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Doch ihn tröstete so der bräunliche Held Menelaos: Sei getrost, und schrecke noch nicht das Volk der Achaier. |
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185 | Nicht zum Tod' hat jetzo das scharfe Geschoß mich verwundet; Sondern mich schützte der Gurt von getriebener Pracht, und darunter Auch die Bind' und das Blech, das Erzarbeiter gebildet. Ihm antwortete drauf der Herrscher des Volks Agamemnon: |
190 | Aber es prüfe der Arzt die blutende Wund', und lege Linderung drauf, um vielleicht die dunkele Qual zu bezähmen. Sprach's, und rief Talthybios schnell, den göttlichen Herold: |
195 | Anzuschaun Menelaos, den streitbaren Fürsten Achaias; Diesen traf mit Geschoß ein bogenkundiger Troer Oder ein Lykier jetzt, zum Ruhme sich, uns zur Betrübnis. Jener sprach's; da gehorchte des Königes Worte der Herold; |
200 | Schauete forschend umher, und fand den Helden Machaon Stehend, und rings um den Herrscher die starke geschildete Heerschar Seines Volks, das ihm folgt' aus der rossenährenden Trikka. Nahe trat er hinan, und sprach die geflügelten Worte: Auf, Asklepios Sohn, dich ruft der Fürst Agamemnon, |
205 | Anzuschaun Menelaos, den streitbaren Sohn des Atreus; Diesen traf mit Geschoß ein bogenkundiger Troer Oder ein Lykier jetzt, zum Ruhme sich, uns zur Betrübnis. Jener sprach's; ihm aber das Herz im Busen erregt' er; |
210 | Als sie nunmehr hinkamen, wo Atreus Sohn Menelaos Blutend stand, und um jenen die Edelsten alle versammelt Rings, er selbst in der Mitte, der götterähnliche Streiter; Zog er sofort das Geschoß aus dem festanliegenden Leibgurt; Und wie er auszog, bogen die spitzigen Haken sich rückwärts. |
215 | Hierauf löst' er den Gurt von getriebener Pracht, und darunter Auch die Bind', und das Blech, das Erzarbeiter gebildet. Als er die Wunde geschaut, wo das herbe Geschoß ihm hineindrang; Sog er das quellende Blut, und legt' ihm lindernde Salb' auf, Kundig, die einst dem Vater verliehn der gewogene Cheiron. |
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Während sie dort umeilten den Rufer im Streit Menelaos; Jetzt nicht hättest du schlummern gesehn Agamemnon den Herrscher, |
225 | Sondern gefaßt hineilen zur männerehrenden Feldschlacht. Denn dort ließ er die Ross' und den erzumschimmerten Wagen; Und sein Genoß hielt jene, die mutig schnaubenden abwärts, Held Eurymedon, Sohn von Piräos' Sohn Ptolemäos. Ihm gebot er mit Ernst, daß er nahete, würden ihm etwa |
230 | Matt die Glieder vom Gang, die Ordnungen rings zu durchwalten. Selbst dann eilt' er zu Fuß, und umging die Scharen der Männer. Wo er nunmehr streitfertig erfand Gaultummler Achaias, Nun, Argeier, gedenkt rastlos des stürmenden Mutes! |
235 | Denn nicht wird dem Betruge mit Hilf' erscheinen Kronion; Sondern welche zuerst nun beleidigten wider den Eidschwur, Deren Leichname sollen, ein Raub der Geier, vermodern; Aber die blühenden Weiber und noch unmündigen Kinder Führen wir selbst in Schiffen, nachdem die Stadt wir erobert! |
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Die er alsdann saumselig erfand zur traurigen Feldschlacht, Arges Volk, Pfeilkühne, Verworfene, schämt ihr euch gar nicht? |
245 | Dastehn, nichts im Herzen von Kraft und Stärke noch fühlend? Also steht ihr jetzo betäubt, und starrt vor der Feldschlacht! Säumt ihr, bis erst die Troer herannahn, wo wir die Schiffe Stellten mit prangendem Steuer, am Strand der grauen Gewässer; Dort zu sehn, ob schirmend Kronions Hand euch bedecke? |
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So mit Herrschergebot umwandelt' er jegliche Heerschar. |
255 | Diese sah mit Freude der Völkerfürst Agamemnon, Und zu Idomeneus schnell mit freundlicher Rede begann er: Du, Idomeneus, bist mir geehrt vor den Reisigen allen, |
260 | Funkelnder Ehrenwein in vollen Krügen gemischt wird. Denn obgleich die andern der hauptumlockten Achaier Trinken beschiedenes Maß; doch steht dein Becher beständig Angefüllt, wie der meine, nach Herzenswunsche zu trinken. Auf denn, gestürmt in die Schlacht, wie du immer vordem dich gerühmet! |
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Aber Idomeneus rief, der Kreter Fürst, ihm entgegen: |
270 | Trojas Volk! Nun möge sie Tod und Jammer in Zukunft Treffen, dieweil sie zuerst nun beleidigten wider den Eidschwur! Jener sprach's; und vorbei ging freudiges Muts Agamemnon. |
275 | Also schaut von der Warte die finstere Wolke der Geißhirt Über das Meer aufziehn, von Zephyros Hauche getragen; Siehe schwärzer denn Pech dem Fernestehenden scheint sie Über das Meer annahend, und führt unermeßlichen Sturmwind; Jener erstarrt vor dem Blick, und treibt die Herd' in die Felskluft: |
280 | Also zog mit den Ajas Gewühl streitfertiger Jugend Dort zur blutigen Schlacht in dichtgeordneten Haufen, Schwarz einher, von Schilden umstarrt und spitzigen Lanzen. Diese sah mit Freude der Völkerfürst Agamemnon; Und er begann zu ihnen, und sprach die geflügelten Worte: |
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Ajas beid', Heerführer der erzumschirmten Achaier, |
290 | Bald dann neigte sich uns des herrschenden Priamos Feste, Unter unseren Händen besiegt und zu Boden getrümmert! Dieses gesagt, verließ er sie dort, und eilte zu andern; |
295 | Jen' um Pelagon her, und Chromios, und den Alastor, Auch um Hämon den Held, und den völkerweidenden Bias. Erst die Reisigen stellt' er mit Rossen zugleich und Geschirren: Hinten sodann die Männer zu Fuß, die vielen und tapfern, Mauer zu sein des Gefechts; und die Feigen gedrängt in die Mitte, |
300 | Daß, wer sogar nicht wollte, die Not ihn zwänge zu streiten. Erst die Reisigen nun ermahnet' er, jedem gebietend, Wohl zu hemmen die Rosse, nicht wild durcheinander zu tummeln. Keiner, auf Wagenkund' und Männerstärke vertrauend, |
305 | Keiner auch weiche zurück: denn also schwächt ihr euch selber. Welcher Mann vom Geschirr hinkommt auf des anderen Wagen, Strecke die Lanze daher; denn weit heilsamer ist solches. Das war der Alten Gebrauch, die Städt' und Mauren zertrümmert, Solchen Sinn und Mut im tapferen Herzen bewahrend. |
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Also ermahnte der Greis, vorlängst wohlkundig des Krieges. Möchten, o Greis, wie der Mut dein Herz noch füllet im Busen, |
315 | Aber dich drückt des Alters gemeinsame Last! O ihr Götter, Daß sie ein anderer trüg', und du ein Jüngling einhergingst! Ihm antwortete drauf der gerenische reisige Nestor: |
320 | Doch nicht alles zugleich verliehn ja die Götter den Menschen. War ich ein Jüngling vordem, so naht mir jetzo das Alter. Aber auch so begleit' ich die Reisigen noch, und ermahne Andre mit Rat und Worten; denn das ist die Ehre der Alten. Speere laß hinschwingen die Jünglinge, welche der Jahre |
325 | Weniger zählen denn ich, und noch vertrauen der Stärke!
Jener sprach's; und vorbei ging freudiges Muts Agamemnon; |
330 | Welchem umher Kephallener in unverächtlichen Schlachtreihn Standen. Denn nicht ertönte noch beider Volke der Aufruhr, Weil nur jüngst miteinander erregt andrängten die Scharen Rossebezähmender Troer und Danaer. Aber erwartend Standen sie, wann vorrückend ein anderer Zug der Achaier |
335 | Stürmt' in der Troer Volk, und dort anhöbe das Treffen. Diese schalt erblickend der Völkerfürst Agamemnon; Und er begann zu ihnen, und sprach die geflügelten Worte: O du, Peteos Sohn, des gottbeseligten Herrschers! |
340 | Warum also geschmiegt entfernt ihr euch, harrend der andern? Wohl euch beiden geziemt' es, zugleich mit den ersten der Kämpfer Dazustehn, und der flammenden Schlacht euch entgegen zu stürzen! Seid doch ihr die ersten zum Mahle mir immer gerufen, Rüsteten wir den Edlen ein Ehrenmahl wir Achaier! |
345 | Freud' ist's dann, zu schmausen gebratenes Fleisch, und zu trinken Becher des süßen Weins, des erlabenden, weil euch gelüstet! Doch nun säht ihr mit Freude, wenn auch zehn Scharen Achaias Euch zuvor eindrängen mit grausamem Erz in die Feldschlacht! Finster schaut' und begann der erfindungsreiche Odysseus: |
350 | Welch ein Wort, o Atreid', ist dir aus den Lippen entflohen? Wie doch nennst du zur Schlacht saumselig uns? Wann wir Achaier Gegen die reisigen Troer die Wut des Ares erregen; Wirst du schaun, so du willst, und solcherlei Dinge dich kümmern, Auch Telemachos Vater gemischt in das Vordergetümmel |
355 | Troischer Reisigen dort! Du schwatzest da nichtige Worte!
Lächelnd erwiderte drauf der Herrscher des Volks Agamemnon, Edler Laertiad', erfindungsreicher Odysseus, |
360 | Denn ich weiß, wie das Herz in deinem Busen beständig Milde Gedanken mir hegt; du gleichst an Gesinnung mir selber. Komm, dies wollen hinfort wir berichtigen, wenn ja ein hartes Wort entfiel; das mögen die Himmlischen alles vereiteln! |