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f. Kyzikos und Hylas.
Nun folgt eine Reihe von Abenteuern und örtlichen Märchen, welche sämmtlich die Küsten der Propontis, des Bosporos und der ersten Einfahrt ins schwarze Meer betreffen. Einige davon scheinen alt zu sein, andre sind offenbar erst durch die griechischen Ansiedlungen in diesen Gegenden entstanden, alle können erst seit der Zeit Episoden der Argonautensage geworden sein, als deren Ziel sich in Kolchis fixirt hatte. So die Sage vom Kyzikos und Hylas, wobei ältere Traditionen der Dolionen d. h. der einheimischen Bevölkerung der Gegend der Stadt Kyzikos zu Grunde liegen mögen. Als die Argonauten dort landen, werden sie zuerst von den Dolionen und ihrem jugendlichen Könige freundlich aufgenommen, dann aber, als sie wieder abgesegelt waren, wurden sie in der Nacht von ungünstigen Winden zurückgetrieben, von Kyzikos und den Dolionen für Feinde gehalten und als solche bekämpft; in welchem Kampfe der König und viel Volks das Leben einbüßte. Daher neue Leichenspiele und eine jährliche Todtenfeier der ionischen Colonie zum Andenken an ihren Eponymen und die andern GefallenenApollon. 1, 936 ff., Hygin f. 16. 273, Marquardt Cyzicus 43. 135. Ein von Panofka auf den Tod des Kyzikos durch Herakles bezogenes Vasenbild b. Gerhard D. u. F. 1851 n. 27 t. 27. Auf dem Dindymenischen Berge gab es eine Iasonische Quelle, in der Stadt ein Heiligthum der Iasonischen Athena und des Iasonischen Apoll.. Inzwischen bleiben die Winde widrig, daher Iason und seine Gefährten auf den Berg der Dindymenischen Rhea steigen, »die über Wind und Meer und 328 Erde und über den ganzen Olympos gebietet«, ein heiliges Bild stiften und einen heiligen Waffentanz tanzen und sich dadurch des Beistandes der mächtigen Göttin versichern. Beim Weiterfahren zerbricht das Ruder des Herakles. Er geht in den Wald um sich ein neues zu schneiden, Hylas, der Sohn des Dryoperkönigs Theiodamas (S. 247) folgt ihm um Wasser zu schöpfen. Da rauben die Nymphen der Quelle den schönen KnabenS. das anmuthige Gedicht des Theokrit id. 13, Apollon. 1, 1207 ff., Nikander b. Antonin. Lib. 26 und über die Gemälde vom Raube des Hylas R. Rochette peint. de Pomp. t. 15.. Polyphemos hört sein Geschrei und stürzt mit dem Schwerdte in den Wald, Herakles ihm nach. Inzwischen fahren die Uebrigen weiter, auf besonderen Antrieb der Boreaden und nachdem Glaukos der Meeresdämon den Rath des Schicksals offenbart hatDaher Herakles später die Boreaden tödtet, s. unten. Polyphemos galt für den Gründer von Kios.. Herakles aber wich nicht aus dem Lande der Myser bis sie ihm versprochen den Hylas lebendig oder todt herbei zu schaffen, wofür sie ihm Geißel stellten, die Herakles mit sich nach Trachis nahm. Darum suchten die Myser den Hylas fort und fort, jedes Jahr von neuem, indem sie von Kios, dem späteren Prusias, ins Arganthonische Gebirge und an jene Quelle zogen und dem Hylas opferten und ihn dreimal riefen, worauf das Echo den theuren Namen dreimal zurückgabStr. 12, 564, Antonin. Lib. l. c, Solin 42, Bd. 1, 565, [1791].. Auch Bormos bei den benachbarten Mariandynen und in der Gegend von Herakleia war eine ähnliche Figur. Auch er war von den Nymphen geraubt worden, als er, der schöne und blühende Sohn eines reichen Mannes, aus der Quelle für die Schnitter einen kühlenden Trunk schöpfen wollte. Daher ihn die Mariandynen um die Zeit der Erndte fort und fort in wehmüthigen Liedern riefen und um ihn klagtenAthen. 14, 11, Poll. 4, 55, vgl. Nauck im Philol. 12, 646 u. Welcker kl. Schr. 1, 10 ff.. Es ist die verschwundene Schöne der vegetativen Natur in der heißen Jahreszeit des verwüstenden Sommers, wo Demeter ihr Kind, Apollo seinen Hyakinthos, Aphrodite ihren Adonis verliert. Die dadurch veranlaßten Klaggesänge wurden hernach von Volk zu Volk gesungen.