Sagen aus Mecklenburg-Vorpommern
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Ein Mädchen lahm gehext

In Ulpitten borgte einmal eine Frau ihrer Nachbarin etwas Geld und erhielt es trotz allen Mahnens nicht zurück. Um sich nun wenigstens etwas zu entschädigen, bat sie die Frau um ihr Gesangbuch. Als sie das hatte, sagte sie, nun würde sie ihr zeigen, was borgen ist. Gäbe sie ihr nicht das Geld, so bekäme sie auch nicht das Gesangbuch wieder. Da rief das Weib in vollem Boß, sie werde ihr das noch zeitlebens gedenken. Es dauerte auch gar nicht lange, da fing die Tochter von der Frau, die sich das Gesangbuch geborgt hatte, zu lahmen an. Zuletzt ging sie auf Krücken, und alle Leute sagten, so hätte sich jenes Weib gerächt, sie hätte das Mädchen behext.

 


 


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