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Auch Tlepolemos trugen die hellumschienten Achaier Schnell aus dem Kampfe zurück. Dies sah der edle Odysseus, |
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670 | Voll ausdaurender Kraft; und bewegt ward innig das Herz ihm. Und er erwog hinfort in des Herzens Geist und Empfindung: Ob er zuvor Zeus' Sohn, des donnerfrohen, verfolgte; Oder mehreren dort der Lykier raubte das Leben. Aber Odysseus nicht, dem Erhabenen, gönnte das Schicksal, |
675 | Zeus' gewaltigen Sohn mit scharfem Erz zu erlegen; Drum in das Volk der Lykier trieb den Mut ihm Athene. Dort den Köranos rafft' er, den Chromios, und den Alastor, Halios auch, und Alkandros, und Prytanis, auch den Noëmon. Und noch mehr der Lykier schlug der edle Odysseus, |
680 | Wenn nicht schnell ihn bemerkt der helmumflatterte Hektor. Rasch durch das Vordergewühl, mit strahlendem Erze gewappnet, Kam er, ein Graun der Achaier; doch froh des nahenden Freundes Ward Zeus' Sohn Sarpedon, und sprach mit trauriger Stimme: Laß nicht, Priamos' Sohn, mich nun zum Raub den Achaiern |
685 | Liegen; verteidige mich! Dann mög' auch fliehen mein Leben Dort in euerer Stadt; dieweil ja nicht mir verhängt ward, Heimgekehrt in mein Haus, zum lieben Lande der Väter, Einst mein liebendes Weib und den zarten Sohn zu erfreuen! Jener sprach's; ihm erwiderte nichts der gewaltige Hektor! |
690 | Sondern er stürmte vorbei, voll heißer Begier, wie er eilig Wegdrängt' Argos Volk, und vielen noch raubte das Leben. Aber den göttlichen Held Sarpedon legten die Freunde Unter des ägiserschütternden Zeus' weitprangende Buche. Dort nun zog ihm hervor den eschenen Speer aus dem Schenkel |
695 | Pelagon, tapfer und stark, der ihm ein trauter Genoß war. Und ihn verließ sein Geist, und Nacht umzog ihm die Augen. Doch nun atmet' er auf, und kühlende Hauche des Nordwinds Wehten umher Erfrischung dem matt arbeitenden Leben. Argos Volk, von Ares gedrängt und dem strahlenden Hektor, |
700 | Wandte sich weder hinab zu den dunkelen Schiffen des Meeres, Noch auch strebt' es entgegen den Streitenden; sondern allmählich Wichen sie, als sie vernahmen im Heer der Troer den Ares. Welchen entblößte zuerst, und welchen zuletzt des Geschmeides |
705 | Teuthras den göttlichen Held, und den Rossetummler Orestes, Drauf den Önomaos auch, und Ätoliens Kämpfer den Trechos, Helenos, Önops Sohn, und Oresbios, rüstig im Leibgurt: Der einst Hyle bewohnt, des Reichtums sorgsamer Hüter, Wo am See Kephissis er bauete, und ihm benachbart |
710 | Viel der böotischen Männer, der Segensflur sich erfreuend.
Aber nunmehr bemerkte die lilienarmige Here Weh mir, des ägiserschütternden Zeus' unbezwungene Tochter! |
715 | Traun ein eiteles Wort verhießen wir einst Menelaos, Heimzugehn ein Vertilger der festummauerten Troja, Wenn wir so zu wüten dem tobenden Ares vergönnen! Aber wohlan, auch selber gedenken wir stürmendes Mutes! Sprach's; und willig gehorcht' ihr Zeus' blauäugige Tochter. |
720 | Jene nun eilt' anschirrend die goldgezügelten Rosse, Here, die heilige Göttin, erzeugt vom gewaltigen Kronos. Hebe fügt' um den Wagen alsbald die gerundeten Räder, Eherne mit acht Speichen, umher an die eiserne Achse. Gold ist ihnen der Kranz, unalterndes; aber umher sind |
725 | Eherne Schienen gelegt, anpassende, Wunder dem Anblick. Silbern glänzen die Nahen in schönumlaufender Ründung. Dann in goldenen Riemen und silbernen schwebet der Sessel Ausgespannt, und umringt mit zween umlaufenden Rändern. Vornhin streckt aus Silber die Deichsel sich; aber am Ende |
730 | Band sie das goldene Joch, das prangende; dem sie die Seile, Schön und golden, umschlang. In das Joch nun fügete Here Ihr schnellfüßig Gespann, und brannte nach Streit und Getümmel. Aber Pallas Athene, des Ägiserschütterers Tochter, |
735 | Buntgewirkt, das sie selber mit künstlicher Hand sich bereitet. Drauf in den Panzer gehüllt des schwarzumwölkten Kronions, Nahm sie das Waffengeschmeide zur tränenbringenden Feldschlacht. Siehe sie warf um die Schulter die Ägis, prangend mit Quästen, Fürchterlich, rund umher mit drohendem Schrecken umkränzet. |
740 | Drauf ist Streit, drauf Stärke und drauf die starre Verfolgung, Drauf das gorgonische Haupt, des entsetzlichen Ungeheuers, Schreckenvoll und entsetzlich, das Graun des donnernden Vaters! Auch umschloß sie das Haupt mit des Helms viergipflichter Kuppel, Golden und groß, die Streiter aus hundert Städten zu decken. |
745 | Jetzt in den flammenden Wagen erhub sie sich; nahm dann die Lanze Schwer und groß und gediegen, womit sie die Scharen der Helden Bändiget, welchen sie zürnt, die Tochter des schrecklichen Vaters. Here beflügelte dann mit geschwungener Geißel die Rosse; Und aufkrachte von selbst des Himmels Tor, das die Horen |
750 | Hüteten, welchen der Himmel vertraut ward, und der Olympos, Daß sie die hüllende Wolk' itzt öffneten, jetzo verschlossen. Dort nun lenkten sie durch die leichtgesporneten Rosse. Jetzo fanden sie Zeus, der entfernt von anderen Göttern |
755 | Dort nun hemmt' ihr Gespann die lilienarmige Here, Und den erhabenen Zeus befragte sie, also beginnend: Zürnst du nicht, Vater Zeus, den gewaltigen Taten des Ares, |
760 | Freuen sich Kypris zugleich und der Gott des silbernen Bogens, Welche den Wüterich reizten, der keine Gerechtigkeit kennet! Vater Zeus, ob du des mir ereifertest, wenn ich den Ares Schlagend mit traurigem Schlag hinweg aus dem Kampfe verscheuchte? Ihr antwortete drauf der Herrscher im Donnergewölk Zeus: |
765 | Frisch nur, gereizt auf jenen die Siegerin Pallas Athene Die am meisten ihn pflegt in bitteren Schmerz zu versenken! Jener sprach's; ihm gehorchte die lilienarmige Here. |
770 | Weit wie die dunkelnde Fern' ein Mann durchspäht mit den Augen, Sitzend auf hoher Wart', in das finstere Meer hinschauend: So weit heben im Sprung sich der Göttinnen schallende Rosse. Aber nachdem sie Troja erreicht, und die doppelte Strömung, Wo des Simois Flut sich vereiniget und des Skamandros; |
775 | Jetzo hemmt ihr Gespann die lilienarmige Here, Abgelöst vom Wagen, und breitete dichtes Gewölk aus; Aber Ambrosia sproß der Simois jenen zur Weide. Sie nun eilten dahin gleich schüchternen Tauben am Gange |
780 | Als sie nunmehr hinkamen, allwo die meisten und stärksten Standen um Tydeus' Sohn, den gewaltigen Rossebezähmer, Dichtgedrängt, blutgierig, wie raubverschlingende Löwen, Oder wie Eber des Waldes von nicht unkriegrischer Stärke; Jetzo stand sie und rufte, die lilienarmige Here, |
785 | Stentorn gleich, dem starken an Brust und eherner Stimme, Dessen Ruf laut tönte, wie fünfzig anderer Männer: Schande doch, Argos Volk, ihr Verworfenen, trefflich an Bildung! |
790 | Vorzugehn; denn sie scheuten Achilleus mächtige Lanze! Nun ist ferne der Stadt bei den räumigen Schiffen ihr Schlachtfeld! Jene riefs, und erregte den Mut und die Herzen der Männer. |
795 | Wie er die Wund' abkühlte, die Pandaros Pfeil ihm gebohret. Denn ihn quälte der Schweiß, und der Druck des breiten Gehenkes An dem gerundeten Schild'; und kraftlos starrte die Hand ihm. Jetzo hob er den Riemen, und wischte sich dunkeles Blut ab. Aber das Joch der Rosse berührt', und sagte die Göttin: |
800 |
Wenig gleicht dem Erzeuger der Sohn des mutigen Tydeus! |
805 | (Ruhig hieß ich ihn sitzen am Feiermahl im Palaste:) Dennoch zeigt' er den Mut voll Ungestüms, wie beständig, Rief die Kadmeier zu Kämpfen hervor; und in jeglichem siegt' er Sonder Müh': so mächtig als Helferin naht' ich ihm selber. Zwar auch deiner walt' ich mit Hilf' und schirmender Obhut, |
810 | Und zu freudigem Kampf ermahn' ich dich wider die Troer: Doch dir starren vielleicht von stürmischer Arbeit die Glieder; Oder dich lähmt auch Furcht, die entseelende! Nimmer in Zukunft Scheinst du von Tydeus erzeugt, dem feurigen Sohne des Öneus! Ihr antwortete drauf der starke Held Diomedes: |
815 | Wohl erkenn' ich dich, Göttin, des Ägiserschütterers Tochter; Drum verkünd' ich dir frei und unverhohlen die Wahrheit. Weder lähmt mich die Furcht, die entseelende weder die Trägheit; Sondern annoch gedenk' ich, o Herrscherin, deines Gebotes: Niemals seligen Göttern im Kampf entgegen zu wandeln, |
820 | Allen sonst; doch käme die Tochter Zeus' Aphrodite Her in den Streit, die möcht' ich mit spitzigem Erze verwunden. Darum weich' anjetzo ich selber zurück, und ermahn' auch Andre von Argos Volk, sich hieher alle zu sammeln; Denn ich erkenne den Ares, der dort das Treffen durchwaltet. |
825 |
Drauf antwortete Zeus' blauäugige Tochter Athene: |
830 | Dann verwund' in der Näh', und scheu' nicht Ares den Wütrich, Jenen Rasenden dort, den verderbenden Andrenumandren! Ihn der neulich mir selbst und zugleich der Here gelobte, Trojas Volk zu bekämpfen, und beizustehn den Argeiern; Aber anjetzt die Troer verteidiget, jener vergessend! |
835 |
Jene sprach's; und sofort den Sthenelos trieb sie vom Wagen, |
840 | Geißel sofort und Zügel ergriff nun Pallas Athene, Eilt' und lenkt' auf Ares zuerst die stampfenden Rosse. Jener entwaffnete dort der Ätolier tapfersten Krieger, Periphas, groß und gewaltig, Ochesios edlen Erzeugten: Diesen entwaffnete Ares, der blutige. Aber Athene |
845 | Barg sich in Aïdes Helm, damit nicht Ares sie sähe.
Als nun der mordende Ares ersah Diomedes den Edlen; |
850 | Als sie nunmehr sich genaht, die Eilenden gegeneinander; Vor dann streckte der Gott sich über das Joch und die Zügel Mit erzblinkender Lanz', in Begier ihm die Seele zu rauben. Doch mit der Hand sie ergreifend, die Herrscherin Pallas Athene Stieß sie hinweg vom Sessel, daß nichtiges Schwungs sie vorbeiflog. |
855 | Jetzo erhub sich auch jener, der Rufer im Streit Diomedes, Mit erzblinkender Lanz'; und es drängte sie Pallas Athene Gegen die Weiche des Bauchs, wo die eherne Binde sich anschloß: Dorthin traf und zerriß ihm die schöne Haut Diomedes; Zog darin die Lanze zurück. Da brüllte der eherne Ares: |
860 | Wie wenn zugleich neuntausend daherschrien, ja zehntausend Rüstige Männer im Streit, zu schrecklichem Kampf sich begegnend. Rings nun erbebte das Volk der Troer umher und Achaier, Voll von Angst: so brüllte der rastlos wütende Ares. Jetzo wie hoch aus Wolken umnachtetes Dunkel erscheinet, |
865 | Wenn nach drückender Schwül' ein Donnersturm sich erhebet: Also dem Held Diomedes erschien der eherne Ares, Als er in Wolken gehüllt auffuhr zum erhabenen Himmel. Eilendes Schwungs erreicht' er die seligen Höhn des Olympos. Dort nun saß er bei Zeus dem Donnerer, trauriges Herzens, |
870 | Zeigte das göttliche Blut, das niedertroff aus der Wunde; Und er begann wehklagend, und sprach die geflügelten Worte: Zürnst du nicht, Vater Zeus, die gewaltigen Taten erblickend? |
875 | Doch dir streiten wir alle! denn dein ist die rasende Tochter, Die, zu verderben entbrannt, nur frevele Taten ersinnet! Alle die anderen Götter, so viel den Olympos bewohnen, Folgen dir untertan, und huldigen deinem Gebote. Jene nur, weder mit Worten bezähmst du sie, weder mit Taten; |
880 | Sondern vergönnst, weil selbst die verderbende Tochter du zeugtest: Welche nun den Tydeiden, den stolzen Held Diomedes, Reizte daherzuwüten auf uns unsterbliche Götter! Kypris traf er zuerst, die Hand am Knöchel verwundend; Aber darauf mich selber bestürmet' er, stark wie ein Dämon! |
885 | Nur mit eilenden Füßen entrann ich ihm. Lange vielleicht noch Räng' ich dort mit Qualen im gräßlichen Leichengewimmel; Oder ich lebt' ein Krüppel, entstellt von des Erzes Verwundung! Finster schaut' und begann der Herrscher im Donnergewölk Zeus: |
890 | Ganz verhaßt mir bist du vor allen olympischen Göttern! Stets doch hast du den Zank nur geliebt, und die Kämpf' und die Schlachten! Gleich der Mutter an Trotz und unerträglichem Starrsinn, Heren, welche mir kaum durch Worte gebändiget nachgibt! Auch ihr Rat, wie ich mein', hat dieses Weh dir bereitet! |
895 | Aber ich kann nicht länger es ansehn, daß du dich quälest. Bist du doch meines Geschlechts, und mir gebar dich die Mutter. Hätt' ein anderer Gott dich erzeugt, heilloser Verderber; Traun du lägest vorlängst tief unter den Uranionen. Also Zeus, und gebot dem Päeon, jenen zu heilen. |
900 | Ihm nun legt' auf die Wunde Päeon lindernden Balsam, Und er genas; denn nicht war sterbliches Los ihm beschieden. Schnell wie die weiße Milch von Feigenlabe gerinnet, Flüssig zuvor, wann in Eil' umher sie dreht der Vermischer: Also schloß sich die Wunde sofort dem tobenden Ares. |
905 | Jetzo badet' ihn Hebe, und hüllt' ihm schöne Gewand' um; Und er saß bei Kronion dem Donnerer, freudiges Trotzes. Heim nun kehreten jen' in Zeus' des Allmächtigen Wohnung, |