Henryk Sienkiewicz
Auf dem Felde der Ehre
Henryk Sienkiewicz

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19. Kapitel. Geschäft

Martin beschloß nun, dem jungen Mädchen selbst zu versichern, daß sie Belczonka immer als ihr Heim betrachten dürfe. Aber er verschob dieses Gespräch bis nach der Leichenfeier. Er wollte zuerst seinen Vater zu Rate ziehen, der dank seiner unersättlichen Prozeßsucht sich auf alle möglichen gesetzlichen Spitzfindigkeiten auskannte. Keiner verstand besser als er, der Justiz ein Schnippchen zu schlagen oder neue Stützpunkte für seine Sache zu finden, durch immer neue Einwände die Ansicht der Gegner zu widerlegen. Alle beide blieben natürlich fest überzeugt von der Rechtmäßigkeit ihres Anspruchs. Am folgenden Tage, als man die sterbliche Hülle Pongowskis in den Sarg legte, schlossen sie sich in ihrer Gaststube ein und begannen zu beratschlagen.

»Die Vorsehung ist mit uns,« erklärte der Alte, »ja, die Vorsehung. Pongowski wird sich vor dem höchsten Richter zu verantworten haben, daß er uns ein so großes Unrecht zuzufügen gedachte.«

»Das ist seine Sache,« sprach Martin. »Möge er nur zur Verantwortung gezogen werden! Ein Glück für uns, daß er nicht mehr Zeit gefunden hat, seine Pläne auszuführen. Nun sind wir es, die alles in der Hand haben. Die Sulgostowski haben schon ihr wahres Gesicht gezeigt, aber eher werde ich ihnen die Seele aus dem Leibe reißen, als daß ich ihnen auch nur eine Furche von Belczonka abtrete.«

»Ha, die Heiden! Möge der Tod sie hinwegraffen! Doch nicht ihr Geschrei fürchte ich, sondern vielmehr das Testament, die testamentarischen Bestimmungen des Toten. Hast du den Prälaten gefragt? Wenn jemand über den letzten Willen des Verstorbenen unterrichtet sein kann, so er!«

»Ich habe keine Gelegenheit dazu gefunden. Gestern hat er mich heruntergemacht, als er mich im Streit mit den Sulgostowski traf. ›Ihr Herren,‹ hat er gesagt, ›der Leichnam ist noch warm!‹ Dann ist er fortgegangen, den Sarg zu bestellen, die Priester zusammenzurufen, und heute habe ich ihn noch nicht zu Gesicht bekommen.«

»Wenn nun Pongowski diesem Aeffchen alles verschrieben hat?«

»Er hatte gar kein Recht dazu. Es ist alles in der Hauptsache ehemaliges Besitztum seiner seligen Gemahlin, unserer nächsten Anverwandten.«

»Man wird das Testament anfechten. Nur gibt es dann einen Prozeß nach dem andern und endlose Kosten. Das ist das Elendeste auf der Welt.«

»Ei, Vater, Prozesse sind doch Euer Element. Aber ich habe meinen eigenen Gedanken. Wir werden gar nicht vors Gericht zu gehen brauchen. Einstweilen setzen wir uns einfach hier fest. Ich meinesteils werde Belczonka gar nicht mehr verlassen, sondern vielmehr noch unsere Leute herkommen lassen. Mögen sie mich nachher ausquartieren, diese Sulgostowski und Zabierzowski!«

»Du denkst nicht an das Mädchen. Wenn er nun sie als Erbin eingesetzt hat?«

»Wer wird sich ihrer annehmen? Sie ist allein wie ein abgeschnittener Finger – ohne Verwandte – ohne Freunde. Eine Waise! Wer wird es unternehmen, für sie endlose Prozesse zu führen, sich Unkosten aufzuladen, zehnmal seine Haut im Zweikampfe zu riskieren? Kein Mensch! Man sagt, Taczewski sei in sie verliebt gewesen; aber er ist verschwunden. Vielleicht wird er nie wieder zum Vorschein kommen. Und wenn auch! Ein Habenichts. Er versteht von Justiz und Prozeß so viel wie mein Pferd. Ja wahrlich, hätte diesem jungen Mädchen der eigne Vater, nicht einmal der Vormund, Belczonka vermacht, wir könnten uns trotzdem hier festsetzen und regieren, unter dem Vorwand, die Waise zu beschützen, Vormundschaft über sie auszuüben. Ich bin der Meinung, Pongowski hat eine Schenkungsurkunde erst an dem Tage, wo der Ehekontrakt unterzeichnet werden sollte, aufsetzen wollen. Also ist entweder gar kein Testament da, oder aber es handelt sich nur um alte Bestimmungen, in denen Fräulein Siëninska nur als Mündel bedacht worden ist.«

»O, solche Bestimmungen könnten wir leicht umstoßen.«

»Ich verstehe, Vater, aber ein Prozeß würde nach meiner Meinung trotzdem unnütz sein.«

»Aber sieh doch – die verstorbene Frau Pongowski war, unter uns gesagt, eine dumme Gans – Gott hab' sie selig! Da sie all ihr Besitztum ihrem Manne vermacht hat, so folgt daraus, daß er nun das Recht hat, nach seinem Belieben darüber zu verfügen.«

Der alte Krepecki sprach diese letzten Worte mit leiser Stimme und sah ängstlich um sich her, obwohl er sich mit seinem Sohne eingeschlossen hatte.

Martin aber fragte: »Wie hat sie ihm denn ihr Besitztum vermachen können, da sie doch eines gewaltsamen Todes gestorben ist?«

»Sie hat das Vermächtnis schon ein Jahr nach der Eheschließung unterschrieben, wie aus dem Datum ersichtlich ist. Pongowski hat sie beredet zu unterschreiben. Sie haben zu Lebzeiten ein gegenseitiges Testament gemacht, indem jeder zugunsten des Ueberlebenden verfügte. Denn sie sagten sich, keiner sei in jenen von den Tataren gebrandschatzten Gegenden seines Lebens sicher. Die Urkunden waren auf der Burg zu Pomorzany aufbewahrt, von wo Pongowski sie mitgebracht hat. Ich wollte damals schon eine Klage dagegen anstrengen, gab es aber auf, weil keine Aussicht auf Erfolg war. Heute liegen die Dinge anders.«

»Heute wird die Sache sich ohne jeden Prozeß machen lassen.«

»Wie das?«

»Ich werde ohne Euch Rat schaffen.«

Diese Anmaßung erzürnte den alten Mann. »Du wirst Rat schaffen ohne mich? Wie denn wohl? Auf welche Weise? Sieh dich vielmehr vor, daß du nicht alles verdirbst! Du und Rat schaffen! Hast du mir nicht damals geraten, in dem Prozeß wegen Enteignung der Silnicki klein beizugeben? Nach deiner Meinung war da auch nichts zu machen. Nichts zu machen? Ei ja doch! Es wurde entschieden, die Zeugen sollten auf dem strittigen Grund und Boden schwören. Eine nette Geschichte! Ich ließ meine Leute sich die Stiefel mit Erde von meinem Hofe vollschütten, und nun tat keiner einen Meineid, als sie alle vor den Richtern auf dem Grundstück der Silnicki erklärten: »Wir schwören, die Erde unter unsern Füßen gehört Pan Krepecki.« Du hättest dir ein ganzes Jahr lang den Kopf zerbrechen können und doch keine so einfache Lösung gefunden. Jawohl! Du und ohne mich Rat schaffen!«

»Beruhigt Euch doch, Vater. Wenn es ans Prozessieren geht, gehorche ich Euch immer. Aber wenn es sich um das schöne Geschlecht handelt, dann richte ich mich mehr nach meiner eigenen Erfahrung.«

»Was soll das heißen?«

»Daß man mit Fräulein Siëninska verhandeln wird, aber nicht vor dem Gericht.«

»Was gedenkst du zu tun?«

»Das zu erraten ist doch nicht schwer. Ist's für mich nicht an der Zeit zu heiraten? Und werde ich je ein so begehrenswertes Mädchen finden?« – Dabei reckte er den Kopf hoch und sah dem Vater in die Augen.

Der Alte bewegte die Kinnladen und antwortete: »Aha! So ist's gemeint?«

»Und warum nicht?« versetzte Martin. »Daran denke ich seit gestern.«

»Hm! du fragst, warum nicht? Vor allem weil sie arm ist wie Hiob.«

»Das wohl, aber ich werde dadurch Belczonka ohne Schwierigkeiten bekommen, ohne jeden Prozeß. Arm ist sie, das gebe ich zu, aber doch von hoher Abstammung. Erinnert Ihr Euch nicht dessen, was Pongowski sagte? Wenn man sich nur die Mühe nähme, die Familienurkunden der Siëninski durchzusehen, so würde man Anhaltspunkte genug finden, um die Hälfte dieser Wojwodschaft im Prozeßwege an sich zu bringen. Selbst die Sobieski verdanken ihnen den größeren Teil ihres Vermögens. Also wäre uns dann sogar königliche Protektion sicher. Seine Majestät würde es der königlichen Ehre schuldig sein, seiner Verwandten eine Aussteuer zu geben. Und dann ist dieses junge Ding auch ein leckerer Bissen, nach dem mir der Mund wässert.« Und er hüpfte auf den krummen Beinen herum, wobei er sich die Lippen leckte. Das machte ihn so häßlich, daß sein Vater nicht umhin konnte zu sagen: »Sie wird dich nimmermehr wollen.«

»Aber den alten Pongowski hat sie doch nehmen wollen! Und wie viele würden sich glücklich schätzen, mich zum Manne zu bekommen! Jetzt, wo die Männer im Felde stehen, kann man dutzendweis Frauen haben. Und der alte Knauser wußte, meiner Treu, daß ich ein ernst zu nehmender Nebenbuhler sei. Er hätte mir nicht sein Haus verschlossen, wenn er nicht gefürchtet hätte, ich könnte ihm die Schöne abspenstig machen.«

»Aber nehmen wir mal an, sie wiese deinen Antrag zurück – was dann?«

In Martins Augen blitzte es auf. »Dann,« sagte er, »wird man so verfahren, daß sie mich noch bitten soll, sie zum Altar zu führen.«

Der Alte fuhr entsetzt zurück. »Weißt du auch, daß dir das den Hals brechen kann?« rief er.

»Ich weiß, daß die Siëninska von heute ab allein dasteht, allein auf der ganzen Welt. Niemand wird sich ihrer annehmen.«

»Und ich sage dir nochmals: nimm dich in acht! Du hast nur zu viele derartige Tollheiten schon auf dem Gewissen. Einen Prozeß um Belczonka kannst du gewinnen oder verlieren, so bleibt doch die Ehre unangetastet. Aber was du da sagst, das ist ein Verbrechen – das kommt vor den Strafrichter.«

»Soweit werde ich es auch nicht treiben – wenigstens nicht, solange sie selbst mich nicht dazu zwingt. Sobald die Leichenfeier beendet ist, kehret Ihr nur mit Thekla heim. Macht einen Vorwand ausfindig, mir diese Frau Winnicka vom Halse zu schaffen. Ich bleibe dann mit Agnes und Johanna hier bei dem Mädchen. Das sind zwei Schlangen, gewiß, die nichts mehr hassen als Jugend und Schönheit. Sie haben schon gestern angefangen, ihr Gift nach ihr auszuspritzen. Wie wird es erst werden, wenn sie das Haus mit ihr teilen? O, sie werden sie stechen, beißen, schlecht behandeln, mit der raffiniertesten Grausamkeit. Sie werden ihr täglich vorwerfen, sie äße bei ihnen das Gnadenbrot. Ich sehe das alles, als läse ich es in einem Buche. Und das ist Wasser auf meine Mühle!«

»Und was wirst du dabei mahlen?«

»Was ich mahlen werde? Ich werde dabei den Versöhner spielen. Mich immer auf die Seite der Bedrückten stellen. Meine liebenswürdigen Schwestern werden auch des öfteren eine Backpfeife auf ihren holden Angesichtern verspüren. Vor dem Mädchen aber werde ich niederknien, ich werde ihr die Hände küssen und sprechen: ›Ich bin Euer Schutzpatron, Euer Bruder, Euer Freund! Ihr allein regiert und gebietet an diesem Platze.‹ Und Ihr glaubt, ihr Herz würde nicht vor Dankbarkeit zerschmelzen? sie würde nicht den Mann liebgewinnen, der sich bei jeder Gelegenheit bereit zeigt, ihr zu dienen, ihre Tränen zu trocknen, sie zu beschützen, ihren Schlummer zu bewachen, wie ein treuer Hund? Wenn die Rührung, die Erkenntlichkeit, die Zärtlichkeit sie veranlassen werden, mir besondere Gunstbezeugungen zu erweisen, um so besser für mich!« Martin rieb sich die Hände und schnitt unter häßlichem Lächeln eine solche Bocksgrimasse, daß der Alte vor Abscheu auf die Erde spuckte.

»Schämst du dich nicht, Mißgeburt? Du hast nichts wie Unzucht im Kopfe!«

»Das kommt daher, weil mein Blut jedesmal aufwallt, wenn mein Blick dem ihrigen begegnet, und ich bin dann nicht mehr Herr meiner selbst.«

»Du willst also,« fragte der Greis nach kurzem Schweigen, »deine Schwestern bitten, in dieser Weise im Einverständnis mit dir zu handeln?«

»Die werde ich nicht erst zu bitten brauchen. Die braucht man nicht erst zur Bosheit anzuhalten. Nur Thekla ist eine Taube, die beiden andern aber sind Geier. Sie haben schon angefangen, sich Annette vorzunehmen.«

Herr Martin hatte recht. Johanna und Agnes trösteten in der Tat Fräulein Siëninska nach ihrer Weise. Johanna sagte: »Was nicht geschehen durfte, ist nun auch nicht geschehen. Wir sollen Euch nicht Tante nennen, das war nicht Gottes Wille. Doch laßt Euch sagen, es wird Euch hier niemand Euern Bissen Brot versagen.«

»Und beunruhigt Euch auch nicht darüber, daß Ihr hier etwa Arbeit verrichten müßtet,« setzte Agnes hinzu. »Wir wissen, Ihr seid das Arbeiten noch nicht gewöhnt. Wenn Ihr Euch von dem ersten Schrecken erholt habt, dann werden wir sehen . . . Wir werden Euch nicht treiben, denn wir respektieren Euer Mißgeschick. Gott hat Euch geschlagen. Ihr wolltet als Herrin hier regieren; Euer Gemahl wäre glücklich gewesen, Eure leisesten Wünsche zu erfüllen, Euch alles an den Augen abzulesen. Und nun habt Ihr auf einmal außer uns keinen Menschen auf der Welt. Daher sind wir alle entschlossen, Euch wie eine Verwandte zu behandeln, obgleich uns eigentlich kein verwandtschaftliches Band miteinander verknüpft.«

Dann begann wieder Johanna: »Fügt Euch nur in den Willen Gottes! Die Vorsehung hat Euch geprüft, aber es geschah nur, um Euch vor Sünde zu bewahren.«

»Amen!« schloß Agnes. »Stiftet der Kirche ein Stück Brokat, oder ein kleines Geschmeide – damit die Seele des Verstorbenen Ruhe finde. Wir werden unsern Vater schon bereden, daß er sich Euch in diesem frommen Verlangen nicht widersetze.«

Und eine unwiderstehliche Neugierde ergriff die beiden Schwestern.

»Sollen wir Euch helfen, etwas Passendes zu suchen?« fragte Johanna.

Ohne Annettes Zustimmung abzuwarten, fielen sie über die Truhen und Kisten her, in denen die in Radom gemachten Einkäufe noch unberührt lagen. Nun zogen sie Kleider und Putz hervor, durchwühlten alles, hielten die Stücke ans Licht, untersuchten sie genau, betasteten alles und probierten schließlich auch an, was ihnen am besten gefiel. Fräulein Siëninska, niedergedrückt und trostlos, in den Armen der holden Thekla, sah nichts, begriff nichts und ließ gleichgültig alles mit sich geschehen.

Annette hatte ohne Freude ihr Jawort gegeben. Sie hatte es getan, weil es der Wunsch und Wille ihres Vormunds war, weil sie damit einem Drang der Dankbarkeit nachkam, endlich und vor allem, weil Jakob fort war und sie, nach ihrer Ueberzeugung, nun niemand mehr auf der Welt hatte, als ihren Vormund. Sie hatte bei dem allen das Gefühl gehabt, als zerrisse etwas in ihrem Leben, als trete sie aus einer Zeit des Lichts in lange Jahre der Finsternis. In ihrem Herzen war nur noch Gram, Bitternis und Groll, und sie sagte sich, daß sie, wenn Pongowski nicht wäre, eine hergelaufene Waise sein würde, unter fremden, feindseligen Menschen.

Und nun hatte ein Blitzschlag den Herd zerstört, wo sie zum wenigsten ein sicheres Leben zu finden gehofft. Dieser Schlag betäubte sie, ihre Gedanken verwirrten sich, es schmerzte sie tief, den erwählten Gefährten verloren zu haben, die einzige Seele, die ihr noch treu geblieben war. Zu diesem Gefühl der Trauer kam nun auch noch das der Angst, des Entsetzens. Die gehässigen Anspielungen, die Agnes und Johanna ihr ins Gesicht schleuderten, während sie in aller Ruhe ihre Aussteuer plünderten, waren für Annettens Ohr leer und bedeutungslos. Sie verstand von dem allem nichts. Dann kam Martin, erschöpfte sich in demütigen Komplimenten, hüpfte von einem Bein aufs andere und hielt ihr gar eine lange Rede. Sie begriff ebensowenig, was er wollte, wie sie die Beileidskundgebungen der andern Gäste verstand, die der Sitte gemäß kondolierten, um so wortreicher, je weniger sie fühlten. Aber als Herr Cypryanowicz ihr die schlichten Worte sagte: »Möge Gott Euch helfen, armes Kind!« da brach sich ihre Aufregung in einer Tränenflut Bahn, und sie dachte, sie sei nun nur noch ein armes Blättlein im Spiel der Winde.

Endlich begann die Leichenfeier. Man dehnte sie auf zehn Tage aus, um das Andenken eines so bedeutenden Mannes entsprechend zu ehren. Zur Verlobung waren, bis auf einige Ausnahmen, nur geladene Gäste erschienen, zur Beerdigung aber kam die ganze Nachbarschaft gefahren, und so wimmelte es im Hause von Fremden, und Begrüßungen, Ansprachen, Andachten und Fahrten nach und von der Kirche nahmen kein Ende. Zuerst brachte man der Braut, in der man fast eine Witwe erblickte, alle Ehrfurcht entgegen, als man aber merkte, daß die Krepecki sich als die Herren aufspielten, wandte man sich von ihr ab. Sie galt nur noch als eine Waise, die die Erben aus Barmherzigkeit bei sich duldeten. Nur Herr Cypryanowicz, den ihre Tränen und ihr Unglück rührten, nahm sich ihrer noch an. Die Dienerschaft flüsterte untereinander, die Fräulein Krepecki hätten die Aussteuer gestohlen, ihr Vater hätte die Schmucksachen an sich genommen, und »das Fräulein« würde bald nur noch wie eine Dienstmagd behandelt werden. Cypryanowicz, dem diese Aeußerungen zu Ohren kamen, beschloß, sich mit Abt Wonowski ins Einvernehmen zu setzen, um dem armen Kinde zu helfen.

Aber der Abt stand noch zu sehr unter dem Eindruck der Unbill, die Jakob angetan worden war, und erklärte gleich zu Beginn der Unterredung: »Sie tut mir leid. Ich will ihr zu Hilfe kommen, soweit meine Mittel erlauben. Doch unter uns gesagt, es erscheint mir offenbar, daß Gott sie für all das Uebel gestraft hat, das sie Jakob zufügte.«

»Ja, aber Jakob ist fort, ebenso wie mein Stach, und sie ist noch hier und allen Ungerechtigkeiten, allen Mißhandlungen preisgegeben.«

»Jakob ist fort, sagt Ihr? Wohl ist er das, aber den Tod im Herzen nahm er mit. O, er hat sie geliebt, dieses Mädchen, wie man früher noch liebte und wie die jungen Leute von heute nicht mehr zu lieben wissen.«

»Immerhin hat er dabei nicht die Kraft der Arme verloren, denn gleich hinter Radom hat er schon wieder zwei Raufbolde kurz und klein geschlagen.«

»Nun ja, weil er aussieht wie ein Mägdlein, glaubt jeder Tunichtgut ungestraft mit ihm anbändeln zu können. Was soll er da tun, ich bitte Euch? Ich lasse es nicht an Rügen fehlen, aber bedenkt, Pan, ein Mann, dem Liebesleid das Herz zerrissen, ist wie der Löwe in der Heiligen Schrift: quaerens quem devoretsuchend, wen er verschlinge.

»Einverstanden! Trotzdem bin ich überzeugt, das arme Mädchen ist nicht so strafbar, nicht in dem Maße schuldig, wie Ihr glaubt.«

»Mulier est indiosaWeiber sind hinterlistig.

»Hinterlistig oder nicht – als ich vernahm, Pongowski wolle sie heiraten, kam es mir sofort in den Sinn, er sei der alleinige Urheber des Mißverständnisses. Daß er es darauf abgesehen hatte, vor allen Dingen Jakob aus dem Wege zu schaffen, das ist doch sonnenklar.«

Der Priester machte eine Gebärde des Zweifels. »Nein. Wir haben doch genau erkannt, nur das Mädchen könne jenen grausamen Brief geschrieben oder doch veranlaßt haben. O, ich weiß ihn noch auswendig, diesen Brief, und könnte ihn Wort für Wort hersagen.«

»Auch ich weiß ihn noch. Aber haben wir denn auch erfahren, was der eifersüchtige Pongowski ihr ins Ohr geflüstert hat, in welchem Licht er ihr Jakobs Verhalten gezeigt hat? Nur ein Beispiel. Die Brüder Bukojemski haben mir erzählt, sie hätten Pongowski und Annette auf dem Wege nach Pyrtyk getroffen und sich einen Spaß draus gemacht, ihnen zu erzählen, Jakob hätte zum Abschied ein tolles Trinkgelage veranstaltet und sei sehr begierig, die einzige Erbin des Herrn Zbierchowski kennen zu lernen, an den Ihr ihm Empfehlungsbriefe mitgegeben habt.«

»Wozu solche Lügen?«

»Um ihnen zu zeigen, der Schönen und dem Graubart, daß Jakob sich um sie nicht mehr kümmere als um eine Mispel. Und nun bedenkt: wenn die Bukojemski aus Freundschaft zu Jakob so gelogen haben, wie mag erst Pongowski gehandelt haben, den Feindschaft und Eifersucht beseelten?«

»Gewiß. Er wird ihn nicht geschont haben. Aber nehmen wir selbst an, sie sei weniger schuldig, als wir zuerst geglaubt haben, was ergibt sich daraus? Jakob ist fort – vielleicht, um nimmer wiederzukehren. Soweit ich ihn kenne, wird er sein Leben ebensowenig schonen, wie der verstorbene Pongowski seinen Ruf geschont hat.«

»Jakob wäre ja doch in jedem Falle fortgezogen,« bemerkte Cypryanowicz.

»Vielleicht,« antwortete der Abt. »Und ich werde auch meine Soutane nicht entzweireißen, wenn er nicht wiederkommt. Fürs Vaterland sterben, unter den Streichen der Heiden, das ist ein Tod, der eines christlichen Ritters würdig ist. Würdig auch des letzten Abkömmlings eines berühmten Geschlechts, das mit ihm ins Grab sinkt. Dennoch wäre es mir lieber gewesen, er stürbe ohne diesen grausamen Pfeil im Herzen.«

»Auch mein einziger Sohn ist vom Schicksal nicht glimpflich behandelt worden. Und auch er kommt vielleicht niemals zurück.« Der alte Cypryanowicz sah traurig vor sich hin. Alle beide schwiegen, versunken in ihre schwermütigen Gedanken. Sie hatten ja nichts Teureres auf der Welt als diese Jünglinge.

In dieser Stimmung traf der Prälat sie an. Als er erfahren, daß es sich darum handelte, etwas für Annette Siëninska zu tun, begann er: »Vernehmt, ihr Herren, der Verstorbene hat kein Testament hinterlassen. Ich teile Euch dies im Vertrauen mit. Die Krepecki sind infolgedessen im Recht, wenn sie von dem Erbe Besitz ergreifen. Ich weiß wohl, er hatte die Absicht, seine Besitztümer kontraktlich seiner zukünftigen Gemahlin zu vermachen, aber der Tod hat ihn vorher ereilt. Doch kein Wort davon zu Krepecki!«

»Eminenz hat ihnen also nichts mitgeteilt?«

»Wozu? Das sind geizige, hartherzige Menschen. Mir war darum zu tun, daß sie manierlich mit dem Waisenkind umgehen sollten. Ich habe nicht nur darüber geschwiegen, sondern sie vielmehr unsicher gemacht. ›Gott,‹ habe ich zu ihnen gesagt, ›schickt dem Menschen oftmals Prüfungen, aber es kommt auch vor, daß der Mensch seinesgleichen auf die Probe stellt.‹ Sie überhäuften mich nun mit Fragen. ›Wie das, Hochwürden? Wißt Ihr vielleicht, was der Verstorbene in seinem Testament bestimmt hat?‹ – ›Alles wird sich zu seiner Zeit aufklären,‹ bedeutete ich ihnen mit einer Miene, als wüßte ich genau Bescheid. ›Behaltet einstweilen im Gedächtnis, der Tote hatte vollständig freie Hand, über sein Besitztum zu verfügen, wie es ihm gut schien.‹« – Und der Prälat schob lachend die Hände in seinen violetten Gürtel. »Ich versichere euch, ihr Herren,« fuhr er fort, »der alte Krepecki bekam das Zittern in den Beinen.« Er protestierte: ›Nein, der Verstorbene hatte kein Recht, nach Gutdünken zu handeln. Weder Gott noch die Menschen würden einen solchen Raub billigen.‹ Ich antwortete in strengem Tone: ›Ihr tut gut daran, den Namen Gottes anzurufen. In Euerm Alter ist es lobenswert, nur noch an seine Barmherzigkeit zu denken. Doch hütet Euch davor, zur menschlichen Gerechtigkeit Zuflucht zu nehmen, Ihr könntet in die Grube fahren, ehe ihr Urteil gesprochen ist.‹ Die Furcht schüttelte ihn krampfhaft. Ich benutzte dies, hinzuzufügen: ›Zeigt Euch freundlich und zuvorkommend gegen die Verwaiste, damit Euch der himmlische Vater, der Beschützer aller Waisen, nicht härter bestrafe, als Ihr erwartet!‹«

Pater Wonowski, dessen mitfühlendes Herz sich für das junge Mädchen zu erwärmen begann, schloß den Prälaten in die Arme. »Euer Eminenz könnte Siegelbewahrer des Königreichs sein!« rief er beifällig. »Bewundernswert, wahrhaftig! Ihr habt nichts verraten und doch in keinem Punkt das Gegenteil von der Wahrheit gesagt. Dennoch ist es Euch gelungen, Zweifel in die Herzen dieser habgierigen Menschen zu säen. Sie vermuten nun, es sei ein Testament vorhanden; sie glauben vielleicht, Ihr hättet es in Händen. Nun müssen sie wohl oder übel freundlich zu dem Waisenkinde sein.«

»Gebe doch Gott, daß es so sei, wie Ihr sagt!« antwortete der Prälat. »Doch glaube ich selbst, daß ich für den Augenblick wenigstens Annettes Interesse gewahrt und ihr Sicherheit verschafft habe. Ich muß übrigens zugeben, die Krepecki haben es mir gegenüber, wenn sie von dem jungen Mädchen sprachen, in ihren Ausdrücken nicht an Wohlwollen und Teilnahme fehlen lassen. Man soll dem jungen Mädchen wohl einigen Putz weggenommen haben, aber der Alte wird ihr diesen Tand wohl wiedergeben.«

»Und wären die Krepecki die schlimmsten Schnapphähne, sie würden sich sehr hüten, eine Waise zu berauben oder sich an ihr zu vergreifen, solange Ihr mit Eurer Umsicht und Klugheit ihr zur Seite steht. Und nun bitte ich Euer Eminenz, kommt mit mir nach Jedlinka und nehmt meine Gastfreundschaft an. Abt Wonowski hat mir versprochen, mich zu besuchen, und wir könnten dann eingehend de publicis et privatis sprechen.«

»Sehr gern weile ich einen oder zwei Tage in Eurer Gesellschaft. Wir wollen uns also von den Krepecki und vor allem von Annette verabschieden, um ihnen zu zeigen, wie große Hochachtung wir dem Mädchen zollen.«

Sie fanden sie allein und trösteten sie mit herzlichen Worten. Wie eine zärtliche Mutter, die ihr Kind zu beruhigen sucht, streichelte Cypryanowicz ihr die Wangen. Der Prälat segnete sie. Den Abt rührte der Anblick ihres abgemagerten Gesichtchens, das einer geknickten Blume glich. Er schloß sie in die Arme und sprach halb zu sich selbst: »Man kann sich nicht wundern, daß Jakob darüber den Verstand verlor. Und legt nur,« setzte er hinzu, sich an das Mädchen wendend, »den Behauptungen der Bukojemski keinen Glauben bei, liebes Kind. Die Wahrheit ist, er hatte den Tod im Herzen, als er fortging.«

Als sie dies hörte, drückte sie rasch und stürmisch die Lippen auf seine Hand, und lautes Schluchzen erschütterte ihren zarten Busen. Sie weinte noch heftig und trostlos, als die drei Herren gingen. Eine Stunde später waren sie in Jedlinka, wo gute Nachrichten ihrer harrten. Ein Diener hatte einen Brief von Stanislaus gebracht. Der junge Cypryanowicz teilte seinem Vater mit, er und Jakob hätten als Waffenbrüder bei den Husaren des Kronprinzen Alexander Dienste genommen, es ginge ihnen sehr gut und Jakob entrisse sich allmählich der Schwermut und Verzweiflung, die ihn in den ersten Tagen bedrückt hätte. Der Brief schloß mit folgender Mitteilung, die große Verwunderung erweckte: »Die Bukojemski werden demnächst zurückkommen. Solltet Ihr sie sehen, lieber Vater, so bereitet ihnen keinen allzu strengen Empfang. Leiht ihnen, ich bitte Euch, Euern edelmütigen Beistand. Sie haben seltsame Dinge erlebt und würden vor Scham und Schmerz sterben, wenn sie nicht mehr imstande wären, an dem zukünftigen Kriege teilzunehmen. Ihr Kummer und ihre Bestürzung heischen inniges Mitleid.«

Pan Cypryanowicz begab sich im Laufe des Monats mehrmals nach Belczonka. Er tat dies aus Teilnahme und auch aus Neugierde; denn er wollte gar zu gern ins klare darüber kommen, inwiefern das junge Mädchen wirklich an Jakobs Abreise schuld war. Er erkannte bald die Schwierigkeit dieses Vorhabens. Die Krepecki empfingen ihn allerdings mit all der Zuvorkommenheit, die ein Mann seines Standes und Vermögens beanspruchen konnte, aber mißtrauisch wie sie waren, beobachteten sie seine geringsten Bewegungen, und er fand nie Gelegenheit, unter vier Augen mit dem Mädchen zu sprechen. Er begriff, sie wollten nicht, daß er sie ausfrage. Das machte ihn stutzig und nachdenklich. Dennoch verriet nichts in ihrem Benehmen, daß sie es an Höflichkeit ihr gegenüber fehlen ließen. Er ertappte Annette ein paarmal dabei, wie sie mit Brotkrumen Schuhe aus weißem Satin abrieb, welche, nach der plumpen Form zu schließen, nicht ihr selbst gehören konnten. Eines Abends sah er sie sogar Strümpfe stopfen. Da jedoch die Schwestern Krepecki selbst mit der Nadel arbeiteten, so mußte er sich sagen, dies geschehe nicht in der Absicht, Annette zu demütigen, und sie verrichte diese Handarbeiten wohl aus freiem Willen. Die alten Jungfern waren allerdings oft spitzig und stechend wie Brennesseln. Aber das lag in ihrer Natur. Ihre scharfen Zungen verschonten nicht einmal den eigenen Bruder, obwohl sie ihn wie das leibhaftige Feuer fürchteten. Martin brauchte sie auch nur scharf anzusehen, so hielten sie an sich und wagten es nicht, ihre giftigen Pfeile abzuschießen. Er selbst betrug sich höflich, ja liebenswürdig, doch ohne jede verdächtige Aufdringlichkeit. Diese Liebenswürdigkeit wurde sogar noch merklicher, als sein Vater und seine Schwester Thekla abgereist waren.

Es gefiel Herrn Cypryanowicz nicht, daß diese beiden Belczonka verlassen hatten, obwohl er einsah, daß man einen alten, obendrein kränklichen Mann nicht ohne weibliche Pflege lassen konnte. Dennoch hätte er es lieber gesehen, die jüngste der Schwestern wäre bei Annette geblieben. Als er aber andeutete, daß Thekla dem Alter nach besser zur Gesellschafterin für die Waise gepaßt hätte, da nahmen die alten Jungfern seine Worte sehr übel auf.

»Fräulein Siëninska hat gezeigt, daß sie sehr gern mit ältlichen Personen zusammen ist,« versetzte Johanna. »Hat sie nicht ihr ganzes Leben bei unserm seligen Onkel und bei Frau Winnicka zugebracht? Mithin werden wir wohl nicht zu alt für sie sein.«

Und Agnes setzte hinzu: »Thekla wäre ihr vielleicht zu jung gewesen. Und dann kommt es uns auch zu, die Leitung des Haushalts auf uns zu nehmen.«

Martin selbst mischte sich drein. »Unser Vater kann nicht ohne Thekla sein,« sagte er. »Sie ist sein Lieblingskind. Das ist auch ganz natürlich. Wir hätten ja gern Fräulein Siëninska bei uns zu Hause Obdach gewährt, aber sie ist zu sehr an dieses Haus gewöhnt. Ich glaube, sie wird sich hier wohler fühlen. Ich für mein Teil habe nur den einen Wunsch: ihr den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu machen.«

Nach diesen schwungvollen Worten näherte er sich dem jungen Mädchen, mit den Füßen scharrend, ergriff ihre Hand und wollte sie an die Lippen führen. Sie entzog sie ihm mit einer Bewegung des Entsetzens. Cypryanowicz dachte bei sich, man hätte Frau Winnicka bei der Waise lassen sollen; doch behielt er den Gedanken für sich, denn er fürchtete, man könnte ihm den Vorwurf machen, daß er sich allzusehr um fremde Angelegenheiten kümmere. Es kam ihm auch so vor, als wenn Annettens Gesicht nicht nur Trauer, sondern auch Angst ausdrückte. Aber auch darüber konnte er sich nicht sehr wundern, denn sie mochte wohl viel über ihre Zukunft nachdenken, und diese Zukunft erschien in der Tat hoffnungslos. Eine Waise, die auf Erden keine Verwandten mehr hat, und auch kein eigenes Dach überm Haupte, die von der Gnade garstiger Menschen leben muß, welche in keinem guten Rufe standen – die mußte wahrlich die entschwundene, freudigere Vergangenheit beklagen und sich vor der Gegenwart, vor der Zukunft fürchten. Wer von der Zukunft noch etwas Besseres zu hoffen hat, der kann sich immer über traurige Gegenwart hinwegtrösten. Aber sie hatte nichts mehr zu hoffen und hoffte auch nicht. Das Morgen konnte für sie nur ebenso sein wie das Heute, und die Jahre, die kommen sollten, bargen für sie nichts anderes als Einsamkeit, Lieblosigkeit und ein von fremdem Gnadenbrot gefristetes Leben.

Er sprach über dieses Thema oft mit Abt Wonowski, den er jetzt täglich sah.

Der Priester aber zuckte immer nur die Achseln zum Zeichen, daß er nichts zu tun vermöge. Er überließ alles der Geschicklichkeit und Schlauheit des Prälaten, der über den Häuptern der Krepecki die Drohung, es sei ein Testament da, wie ein Damoklesschwert schweben ließ und sie auf diese Weise zwang, die Verwaiste freundlich zu behandeln.

»Ein echter Diplomat, der Herr Tworkowski!« sagte er, »Wenn man denkt, man hat ihn, entschlüpft er doch noch. Manchmal glaube ich fast, er habe uns nur teilweise die Wahrheit gesagt, und es sei doch ein Testament da, und zwar in seinen Händen, mit welchem er im geeigneten Moment herausrücken werde.«

»Auch ich habe das schon gedacht, aber warum sollte er es geheimhalten?«

»Das weiß ich nicht. Vielleicht um desto besser die bösen Seiten der menschlichen Natur zu studieren. Ich weiß nur eins: der Verstorbene war ein sehr umsichtiger Mann, und es ist kaum anzunehmen, daß er es unterlassen haben sollte, rechtzeitig seine Verfügungen zu treffen.«



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