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Woher es kommt, weiß ich nicht, aber man sieht aus alten und neuen Beispielen, daß sich in einer Stadt oder in einem Lande niemals etwas Großes ereignet, das nicht durch Wahrsager, Prophezeiungen, Wunder oder andre Zeichen vom Himmel vorhergesagt wurde. Zum Beweis dessen brauche ich mich nicht von Hause zu entfernen. Jedermann weiß, wie oft Bruder Girolamo Savonarola S. Lebenslauf, 1491 und 1494. den Zug König Karls VIII. von Frankreich nach Italien vorhersagte, wie es außerdem durch ganz Toskana hieß, man habe über Arezzo in der Luft kämpfende Krieger gesehen und gehört. Auch weiß jeder, daß vor dem Tod des Lorenzo de' Medici des Älteren S. Lebenslauf, 1492. die Kuppel des Domes vom Blitze getroffen wurde, wodurch das Gebäude großen Schaden erlitt, und wie, kurz bevor Piero Soderini, Ebd. 1512. der vom Volke von Florenz zum Gonfalonier auf Lebenszeit ernannt war, vertrieben und seiner Würde beraubt wurde, der Blitz in das Rathaus einschlug. Man könnte noch viele andre Beispiele anführen, die ich aber fortlasse, um den Leser nicht zu ermüden. Nur das will ich noch erzählen, was sich nach Titus Livius V, 32 (391 v. Chr.). vor der Zerstörung Roms durch die Gallier zutrug. Ein Plebejer, Marcus Caedicius, meldete dem Senat, er habe um Mitternacht, als er durch die neue Straße ging, eine übermenschliche Stimme vernommen, die ihm befohlen habe, den Behörden zu melden, daß die Gallier nach Rom kämen. Die Ursache davon müßte nach meiner Meinung jemand untersuchen und erklären, der Kenntnis von den natürlichen und übernatürlichen Dingen hat, die wir nicht besitzen. Doch könnte es sein, daß die Luft, wie ein Philosoph will, mit Geistern erfüllt ist, die die Gabe besitzen, in die Zukunft zu schauen, und daß diese Wesen die Menschen aus Mitleid durch solche Zeichen warnen, damit sie sich zur Verteidigung rüsten. Wie dem aber auch sei, fest steht, daß es wirklich so ist und daß stets nach solchen Erscheinungen neue, außerordentliche Dinge geschehen.