklärung ihrer speciellen Bedeutung: in der Etymologie liegt also in der That der Schwerpunkt des Buches. Darauf weist auch die Art, wie Isidor sein Werk in der Widmung an seinen Freund, den Bischof Braulio bezeichnet, hin, wenn er sagt, dass er ihm ein Werk über den Ursprung gewisser Dinge sende. En tibi – – misi opus de origine quarundam rerum. Die Eintheilung in Bücher hat aber erst Braulio vorgenommen, welcher Isidor zu dem ganzen Werke angeregt hatte, und es wohl auch zuerst edirt hat. Derselbe Braulio hat der Schrift Isidors › De vir. illustr.‹ ein Eulogium seines Freundes hinzugefügt, worin er ein Verzeichniss der Werke desselben gibt, auf das wir hier mehrmals Bezug nehmen.
Von den zwanzig Büchern behandeln die drei ersten die sieben freien Künste, indem nur einer davon, der Grammatik (die Metrik selbstverständlich inbegriffen), ein ganzes Buch gewidmet ist: schon hieraus ergibt sich die ausserordentliche Kürze und Dürftigkeit der Behandlung der meisten dieser Disciplinen. Das vierte Buch hat die Medicin zum Gegenstand, wo nach Aufführung der drei verschiedenen Schulen, der ›methodischen‹, ›empirischen‹ und ›logischen‹, die Krankheiten einzeln genannt und mit Angabe der Etymologie kurz bezeichnet werden, worauf 591 die Arten der Heilmittel folgen. Das fünfte Buch handelt von den ›Gesetzen‹ (den Rechtsbegriffen, Verbrechen und Strafen) und von den ›Zeiten‹; unter der letztern Rubrik werden (c. 28 ff.) der Tag und die Nacht mit ihren Eintheilungen, die Monate, Jahreszeiten u. s. w. vorgeführt, zugleich aber, nachdem ›Jahrhundert‹ und ›Alter‹ mit Einschluss des Weltalters (c. 38) besprochen, eine Uebersicht der letztern als kurze Weltchronik bis zum 17. Jahre des Heraklius gegeben (auf welche wir weiter unten noch zurückkommen). Im sechsten Buch wird zunächst eine Uebersicht über die Bücher der Bibel und ihre Verfasser mitgetheilt, dann von Bibliotheken, verschiedenen Arten der ›Werke‹ und ihrer Theile (so findet sich hier die Erklärung von Homilie, Apologeticum u. s. w. wie von Prooemium, Argumentum u. s. w.), dem Schreibmaterial u. s. w. gehandelt, worauf noch ein Ostercyklus und ein Verzeichniss der Feste und Officien mit allem, was sich daran schliessen kann So wird hier die Bedeutung von sacramentum, hostia etc. kurz angegeben., folgt. Das siebente Buch führt die himmlische Hierarchie vor, die drei Personen von der Gottheit, die Engel, Patriarchen, Propheten, Apostel, und alle Klassen des Klerus: die Namen und Titel wie ihre Erklärung bilden hier den Gegenstand. Das achte Buch ist der ›Kirche und den Secten‹ gewidmet; von den letztern werden nicht weniger als 68 aufgezählt. Wie nach diesen die philosophischen Schulen hier angeführt werden, so werden den Sibyllen und Magiern die verschiedenen Gattungen der Dichter, als vates , vorausgeschickt, die heidnischen Götter aber darauf in Gesellschaft der Teufel behandelt. Das neunte Buch hat Sprachen und Völker zum Gegenstand. Die lateinische Sprache wird hier als eine vierfache, nach den Stadien ihrer Entwickelung, unterschieden, als ›alte‹ ( prisca ), wie in den Liedern der Salier, latina , wie in den Zwölftafeln, romana , wie in der Literatur seit Naevius, und als ›gemischte‹ ( mixta ), wie sie nach der weiten Ausdehnung des Reiches unter dem Einfluss der in es aufgenommenen Barbaren wurde. Mixta, quae post imperium latius promotum simul cum moribus et hominibus in romanam civitatem irrupit, integritatem verbi per soloecismos et barbarismos corrumpens. l. IX, c. 1, § 7. Merkwürdig ist hier noch die Eintheilung der Sprachen in drei Klassen nach dem Hervortreten der Guttural-, Palatal- und Dentallaute (c. 1, § 8). Nach einer langen 592 Völkerliste wird dann von den Namen der höchsten Staatsgewalten, der Eintheilung des Heeres, den Magistraturen, den Klassen der Bevölkerung und den Verwandtschaftsgraden gehandelt. Des Inhalts des folgenden zehnten Buches haben wir schon oben gedacht.
Im elften Buche – mit welchem manche Handschriften sowie auch Drucke einen zweiten Theil anheben – geht der Verfasser zum Naturreich über, indem hier vom Menschen nach den Theilen seines Körpers, den Sinnen und Gliedern, sowie den Altersstufen gehandelt wird, mit einem Anhang über die Portenta, als Hermaphroditen, Giganten u. s. w. Im zwölften folgt das Thierreich, eine Aufzählung einer Menge von Thiernamen mit etymologischer Angabe, ohne alle und jede wissenschaftliche Eintheilung, wie z. B. recht die Rubrik der ›kleinen Thiere‹ ( de minutis animantibus ) zeigt, wo neben den Mäusen die Grillen und Ameisen erscheinen. Unter den Vögeln wird des Phönix und seiner Wiedergeburt gedacht (c. 7, § 22). Den Inhalt des dreizehnten Buches bildet die Welt mit ihren Theilen, d. h. der Himmel, die Luft, die Winde, die Gewässer u. s. w., während das vierzehnte speciell die Erde zum Gegenstand hat, indem hier die einzelnen Länder von Asien, Europa und Afrika, ihre Inseln, Vorgebirge, Berge aufgeführt und dann noch geographische Ausdrücke etymologisch definirt werden (wie fauces, saltus etc. ). Am Schluss wird auch noch des Inferus gedacht, der in die Mitte der Erde gesetzt wird; von Jerusalem aber heisst es hier (c. 3, § 21): In medio autem Iudaeae civitas Hierosolyma est quasi umbilicus regionis totius. Ob regio hier nur auf Palästina zu beziehen? Mit dem folgenden Buch (XV) geht der Verfasser zu den Wohnstätten der Menschen über, und gibt zuerst ein Verzeichniss der wichtigsten Städte, deren Namen er erklärt; die öffentlichen Gebäude, Arten der Häuser und Zimmer, die Tempel u. s. w. folgen; worauf noch von den Feldern, ihren Grenzen und Massen, sowie von den Strassen gehandelt wird. Das sechzehnte Buch hat die Steine und Metalle zum Gegenstand. Hier finden sich denn schon mitunter die geheimnissvollen Eigenschaften derselben, wie in den spätern Lapidarien wohl durchweg nach Plinius angemerkt So beim Gagates (c. 4, § 3): incensus serpentes fugat, daemoniacos prodit, virginitatem deprehendit. Beim Jaspis heisst es (c. 7, § 8): Volunt autem quidam, iaspidem gemmam et gratiae et tutelae esse gestantibus, quod credere non fidei, sed superstitionis est. Vgl. auch ib. § 12 beim Heliotrop (wörtlich aus Plinius) und c. 8, § 1, c. 11, § 1, und c. 14, § 25; doch wird auch vom Draconites c. 14, § 7 eine Fabel nach Plinius ohne Einschränkung erzählt., obgleich meist ihre 593 Annahme noch für Superstition oder eine Vorspiegelung der Magier auch im Anschluss an Plinius erklärt wird. Im Gefolge der Metalle werden auch noch die Gewichte, Masse, und die Zeichen für jene aufgeführt. Den Inhalt des siebzehnten Buches bildet der Feld- und Gartenbau und ihre Früchte, sowie die Bäume Hier wird von der Eiche Mambre bemerkt, dass sie bis auf Constans gestanden habe. c. 7, § 38. und Gesträuche überhaupt. Das achtzehnte Buch ist betitelt von dem Krieg und den Spielen. Alle Ausdrücke des Kriegswesens werden hier zunächst vorgeführt, namentlich die Fahnen, Musik, Trutz- und Schutzwaffen, wobei der Verfasser seine Belesenheit in den römischen Dichtern, Virgil, Lucan, Properz, Ovid, durch Citate zu zeigen die Gelegenheit findet, neben ihnen aber auch die Bibel anführt. Nachdem dann ein Kapitel über Rechtsstreitigkeiten eingeschaltet ist, geht er zu den Schauspielen über (c. 16), der Gymnastik, dem Circus, dem Theater – dessen sittliche Geringschätzung er durch seine Zusammenstellung mit prostibulum zeigt –, dem Amphitheater, woran sich noch Würfel- und Ballspiel schliessen. Im neunzehnten Buche wird erst das Schiff mit seinen Theilen und seiner Ausrüstung, dann alles, was zum Bau eines Hauses gehört, darauf Kleidung und Schmuck behandelt, wobei auch einiger Nationalkleidungsstücke (c. 23) gedacht wird. – Speisen und Getränke, Haus- und Ackergeräth bilden endlich den Gegenstand des letzten Buches.
Von diesem Werk gilt nun durchaus, was wir oben von den gelehrten Büchern Isidors überhaupt gesagt haben; es besteht, mindestens zum allergrössten Theil, aus blossen Excerpten aus einer grossen Zahl von Autoren, obgleich der Verfasser keineswegs sie alle direct ausgeschrieben, sondern viele Stellen auch aus andern Compilationen, die ihm zunächst vorlagen, genommen hat; es sind Werke der spätern christlichen wie der klassischen Latinität, so hat er im zweiten Buch vorzugsweise Cassiodor, seinen unmittelbaren Vorgänger auf diesem Felde der Literatur S. oben S. 501 ff., ausgeschrieben; ebenso hat er dort des Boëthius 594 Uebersetzungen benutzt, wie Prantl nachgewiesen Geschichte der Logik Bd. II, S. 10 ff.; so im elften Lactanz' De opificio; andererseits ist das vierte Buch wieder grösstentheils aus Caelius Aurelianus excerpirt, die geographischen und naturwissenschaftlichen Angaben aber aus Plinius und Solin geschöpft S. in Betreff der Benutzung des letztern neben dem erstern Mommsens Ausgabe Solins (Berlin 1864), namentlich Prolegg. p. XXX., abgesehen von Suetons Prata , welches verlorene encyclopädische Werk, in den verschiedensten Partien von unserm Autor benutzt, selbst die Idee und Anlage seines Werkes ihm vielleicht eingegeben hat. S. Reifferscheids Ausgabe der Reliquiae Suetons (Leipzig 1860). – Ueber die Benutzung anderer klassischer Autoren, wie des Sallust, Justin, Vitruv, Lucrez, Hygin, s. Dressel, De Isidori Originum fontibus. Turin 1874. (Göttinger Diss.). (Auch in der Rivista di Filologia Oct.–Dec. 1874.) Und vgl. im allgemeinen Bähr, Geschichte der römischen Literatur Bd. III, S. 433, Anm. 3. Dieses Werk wurde also trotz der mannichfachen Mängel seiner Abfassung Ueber die Art und Weise, wie Isidor bei ihr verfuhr, s. Dressel § 1, der von Isidors Nachlässigkeit und Leichtfertigkeit im Excerpiren dort sagt: veterum libris obiter tantum inspectis surrepta verba saepenumero ita corrupit atque detorsit, ut auctoris vestigia vix appareant. für das Mittelalter eine wahre wissenschaftliche Fundgrube, woraus namentlich auch manche Kenntnisse von dem Alterthume gewonnen wurden, zu einer Zeit, wo die Erinnerungen aus demselben erloschen waren, und die alten Autoren selbst nicht mehr gelesen wurden, die hier direct oder indirect excerpirt sich finden. Wenn das Werk aber meist in der That nicht mehr als ein Reallexicon ist, so entsprach dies gerade der niedrigen Kulturstufe der Zeiten, die jetzt anbrachen; und die allerdings auch aus dem Alterthum überlieferte unsinnige Art zu etymologisiren hatte wenigstens den Vortheil, mitunter das Gedächtniss zu unterstützen.
An dieses Werk schliessen sich der Tendenz und der Art der Abfassung nach mehrere andere Isidors mehr oder weniger unmittelbar an. So an die beiden ersten Bücher, die Grammatik und Dialektik, die zwei Bücher Differentiarum Dass nur in zwei Bücher dieses Werk von Isidor eingetheilt war, bestätigt Braulio's Angabe, wie auch diese Eintheilung in der Natur der Sache liegt., das erste verborum , das zweite rerum . In jenem wird, 595 vornehmlich nach Agroetius ein Wörterbuch von Synonymen, mitunter aber auch von gleich oder nur ähnlich klingenden Wörtern gegeben (wie foenus foenum, merelur maeret, quod quot ) wobei denn auch öfters die Etymologie herangezogen wird Für die Kenntniss der damaligen Aussprache des Lateinischen, insbesondere in Spanien, ist dies Buch auch nicht unwichtig.; in dem zweiten Buche werden neben andern namentlich auch Unterscheidungen dogmatischer und moralischer Begriffe gegeben, und hierdurch erhielt das Buch eine Bedeutung: so von trinitas und unitas , so der drei Personen der Gottheit, so der praevicatio angelica und humana , von fides und opus, concupiscentia carnis und spiritus u. dergl. – An das erste Buch der Differentiae reihen sich aber wieder die beiden Bücher Synonyma an, wie schon dieser Titel anzeigt, der allein der ursprüngliche ist. Der Titel liber lamentationum oder der Zusatz de lamentatione animae stammen nicht von Isidor Ildefonsus führt c. 9 unter den Werken Isidors an: librum Lamentationum, quem ipse Synonymorum vocavit. So bezeichnet das Buch auch noch Aldhelm, Epist. ad Acircium, ed. Giles p. 233: – – Isidorus duobus voluminibus quae Synonyma vel Polyonyma protitulantur. – Es findet sich das Buch auch › Soliloquia‹ betitelt, offenbar im Hinblick auf das ebenso genannte Werk Augustins, weil dort auch ein Dialog mit der ratio gegeben ist, s. oben S. 242., obschon sie bald aufkamen, da man diese ihrem Ursprung nach grammatische Schrift als blosses Erbauungsbuch betrachtete, als welches sie selbst Bähr noch anführt, der sie offenbar gar nicht angesehen hat. Es ist nämlich eine Sammlung von Synonymen, die eigenthümlicher Weise an dem Faden eines Gesprächs des Menschen, der sein Elend beklagt, mit der Vernunft ( ratio d. i. der Logos), die ihm seine Sündhaftigkeit als die Quelle desselben, und die Tugend als den wahren Weg zum Glücke zeigt, aufgereiht sind. Das Buch ist wegen der steten synonymischen Wiederholungen unerträglich zu lesen; trotzdem fand es aber im Mittelalter grossen Beifall: man wusste von der ›verstimmenden‹ grammatischen ›Absicht‹ nichts mehr, und die Trivialität des Inhalts, gepaart mit der Breite des Ausdrucks, machte das Buch zu einem sehr leicht verständlichen. Ein Beispiel statt vieler l. I, § 20: Accedat ergo ad vitae magnum malum mortis grande solatium, sit vitae terminus finis tantorum malorum, det finem miseriae requies sepulturae, et si non vita, saltem vel mors misereri incipiat. Mors malorum omnium finem imponit, mors calamitati terminum praebet, omnem calamitatem mors adimit. – Auch über ›Naturlehre‹, um mich dieses hier bezeichnenden Schulausdrucks zu bedienen, 596 hatte Isidor ein selbständiges Buch: De natura rerum , aus seinen Excerpten compilirt, auf den Wunsch des Königs Sisebut, dem er es gewidmet. Er rühmt sich in der Vorrede, hauptsächlich katholischen Autoren gefolgt zu sein, und in der That hat er viel Ambrosius' Hexaëmeron, dann Clemens' Recognitionen in der Rufinschen Uebersetzung, auch Augustin u. a. benutzt; aber er hat die gelehrten Heiden nicht minder verschmäht, wie er denn hier auch vor allem aus Suetons Prata mit vollen Händen geschöpft hat. S. Becker, a. a. O. und Reifferscheid, l. l. p. 427 ff. Er handelt – um den Inhalt im allgemeinen anzudeuten – in 48 Kapiteln von den Tagen, der Woche, den Monaten, Jahren, Jahreszeiten, dem Solstitium und Aequinoctium, der Welt, dem Himmel, den Planeten, Sonne, Mond, den Witterungserscheinungen, den Gewässern, Erdbeben. Auch dieses Buch Isidors wurde im Mittelalter viel gelesen und benutzt. S. Becker, Prolegg. p. XXIII ff.
Von den theologischen Werken Isidors sind hier seine Sententiarum libri tres wenigstens zu nennen, da sie ein grosses Ansehen im Mittelalter genossen, und das erste bedeutendere Werk dieser Art waren, von welcher aber, wie wir sahen, bereits Prosper ein Beispiel gegeben hatte. S. oben S. 366. Es ist eine Compilation von ›Sätzen‹ aus den Werken kirchlicher Autoritäten, ganz vorzugsweise aber aus den Moralia Gregors, zu einem Lehrbuch der Dogmatik und Moral vereinigt. S. eine kurze Inhaltsangabe in Wagenmanns Artikel Isidor in der Real-Encyclop. f. Prot. Theol. Bd. 7, S. 368. – Von unmittelbarem Interesse für die allgemeine Literatur und Kunst des Mittelalters ist dagegen das Schriftchen Allegoriae quaedam sacrae scripturae Von Braulio › De nominibus legis et evangeliorum liber‹ betitelt. Es erinnert die Schrift ihrem Vorwurf nach an die dem Hilarius von Poitiers letzthin beigelegte, von welcher wir oben S. 142, Anm. handelten., worin die allegorische Bedeutung der wichtigern Personen des Alten Testaments von Adam bis zu den Maccabäern, und ebenso der Evangelien, auch die der Parabeln hier inbegriffen, kurz angegeben wird. Dies ist eine sehr schätzbare, bisher wenig, wenn überhaupt, beachtete Sammlung von Typen aus ältern Bibelcommentaren. Ein Seitenstück zu dieser Schrift ist der Liber numerorum qui in sanctis scripturis occurrunt , 597 worin die mystische Bedeutung dieser Zahlen dargelegt wird. Non est superfluum numerorum causas in scripturis sanctis attendere. Habent enim quandam scientiae doctrinam plurimaque mystica sacramenta. Mit diesen Worten, welche die Schrift anheben, ist ihr Inhalt angezeigt. Auch dieses Buch ist für das Verständniss der mittelalterlichen Literatur von Wichtigkeit. Es werden die Zahlen von 1–16, ferner 18–20, 24, 30, 40, 46, 50, 60 betrachtet. Hierbei sei angemerkt, dass Isidor auch eine Sammlung von allegorischen Erklärungen über die Bücher des Alten Testaments von der Genesis bis zu denen der Könige, mit einem kurzen Anhang über die Bücher Esdra und der Maccabäer – auch eine Blumenlese aus ältern kirchlichen Autoren, wie er selbst im Vorwort sagt, – verfasst hat, ingleichen auch über das Hohe Lied. – Erwähnenswerth ist noch eine apologetisch-polemische Schrift Isidors, die zwei Bücher Contra Iudaeos So wird sie auch in Braulio's Verzeichniss aufgeführt., weil sie schon früh in manche Volkssprachen übertragen wurde, namentlich in das Deutsche, und in ihrer Zeit, wo gerade die Juden so schwere Verfolgung in Spanien traf, ein sehr actuelles Interesse gehabt haben muss. Sie ist von Isidor seiner Schwester Florentina gewidmet. Wie er in der Zuschrift des ersten Buches sagt, will er nur weniges von dem, was das Alte Testament von dem Heiland vorausverkündige, hier vortragen, damit die Autorität der Propheten den Glauben der Christen stärke und die Unwissenheit der ungläubigen Juden zeige: und so werden denn eine Anzahl solcher Aussprüche, die auf die Erzeugung, die Geburt, die Wunderthaten, das Leiden und die Auferstehung Christi bezogen werden, in diesem Buche vorgeführt und erklärt, während in dem zweiten dagegen in derselben Form die Berufung der Heiden vor den Juden, und die Erfüllung des Alten Testaments durch das Neue gezeigt wird.
Mehr Berücksichtigung verdienen für unsere Zwecke die beiden Bücher De ecclesiasticis officiis , die auch einen etwas selbständigern Charakter haben. Unter officia sind hier die sogenannten Officien, d. h. der Kirchendienst, die Kultushandlungen zu verstehen. Auf den Wunsch des Bischofs Fulgentius will der Verfasser, wie die Vorrede besagt, zunächst den Ursprung derselben auf Grund der ältesten Schriften angeben, die er, wie sich die Gelegenheit darbot, commentirt habe. Die 598 Darstellung gehöre zumeist ihm selbst an, nur hier und da habe er wörtliche Citate eingemischt, der Autorität wegen. Nachdem er dann noch bemerkt, dass die Officien theils auf der heiligen Schrift, theils auf der Tradition beruhen, wird von der Kirche, dann von dem Kirchengesang und seinen verschiedenen Arten – eine für die Geschichte der christlichen Dichtung wichtige Partie –, von den Lectionen, der heiligen Schrift und ihren Verfassern, den laudes (c. 13), der Messe, den canonischen Stunden (c. 19 ff.), dem Sonntag, Sabbath, den Festen und den Fasten im ersten Buche gehandelt. Im zweiten Buche dagegen werden die › exordia derjenigen, die dem Kultus obliegen‹, gegeben: hier wird uns der Klerus in allen seinen verschiedenen Graden und Arten vorgeführt, indem zunächst allemal ihr Ursprung, dann Amt und Beruf dargelegt wird, vom Bischof bis zu dem Thürhüter; es folgen noch in einzelnen Kapiteln Mönche, Jungfrauen, Büssende, Wittwen, Eheleute, Katechumenen, Competenten (eine höhere Stufe der vorigen). – Von den theologischen zu den historischen Schriften Isidors kann den Uebergang bilden die De ortu et obitu patrum , worin Herkunft, Charakteristik, Alter und Begräbnissort (mitunter fehlt auch die eine oder andere dieser Bestimmungen) von 64 frommen Personen des Alten Testaments von Adam bis zu den Maccabäern, und ebenso von 21 des Neuen Testaments – namentlich den Aposteln und Evangelisten – in aller Kürze gegeben wird.
Seine Weltchronik ( Chronicon ) hat Isidor in doppelter Gestalt edirt, einmal selbständig, dann in seinen Etymologien (unter dem Titel: De discretione temporum ) abbreviirt, indem hier der Zeitangabe immer nur ein Ereigniss aus der selbständigen Chronik beigefügt ist – als wenn für mehr nicht Platz gewesen wäre So ist bei Justinian nur die Besiegung der Vandalen, nicht die der Ostgothen erwähnt, welche letztere von der selbständigen Chronik ebenso gut erwähnt wird. – und zwar ist dies fast immer der biblischen oder kirchlichen Geschichte entlehnt, sobald ein solches in der selbständigen Ausgabe sich angeführt fand; es ist dies recht bezeichnend. Das Chronicon der Etymologien ist eben bloss ein in dieser Art gemachter Auszug aus dem selbständigen; nur ist es, weil später verfasst, in der Jahresberechnung etwas weiter geführt. Während jenes bis ›zum fünften Jahre des Kaisers 599 Heraclius und vierten des Königs Sisebut‹ (615) geht, werden in dem Auszug am Schluss 17 Regierungsjahre des Heraclius angeführt, in den Thatsachen aber nichts neues hinzugefügt. Hieraus geht hervor, dass der Auszug zwölf Jahre nach der Abfassung der selbständigen Chronik gemacht, und jene erste Partie der Etymologien 627 verfasst worden ist. Nach dieser Darlegung des Verhältnisses der beiden Ausgaben haben wir uns hier nur noch mit dem Grundwerke, dem vollständigen Chronicon, zu beschäftigen. Dies zeigt in der Anlage sogleich eine Eigenthümlichkeit, die es von den ältern Weltchroniken unterscheidet. Es ist nach den sechs Weltaltern eingetheilt, sowie sie Augustin in der Civitas dei unterscheidet (s. oben S. 233 ff.), indem diesem Werke die Eintheilung von Isidor offenbar entlehnt ist, wie in ihrem Gefolge auch einzelne Angaben von Thatsachen. So z. B. § 20 und vgl. Civit. dei I. 18, c. 13, woraus die Stelle über Triptolemos, zum grössten Theil Wort für Wort, entlehnt ist. Die Aera ist die der Schöpfung der Welt. In den vier ersten Weltaltern bis zur babylonischen Gefangenschaft folgt Isidor der jüdischen Geschichte, im fünften, das bis zu Christi Geburt reicht, den Perserkönigen von Darius an – der den Juden die Rückkehr erlaubte – bis zu Alexander dem Grossen, darauf diesem und den ihm in Aegypten folgenden Ptolemäern bis auf Cleopatra, hier hebt dann mit Caesar, dem Begründer des römischen Kaiserthums, die Reihe der Imperatoren an, nach deren Regierungszeit im sechsten Weltalter von Octavian an bis zum Schlusse des Buches die Thatsachen registrirt werden. Uebrigens ist, von den Zeiten der spätern Kaiser abgesehen, die Angabe der Jahreszahlen dem Verfasser auch schon in der selbständigen Ausgabe der Chronik entschieden die Hauptsache, indem er damit dem Beispiel des Eusebius selber folgt, und sich auch dadurch von den spätern Fortsetzern der Weltchronik desselben unterscheidet. Ueber die Quellen s. Hertzberg, Ueber die Chroniken des Isidorus von Sevilla, in: Forschungen zur deutsch. Gesch. Bd. 15, 1815, S. 330 ff.
In ganz ähnlicher Art als sein Chronicon hat Isidor die Historia Gothorum, Vandalorum et Suevorum , d. h. eine Chronik der Westgothen, nach den Regierungen ihrer Könige geordnet, abgefasst, und zwar in einer doppelten Redaction, indem die erste nur bis zu Sisebuts Tod, die andere bis zum fünften Jahre 600 des Suintila geht S. darüber Hertzberg, Die Historien und Chroniken des Isidorus von Sevilla. 1. Theil: Die Historien. Göttingen (Dissert.) 1874, S. 19 ff., mit zwei kurzen Anhängen, welche die Geschichte der Vandalen und die der Sueven chronistisch in gleicher Form behandeln. Gerechnet ist nach der spanischen Aera Die zuerst hier in einem Geschichtswerk ganz durchgeführt erscheint, Hertzberg, a. a. O. S. 36. Vgl. auch Heller, Ueber den Ursprung der sogenannten spanischen Aera, in Sybels Histor. Zeitschr. Bd. 31. 1874. und den Regierungsjahren der römischen Kaiser. Obgleich auch dieses Werk Isidors zum bei weitem grössten Theil nur eine Compilation von Auszügen aus andern, namentlich Weltchroniken, so des Prosper, Idacius und Victor Tunnunensis, sowie aus Orosius S. Röslers Ausgabe, Tübingen 1803. 4°, und was die Geschichte der Vandalen betrifft seine Dissertation: Ad Isidori Hispal. historiam Vandalorum observationes. Tübingen 1805. 4°, ferner Papencordt, S. 393 f. und vor allem Hertzberg, a. a. O. S. 42 ff. ist, so war es doch trotz mancher Mängel immerhin für jene Zeit eine verdienstliche Zusammenstellung. Heute ist es als Quelle nur von Bedeutung durch die Auszüge, die es, wie Hertzberg S. 65 ff. wahrscheinlich gemacht hat, aus einer verlorenen kleinen Schrift eines Zeitgenossen, des Bischofs Maximus von Saragossa über die Geschichte Spaniens zu den Zeiten der Gothen enthält, welcher Schrift Isidor im letzten Kapitel seines Buchs De viris illustr. gedenkt. Aber was dies Buch mehr auszeichnet und für uns interessanter macht, ist, dass, ähnlich wie Cassiodor, der Verfasser, obgleich von romanischer Herkunft, eine Begeisterung für die Gothen zeigt, die man eben deshalb schon hier als ein spanisches Nationalgefühl bezeichnen darf. Das letztere tritt denn auch ganz rein und offenbar in einer mit poetischem Schwung geschriebenen Lobrede auf Spanien hervor, die der Geschichte vorausgeschickt, den Geist, worin sie geschrieben ist, ankündigt. Hier wird dies Land als das ›schönste von allen, die es vom Abend bis nach Indien gibt‹, gepriesen, als ›die heilige und immer glückliche Mutter von Fürsten und Völkern‹, als ›die Zierde und der Schmuck des Erdkreises‹, in welchem Lande die ruhmvolle Fruchtbarkeit des Gothenvolkes reich blühte. Die Fülle seiner Naturproducte wird dann noch im einzelnen dargelegt. – Was das Lob der Gothen in der Historia betrifft, so wird schon im Eingang ihr Name durch fortitudo erklärt, denn in der That habe kein Volk der Welt den Römern so viel zu schaffen gemacht als sie; und am Schlusse der 601 Gothenchronik wird, in den besten Handschriften wenigstens, ein besonderer Panegyricus hinzugefügt auf dies Volk, vor dem Rom sich gebeugt und alle Völker Europas einst zitterten. Es lässt sich nicht leugnen, dass gegen die Authenticität dieses Epilogs wie der Vorrede manche Verdachtsgründe sich ergeben, sodass Hertzberg beide dem Isidor abspricht; der Epilog müsste aber jedenfalls – welcher Meinung auch Hertzberg ist – noch von einem Zeitgenossen hinzugefügt sein, da sein Schluss im Hochgefühl über die Besiegung der römischen Macht in Spanien durch Suintila, wenn nicht schon durch Sisebut, niedergeschrieben ist. Ob der Sieg des einen oder andern Königs gemeint ist, würde von der Frage abhängen, bei welchem die von Sisebut neu gegründete gothische Seemacht entscheidend mitwirkte. – Für ein spanisches Nationalgefühl Isidors bleibt aber immer das Zeugniss des ersten Kapitels bestehen, insofern dasselbe auf eine Begeisterung für die Gothen zurückgeht. Es ist merkwürdig zu beobachten, wie zugleich mit der hier erwähnten Eroberung der letzten oströmischen Besitzungen auf der pyrenäischen Halbinsel jenes spanische Nationalgefühl zum begeisterten Ausdruck kommt: jetzt war Spanien allerdings erst vollkommen eine selbständige Macht geworden, und es musste dies nicht wenig zu der letzten, vollständigen Verschmelzung der romanischen Bevölkerung mit der gothischen beitragen.
Noch ein historisches Buch hat Isidor verfasst: er führte auch das Werk des Gennadius, jene Fortsetzung des Buches des Hieronymus De viris illustribus , weiter, indem er seinem Supplement denselben Titel gab. Es lag dies schon in der Natur der Sache; Braulio l. l. bezeugt es ausdrücklich; der bis heute gewöhnliche Titel › De scriptoribus ecclesiasticis‹ ist unrichtig. Es behandelt 23 Autoren und beginnt mit Osius, dem Bischof von Córdoba. Denn die auf Grund einer alten Handschrift in der Madrider Ausgabe und danach auch in der von Arévalo im Anfang des Buches hinzugefügten Autoren, an deren Spitze Papst Sixtus, sind offenbar der Zusatz eines Spätern. Auch Isidor befolgt im allgemeinen eine chronologische Ordnung, und gibt zunächst, wie Gennadius selbst, Ergänzungen des Werkes seines Vorgängers, indem er von diesem übergangene Schriftsteller aufführt seit der Mitte des vierten bis zum Ende des fünften Jahrhunderts Auch gedenkt er hier zweier bereits von Gennadius erwähnten Autoren, Eucherius und Hilarius von Arles, indem er von dem erstern aber ein von seinem Vorgänger nicht erwähntes Buch anführt, das an den zweiten gerichtet ist, der deshalb vielleicht unmittelbar danach genannt wird – möglicher Weise eine Interpolation. Bei der Anführung dieser beiden wird gerade die chronologische Ordnung starker durchbrochen. Es hat ganz den Anschein, als wären sie den zu Gennadius' Buch gegebenen Ergänzungen Isidors angehängt worden.; es folgen dann noch eine Anzahl Autoren des 602 sechsten Jahrhunderts bis zum Anfang des siebenten, wie denn Isidors Bruder Leander und Gregor der Grosse gegen Ende, und zwar als verstorben, aufgeführt werden. Letzterem wird, wie sich dies schon nach dem Verhältniss Isidors zu Gregor erwarten liess, das höchste Lob gezollt. Im allgemeinen ist das Werkchen in derselben Art als die des Hieronymus und Gennadius verfasst: nur sind die Landsleute des Autors vorzugsweise berücksichtigt, weil sie ihm eben leichter als andere Schriftsteller bekannt wurden.