Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

3

Das zu Lohfelderkamp gehörige Ackerland schloß sich unmittelbar in der Richtung nach dem Dorfe dem Hause an, während die Wiesen vor den Stuben lagen, in der großen Niederung nach dem Westen hin. Nur eine kleine, nicht über zwei Tagwerk große Ecke, ›Auwiese‹ genannt, war unbequem weit entfernt, nicht viele hundert Schritt von der Schleuse, mithin nicht weit von dem alten für und für in den Fäden bläulichen Wiesendufts webenden Brückenjoch.

Wieder war ein Jahr vergangen, der Sommer dahin, ein prächtiger Altweibersommer schritt leise und sachte über helle Stoppeln. Mit Daniel war es nicht viel anders geworden; nach Ansicht seiner Dorfgenossen ein in Ruhelage befindlicher, ein werdender Bauersmann, in Wahrheit aber war er noch immer ein wirbelnder Kreisel. Der Reisemeister hatte in der ganzen Zeit nur einmal irgend woher, absichtlich Aufenthalt und Adresse verschweigend, geschrieben, darunter ein paar kurze Sätze ohne sichtbaren Zusammenhang mit dem anderen Inhalt, z.B. »Nimm dich vor jungen Frauenzimmern in acht! Der, den sie zu verderben sich vorgesetzt haben, ist geliefert, wenn er nicht mal auf ein Stündchen Barbar wird und die Gespinste entzweireißt. Nachher kann oder will selbst der nicht helfen, dessen Fuß über die Wogen des Sees Genezareth schreitet.«

In Lohfelderkamp war Milchwirtschaft und Aufzucht die Hauptsache, anstatt der Nachmahd wurde geweidet. Nur bei der an der Schleuse weit vom Hause belegenen Auwiese machte man eine Ausnahme. Für Weide paßte die Belegenheit nicht, auch war der Grund für Viehtrift zu weich.

Der Erntemonat ging zu Ende, der Sonnenbogen war aber noch hoch genug, die Nachmahd zu bergen. Daniel mähte, er war allein. Er schlug sogar selbst die Schwaden über die Schwungbreite der Sense. Er wollte allein sein. Die weite Ebene der Wiesen führte ihn immer auf den Grundzug seines Wesens zurück. Sie war ihm geheiligtes Land, die Arbeit darauf eine Verrichtung im Dienste dessen, der auch jetzt noch, das glaubte Daniel, bereit war, zu ihm über die Wogen zu schreiten, wenn er ihn ernsthaft beschwor.

Auf den Wiesen hatte Lene Springe den schwersten Stand, denn in der hallenden Einsamkeit hörte er am klarsten den Ankläger vor Gott dem Herrn, daß er sich und seine Zukunft um eines Weibes willen verrate und vor allen Dingen auch den verrate, der ihn geschaffen hatte, indem er ihn um den Zweck seines Werkes betrog.

Nachvesperzeit des großen Alls ... Altweibersommer hat die tiefen blauen Augen vorgetäuschter Jugend aufgetan. Die Natur jauchzt nicht mehr laut, birgt aber in behaglicher Ruhe um so mehr Glück. Bei den Rindern ist es nicht anders, sie rennen nicht mehr umher, wie sie im Frühjahr getan, nehmen es vielmehr ernsthaft mit ihrer Pflicht, satt und rund und dick zu werden und Milch zu geben. Der Mittagsschlaf ist vorüber, sie grasen und essen und fressen, und zwischen ihnen und der Surrsense von Daniel Dark webt und flimmert eine satte, müde, die Welt wie in einen Feenschleier hüllende Luft.

Surr ... surr ... sagt die scharfe Sense von Daniel Dark. Sie schneidet die feinste Grasfaser am federnden Grund. Aber wenn der Stahl auch noch so echt und noch so scharf gedengelt ist, von Zeit zu Zeit muß er geschärft werden. Streichen nennt es der Mäher, und der hölzerne, mit Metallstaub besetzte Streicher steckt im Gürtel. Beim Streichen hat der Mäher Gelegenheit, den Rücken gerade zu richten und das Auge umherzusenden. Das Streichen hat einen scharfen Klang, man hört es weithin, man hört, wie kleine Unebenheiten der Schneide glattgestrichen werden, sollten dabei auch ein paar Stahlspäne mit in die Weite fliegen.

Und ringsumher blaue Flimmerluft, allerlei Samenstaub auf weichen Fittichen sanfter Lüfte gelagert. In der Ferne ein anderer Wetzstrich. Der fliegt vom Flußufer am Bilsener Moor herüber. Den Mäher kennt Daniel nicht, seine Erscheinung verschwimmt in federnden Streifen.

Im Süden die Andeutung eines Gehöftes, eines Waldsaumes. Das ist Reiherwisch. Eine bange Süße bebt durch seine Glieder ... Aber was ist das! Kommt nicht jemand den Deich entlang?

Im Rohr der hohlen Hand wird das Bild kleiner und enger, aber auch schärfer. Daniel hat sich nicht getäuscht, es ist ein Mensch. Er wird nach dem Moor wollen, Daniel Dark geht das nichts an, seine Sense surrt im Gras.

Vor ihm lange Halme, prächtige, braunrote Blüten darunter – hinter ihm glatt und platt hingestreckte Verwüstung. Der Tod ist ja auch ein Sensenmann, Daniel kommt sich vor wie der Tod. Der Tod und der Mäher strecken hin, was im Erdboden wächst, einerlei ob grün und jung und strotzend oder alt und welk und überreif, die letzten Samenpollen den Winden zu geben.

Der Tod hat Macht und Gewalt, auch den Mäher trägt das Gefühl der Gehobenheit, wenn alles dahin sinkt, wenn Kleines und Großes den Boden küßt, wie er es will, weil es ihm so gefällt.

Daniel Dark schwingt die Sense, ein Verruchter, ein Todbringer im grünen Schöpfungsgarten, satt und voll vom Gefühl todbringender Gewalt.

»Guten Tag«, sagte eine Stimme. Daniel ließ die Sense in Anschlag und wendete sein Angesicht dem zu, der mit ihm redete.

Ein untersetzter, kräftiger Mann, offenbar derselbe, den Daniel vorher gesehen hatte. Er war über die Schleuse gekommen und stand jetzt auf dem neben der Auwiese verlaufenden Damm.

»Guten Tag«, wiederholte er.

»Guten Tag«, erwiderte Daniel Dark.

Er wußte, daß er den Mann kenne, wußte sogar, daß es der Besitzer von Reiherwisch sei, wollte sich das aber doch nicht gleich eingestehen. Aber der Gedanke durchrieselte ihn heiß.

»Bin ich recht nach Lohfelderkamp?« fragte der Eigner von Reiherwisch.

Daniel gab sich einen Stoß. »Ich glaube, wir kennen uns, Herr Springe«, erwiderte er. »Ich bin in Lohfelderkamp zu Hause, Sie haben mal mit mir gesprochen.«

Des anderen Gesicht leuchtete hell auf. »I, dann komm ich ja gleich vor die rechte Schmiede«, sagte er und setzte nach kurzem Anlauf mit raschem Sprungschritt über den Graben, stand vor Daniel Dark und gab ihm die Hand.

»Gutes Gras, gute Nachmahd, wenn das Wetter sich noch ein paar Tage hält.«

Es war noch immer der alte fröhliche Bäckergeselle und Lebemann, das Gesicht ein wenig gedunsener, als am Tag der Konfirmation.

Ein kurzes wirtschaftliches Gespräch, bevor man auf die Sache kam. Vorauf ging ein Schelten von Arnold Springe auf sich selbst, daß er Daniel nicht gleich erkannt habe. Er entschuldigte sich aber sofort mit ähnlichen Gründen, wie Daniel gegenüber Springe getan. Daniel sehe so viel kräftiger, brauner und gesunder aus als damals, wie er noch in der Katechismusweisheit gesteckt habe.

»Und nun sind Sie beim Mähen.«

»Ja«, entgegnete Daniel, »das geht wohl nicht anders.«

»Unds Studieren?«

Daniel wurde rot und schwieg.

»Es ist nichts daraus geworden?«

»Nein.«

»Und wird auch nicht werden – was?«

»Ich weiß nicht«, antwortete Daniel Dark.

»Es wird natürlich nichts«, entschied Arnold Springe. »Und Sie sind auch viel zu schade dazu und auch viel zu alt.«

Springe steckte sich eine Zigarre an, die er einer feinen Ledertasche mit Stahlschloß entnahm. Tasche und Zigarre bot er auch dem Mäher an: »Rauchen?« Daniel dankte.

Aber Springe rauchte, man sah ihm den Genuß und das Behagen an, womit er den Rauch einsog.

»Wie alt sind Sie denn, Dark?«

»Ich werde neunzehn.«

Springe lachte. »Und dann noch studieren? Latein, Griechisch und den Kram? Nein, hören Sie, das schlagen Sie sich aus dem Sinn!«

Als der gewesene Bäckergeselle das sagte, war es Daniel, als ob es zwingend und unverbrüchlich sei, wie ein Gebot Jehovas vom Berge Sinai.

»Wissen S' noch?« fuhr Springe fort. »Damals sagte ich ›du‹ zu dir, zu Ihnen wollte ich sagen, es war am Tage der Einsegnung. Sie und meine Helene hatten Bekanntschaft gemacht, Sie fuhren mit mir. Aber ehe ichs vergesse, Helene läßt ihren Konfirmationsbruder grüßen.«

Daniel wurde über und über rot und vergaß darob ganz, für den Gruß zu danken.

»Und dann ging ich mit Ihnen über den Hof. Wissen Sie noch, was ich da gesagt habe?«

Daniel wußte es noch Wort für Wort. Zum Überfluß wiederholte Arnold Springe alle seine Pläne selbst. Und dann erzählte er, was er ins Werk gesetzt habe. Handel mit Baumaterialien? Den Plan habe er aufgegeben. Aber das mit künstlichem Dünger habe er angefangen, es mache sich für den Anfang ganz gut.

Daniel hatte es auch von anderen gehört, daß es sich gut anlasse. Als Springe die Gründe entwickelte, sah er zu seiner Genugtuung, daß sie in den Richtlinien der Gedanken lagen die er selbst über den Deich getragen, als er von der Einsegnung nach Hause gegangen war.

Damit könne er zufrieden sein, fuhr Springe fort. Nun habe er aber auch die Mühle wieder in Gang gesetzt und einen Mehlhandel damit verbunden.

Auch das hatte Daniel geplant für den Fall, daß er einmal Herr von Reiherwisch werde.

Daniel kam, wie er mit Springe sprach, zu der Überzeugung, daß er doch wohl für eine praktische Lebenstätigkeit bestimmt sein könne. Und als Springe schließlich fragte: »Was meinen Sie dazu?« machte ihn der Einklang der Gedanken beredter, als er sonst in solchen Dingen war.

Springe hatte seine Freude daran. »Sehen Sie wohl«, sagte er, »daß das Ihr Feld ist und nicht das Priestern in Bäffchen und Talar auf der Kanzel? Und da sind wir bei dem, was mich herführt. Ich komme auf das zurück, was ich Ihnen damals sagte. Kommen Sie zu mir und führen meine Bücher und Rechnungen. Von Kleinknechtarbeiten kann ich jetzt absehen, ist auch nichts für Sie. Aber in dem anderen, da passen wir zusammen. Das und die große Landstelle dabei. Allein wird es mir über, hab da einen aus der Stadt gehabt, war aber nichts – Windhund. Da hab ich gedacht, der kluge Junge von Lohfelderkamp muß heran, fragte so rum und erfuhr, daß Sie zu Hause seien. Gehst hin, dachte ich, und da habe ich meinen Stock genommen, und da bin ich. Und meine Tochter (sie läßt ihren Konfirmationsbruder nicht nur schönstens grüßen, sie sagt auch, ich sollte schelten, daß er sich niemals auf Reiherwisch sehen lasse), Helene meinte auch, das sollte ich nur tun. Wir haben eine tüchtige Großdeern, da geht es mit dem Frauenhaushalt auch. Die Tanten sind erzürnt, weiß nicht weshalb, kommen nicht mehr. Sollens man mal sehen, es wird Ihnen gefallen, und wir zwei beide werden leicht miteinander fertig, und über den Lohn einigen wir uns auch. Nun, was meinen Sie, Sie kluger Kopf, wollen Sie? Dann schlagen Sie ein!« Er hielt ihm die Hand hin.

In Daniel stürmte es. Eine Stimme erhob sich, die sagte: ›Das ist dein Glück. Springe ist ein Guter, ist ein Engel‹. Eine andere Stimme: ›Er ist ein Versucher. Der Heiland bannte den Teufel mit den Worten: Hebe dich weg von mir.‹ Aber Springe stand so gut und gemütlich und behaglich rauchend und lächelnd vor ihm, und Daniel sagte zu sich: ›Das kann nicht der Böse sein‹.

»Ich muß doch auch für unsere eigene Wirtschaft sorgen und dafür, daß Mutter eine andere Hilfe bekommt.«

Als Daniel das gesagt hatte, glaubte Arnold Springe, daß er gewonnen habe.

»Gewiß«, unterbrach er, »das muß natürlich in Ordnung gebracht werden. Und so fürchterliche Eile hat es ja auch nicht, ein paar Wochen quäle ich mich noch hin. Ich hörte mich auch darnach um. Haben Sie nicht einen Stief- oder Pflegebruder, der an Ihre Stelle tritt, wenn Sie Lust zu was anderem haben?«

So war es, Johann Butenop wurde in kurzem frei. Bei seinem letzten Besuch hatte er mitgeteilt, daß er zum Ersten des Monats gekündigt habe, angeblich, um einstweilen in Lohe auf Tagelohn zu gehen. Sie wußten aber, daß der gute Johann noch immer auf der Lauer liege, ob Daniel nicht doch noch das Priestern anfange.

Arnold Springe las die Gedanken von Daniels Stirn. »Wie heißt doch Ihr Stiefbruder?«

»Er ist mein Vetter«, erwiderte Daniel Dark, »und heißt Johann Butenop«.

»Ganz recht – Johann Butenop, und dient in Westerborn bei Galster. Geht er nicht zum Ersten ab?«

»Ja«, gestand Daniel Dark.

»Und hat keinen Dienst mehr angenommen?«

»Nein.«

»Na also. Sieh, Dark, dann scheint mir, können wir die Sache gleich in Richtigkeit machen, dann schlagen Sie man fix ein!« Er hielt ihm die Hand wieder hin.

»Ich muß mit Mutter sprechen, auch selbst überlegen«, sagte er.

»Dagegen läßt sich nichts sagen«, entgegnete der Herr von Reiherwisch. »Möchte nur recht bald wissen, woran ich bin. – Kommen Sie zum Markt?« fragte er weiter.

»Ich bringe dort ein Füllen zum Verkauf«, entgegnete Daniel. Der Plan mit dem Füllen stand noch nicht fest, Daniel griff ihn auf, als wenn er einer Rechtfertigung bedürfe, den Markt zu besuchen.

»Prächtig«, rief Springe. »Und wir treffen uns im Schwan, nicht wahr? Die Lene fährt auch hin – son junges, frohes Volk kann ja nicht genug bekommen. Darf ich Sie gleich oder bald nach sechs Uhr im Schwan erwarten? Der Pferdemarkt ist zu Ende, da bin ich im Schwan. Da läßt sich auch ein Füllen unterbringen, wenn Sies dann noch haben. Und dann wollen wir die Sache miteinander bereden und abmachen.« Er lachte. »Zweifle gar nicht. Wie, was meinen Sie, paßt Ihnen Zeit und Ort? Dann geben Sie mir wenigstens darauf die Hand.«

Und wieder die runde, treuherzige Bäckerhand. Die Zusage, zu kommen, durfte Daniel geben. Er schlug ein. »Ich komme«, sagte er.

Arnold Springe war offenbar mit dem Ergebnis nicht unzufrieden. »Es wird«, versicherte er; »ich meine nicht nur diese Abmachung, sondern auch das, was folgt.«

Und frisch und fröhlich lachte er den jungen Sensenmann mit braunen Augen an. Daniel fiel dabei die Ähnlichkeit mit der Tochter auf. Es war gut, daß er das jetzt erst bemerkte. Hätte er es früher gesehen, wer weiß, ob er dann nicht ohne Wenn und Aber seine Zukunft weggegeben hätte.

Daniel hatte immer überlegt, wie er es wohl herauskriegte, ob Lene wirklich versprochen sei. Alles, was er von Springe hörte, sprach dagegen. Er wollte immer fragen, ob er gratulieren dürfe, kam aber nicht dazu, hatte nicht den Mut, und Springe ließ ihn auch nicht zu Wort. Und schließlich war es zu spät, denn Arnold Springe nahm wieder den Graben und stand, den Hut lüftend und Abschied nehmend, auf dem Wiesendamm.

»Noch eines«, rief er zurück. »Könnte Gruß bestellen von unserm zwar klugen, aber doch ein bißchen verrückten Schulmeister Frahm, dem Reisemeister, er weiß nur nichts von diesem Besuch. Er ist wieder zurückgekommen, ich weiß nicht genau, woher, glaube von ganz im Osten, wo die vielen Seen sind und die Leute polackisch sprechen. Traf ihn in der Stadt, habe ihn halb mit Gewalt nach Reiherwisch verschleppt, auf ein paar Tage festgemacht, dann ist er aber wieder ausgeflogen. Konnte sich mit Lene nicht vertragen. Schalt ihre Seele aus, daß es nur so eine Art hatte. Sie aber lachte ihn aus und blieb nichts schuldig. Ist ein rechter Schulmeister, das heißt, ein tüchtiger, ich meine nur nach der Moralseite hin, und was das Leben anbetrifft.«

Aus Daniels Mund begann sich ein Satz zu haspeln: »Kann man – – gratulieren?« wollte er hinzusetzen. Er hätte auch gern gefragt, wo Frahm zu sprechen sei. Aber Arnold Springe und sein Stock waren in Bewegung. Noch immer breit und stattlich, in der Rechten den Stab in festem und doch elastischem Griff, noch immer mit Fingern und Daumen der Linken in krümelnder Knetbewegung. So ging er davon.

Der Graben, den der Reihewischer übersprungen hatte, war ein Laufgraben mit fließendem, wenn auch schleichendem Wasser. Gelbe Wasserrosen ruhten auf breiten Blättern und diese auf blanker Flut. Schier unbeweglich, nur ab und zu ein leises Quirlen von weichem Grund heraufkommend.

Ein morastiger Grund! Und merkwürdigerweise übertrug Daniel diese Vorstellung auf das, was ihn nach Reiherwisch zu ziehen im Begriffe war. Daß er hingehen werde, wußte er, dabei verhehlte er sich nicht, daß es zu seinem Unheil ausschlagen könne. Der Reisemeister hatte recht. Daniel versuchte das Bild aus seinem Kinderland zu beschwören, aber es versagte die Vorstellung vom See Genezareth und von dem, der über die Wogen wandelte.

Weich und morastig! Aber was hat ein Wiesengraben mit Helene Springe zu tun? ›Man muß sich nicht gehen lassen. Ich will es abschütteln‹, dachte Daniel Dark.

Es surrte die Sense, und als er das letzte ›Swatt‹ gemäht hatte, lachte er über seine Torheit.


 << zurück weiter >>