Sagen aus Mecklenburg-Vorpommern
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Die sieben eingemauerten Bauern zu Turow

Im Kreise Grimmen lag ein großes Schloß, Turow geheißen. Rund um dasselbe lief ein tiefer und breiter Graben, der vor vielen Jahren entstanden war, als auf dem Schloß ein adliger Junker namens Bono lebte. Dieser ließ durch seine sieben Bauern, die zum Schlosse gehörten und ihm dienstpflichtig waren, den Graben ziehen. Er hatte ihnen einen guten Tagelohn versprochen, und die sieben Bauern arbeiteten drei volle Jahre daran, alle Tage und mit ihren Frauen und Kindern, damit sie desto eher zu ihrem Lohn kommen möchten.

Als sie fertig waren, rechnete der Schloßherr auch alsbald mit ihnen ab. Allein er machte ihnen für Essen und Trinken, das er ihnen gegeben hatte, für Schippen und Spaten, die sie ihm verdorben hätten, und für andere Sachen so viele Gegenrechnungen, daß die Bauern nicht mehr als sieben Schillinge – also der Mann einen Schilling für alle drei Jahre – herausbekommen sollten. Damit wollten die Bauern nicht zufrieden sein, und sie beschwerten sich bitter bei dem Schloßherrn. Anfangs drohte er ihnen. Auf einmal gab er ihnen jedoch gute Worte und versprach ihnen ihren vollen Lohn. Sie sollten mit ihm in eine Stube kommen, die hinten im Schlosse lag, da wolle er ihnen alles auszahlen. So lockte er sie in die entlegene Stube. Als er die sieben darin hatte, ließ er sie dort lebendig einmauern, und sie fanden allesamt ein jämmerliches Ende.

 


 


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