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Zeus verstattet den Göttern Anteil an der Schlacht, daß nicht Achilleus, dem Schicksal entgegen, sogleich Troja erobere. Donner und Erdbeben. Die Götter zum Kampfe gestellt. Den Äneias reizt Apollon gegen Achilleus. Beiderlei Schutzgötter setzen sich gesondert. Den besiegten Äneias entrückt Poseidon, damit seine Nachkommen die Troer beherrschen. Hektor, den Achilleus angehend, wird von Apollon zurückgehalten. Durch des Bruders Polydoros Ermordung gerührt, naht er ihm gleichwohl. Hektors Speer haucht Athene zurück, ihn selbst entführt Apollon. Achilleus mordet die Fliehenden.
So an den räumigen Schiffen bewaffneten sich die Achaier, Um dich, Peleus' Sohn, unersättlicher Krieger, geordnet. Jenseits hielten die Troer geschart auf dem Hügel des Feldes. Zeus nun gebot der Themis, die Götter zum Rat zu berufen, |
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5 | Von des Olympos Haupt, des vielgebognen; und ringsum Wandelte jen' und gebot, sich in Zeus' Palast zu versammeln. Auch kein Gott der Ströme war fern, nur Okeanos einzig, Keine der Nymphen umher, die liebliche Haine bewohnen, Oder Quellen der Ström', und grünbekräuterte Täler. |
10 | Als sie im Haus' ankamen des Donnerers Zeus Kronion, Rings in gehauenen Hallen nun saßen sie, welche dem Vater Selbst Hephästos gebaut mit erfindungsreichem Verstande. So dort saßen um Zeus die Versammelten. Nicht auch Poseidon War unfolgsam dem Ruf, er kam aus dem Meer zu den andern. |
15 | Sitzend nunmehr im Kreis', erforscht' er den Rat des Kronion:
Warum doch, Strahlschwinger, beriefst du der Götter Versammlung? Ihm antwortete drauf der Herrscher im Donnergewölk Zeus: |
20 | Erderschüttrer, du kennst den Ratschluß meiner Gedanken, Und weshalb ich berief. Sie kümmern mich, auch im Verderben. Selber indes nun bleib' ich auf ragendem Hang des Olympos Sitzend, mein Herz zu erfreuen des Anschauns. Aber ihr anderer Geht hinab in die Heere der Troer und der Achaier: |
25 | Beiden mögt ihr helfen, wie jedem das Herz es gebietet. Denn wo Achilleus allein den Troern naht in der Feldschlacht, Nicht auch kleines bestehn sie den rüstigen Peleionen. Stets vor ihm ja zuvor auch entbebten sie, schon ihn erblickend; Doch nunmehr, da so heftig um seinen Freund er ergrimmt ist, |
30 | Sorg' ich, daß er die Mauer auch trotz dem Schicksal verwüste.
Also redete Zeus, und erregt' unermeßliche Kriegswut. |
35 | Folgte, der Bringer des Heils, mit frommendem Rate geschmücket; Auch Hephästos begleitete sie, wutfunkelndes Blickes, Hinkend, und mühsam strebten daher die schwächlichen Beine. Doch zu den Troern Ares mit wehendem Helm; und zugleich ihm Phöbos, das Haupt ungeschoren, und Artemis, froh des Geschosses, |
40 | Leto, und Xanthos zugleich, und die holdanlächelnde Kypris.
Weil noch fern die Götter dem Kampf der Sterblichen waren, |
45 | Heftig vor Angst, da sie schauten den rüstigen Peleionen, Leuchtend im Waffenschmuck, dem mordenden Ares vergleichbar. Aber nachdem ins Gemeng' Olympier kamen zu Männern: Wütete Eris mit Macht, die Zerstreuerin; schrie auch Athene, Stehend bald an der Tiefe des Grabens, außer der Mauer, |
50 | Bald an des Meers weithallendem Strand scholl mächtig ihr Ausruf. Dort brüllt' Ares entgegen, dem düsteren Sturme vergleichbar, Laut von der obersten Höhe der Stadt die Troer ermunternd, Bald am Simois laufend umher auf Kallikolone. So dort gegeneinander empöreten selige Götter |
55 | Beide Heer', und entflammten zerschmetternden Streit der Vertilgung. Graunvoll donnerte nun der wartende Herrscher der Welt Zeus Obenher; und von unten erschütterte Poseidaon Weit die unendliche Erd', und der Berg' aufstarrende Häupter. Alle sie wankten bewegt die Füße des quelligen Ida, |
60 | Bis zu den Höhn, auch Ilios Stadt, und der Danaer Schiffe. Bang' erschrak dort unten der Schattenfürst Aïdoneus: Bebend sprang er vom Thron mit Geschrei auf, daß ihm von oben Nicht die Erd' aufrisse der Landerschüttrer Poseidon, Daß nicht Menschen erschien' und Unsterblichen seine Behausung, |
65 | Fürchterlich dumpf, wustvoll, und selbst den Göttern ein Abscheu. Solch ein Getös' erscholl, da die Götter zum Kampf sich erhuben! Siehe nunmehr entgegen dem Meerbeherrscher Poseidon Stellte sich Phöbos Apollon, und trug die gefiederten Pfeile; Gegen den Ares stand die Kriegerin Pallas Athene; |
70 | Gegen Here die Göttin der Jagd, mit goldener Spindel, Artemis, froh des Geschosses, des Fernetreffenden Schwester; Gegen Leto Hermeias, der segnende Bringer des Heiles; Doch dem Hephästos entgegen des Stroms tiefstrudelnder Herrscher, Xanthos im Kreis der Götter genannt, von Menschen Skamandros. |
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So dort stürzten auf Götter die Götter sich. Aber Achilleus |
80 | Grad' auf den Peleionen, und haucht' ihm edelen Mut ein, Ähnlich an Wuchs und Stimme des Priamos' Sohn Lykaon; Dessen Gestalt nachahmend, begann der Herrscher Apollon: Wo ist, Fürst der Troer, Äneias, alle die Drohung, |
85 | Kühn entgegen zu kämpfen dem Peleionen Achilleus?
Aber Äneias darauf antwortete, solches erwidernd: |
90 | Würd' ich bestehn, der mich eher bereits mit der Lanze vom Ida Weggescheucht, da er kam die weidenden Rinder zu rauben, Und Lyrnessos verheert' und Pedasos. Aber Kronion Rettete mich, der Kraft mir erregt' und hurtige Schenkel. Traun ich wäre vertilgt von Achilleus' Hand und Athenens, |
95 | Welche Licht ihm zu schaffen voranging, und ihn ermahnte, Leleger rings und Troer mit ehernem Speer zu ermorden. Drum nicht mag dem Achilleus ein Mann zum Kampfe begegnen; Stets ist ihm ein Unsterblicher nah, der Böses ihm abwehrt. Auch zugleich sein Geschoß fliegt gradan, nicht ihm ermüdend, |
100 | Eh' es in Menschenblut sich gesättiget. Wenn nur ein Gott uns Gleich ausmäße des Kampfs Entscheidungen; nimmer so leicht dann Würd' ihm der Sieg, und trotzt' er, aus starrendem Erze gebildet! Ihm antwortete drauf Zeus' Sohn, der Herrscher Apollon: |
105 | Angefleht! Dich hat ja die Tochter Zeus Aphrodite, Sagt man, erzeugt; und jenen gebar die geringere Göttin: Eine von Zeus abstammend, die andere nur vom Meergreis. Grade denn trag' ihm entgegen dein mächtiges Erz, und durchaus nicht Werde durch pochende Worte zurückgewandt noch Bedrohung! |
110 |
Also der Gott, und beseelte mit Mut den Hirten der Völker. |
115 |
Überlegt nun beide, Poseidon du, und Athene, |
120 | Alle nun; oder auch einer verteidige neben ihm stehend, Peleus' Sohn, und erfüll' ihn mit Kraft, und lasse sein Herz nicht Mangeln des Muts: daß er sehe, die mächtigsten unter den Göttern Sei'n ihm hold; doch nichtig sei jener Schutz, die von jeher Trojas Volk abwehren den Krieg und das Waffengetümmel. |
125 | All' entstiegen wir ja dem Olympos, um zu begegnen Diesem Gefecht; daß nichts im Troervolk er erdulde, Heute nur; künftig indes erduld' er, was ihm das Schicksal, Als ihn die Mutter gebar, in den werdenden Faden gesponnen. Aber entdeckt nicht solches ein Götterspruch dem Achilleus; |
130 | Schrecken ergreift ihn gewiß, wann ein Gott entgegen ihm wandelt Durch die Schlacht; denn furchtbar sind himmlische Götter von Anblick. Ihr antwortete drauf der Erderschüttrer Poseidon: |
135 | Feindlich im Kampf anfielen; denn weit gewaltigen sind wir. Laßt uns jetzo vielmehr hingehn und nieder uns setzen Außer dem Weg' auf die Wart', und den Krieg die Männer besorgen. Aber wo Ares zuerst Kampf anhebt, oder Apollon, Auch wo Achilleus sie hemmen, und nicht ihn lassen im Kampfe; |
140 | Schleunig sodann uns selber wird stracks sich erheben der Aufruhr Wildes Gefechts; und geschwinde hinweg dann scheidend, vermut' ich, Kehren sie heim zum Olympos, zur Schar der anderen Götter, Unter unseren Händen mit Kraft und Stärke gebändigt. Dieses gesagt, ging jener voran, der Finstergelockte, |
145 | Zu dem geschütteten Walle des göttergleichen Herakles, Den ihm hoch die Troer vordem und Pallas Athene Ründeten, daß sich bergend dem Meerscheusal er entrönne, Wann es einmal vom Gestade daher ihn scheucht' in das Blachfeld. Dorthin ging Poseidon, und saß mit den anderen Göttern, |
150 | Ringsumher undurchdringlich Gewölk um die Schultern gehüllet. Drüben setzten sich jen' auf der Stirn der Kallikolone, Schnellender Phöbos, um dich, und den stadtverwüstenden Ares. Also saßen dort die Unsterblichen gegeneinander, Sinnend auf Rat: vom Beginne des harthinstreckenden Kampfes |
155 | Säumten sie beiderseits; doch Zeus hochthronend gebot ihn. |