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»Biten, daz er mich laze, sprach er, wissen noch ein dinc wie verre von des himels rinc si untz uf den hellegrunt? ist im die meisterschaft wol kunt so lat die maze mir in sagen. Die Botschaft wart hin in getragen vur den meister der ouch sprach: »deiswar mein kunst ist zu swach, Daz ich die maze icht schowe.« Die tuvelische juncfrowe sprach do vor in allen: »ei fecht, nu muz ich vallen von hinnen in der hellegrunt, mir ist wol die maze kunt wande ich si her nider maz, do ich wart ein schanden vaz unde zu tal von obene fiel in den hellischen giel, Dar ich ouch nur sall zehant.« |
Dieses Stück ist Teil einer Legende, worin der Teufel in Gestalt einer Jungfrau einen Meister verführen will, den der heil. Bartholomäus dadurch rettet, daß er als Pilger vor der Türe erscheint und die Rätselfragen gibt. – Eigentümlich, ob schon schwer erklärbare ist die Beteiligung des Papstes in unserem Liede, wenn dieses nicht etwa ein Spottlied aus der Zeit der Reformation in Krain sein sollte, deren Ideenkreisen die Vermählung des Papstes mit dem Teufel nicht allzuferne lag. Ebensowenig vermag ich aus der mir vorliegenden Heiligenlegende in dem Leben des heiligen Mannes und Bischofs Ulrich irgend einen andern Beruf zum Rätsellösen zu entdecken, als daß er zweimal in Rom und »seine Reden mit dem Saltz der Weisheit begleitet« gewesen.