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Paris:
Helena mein, deren Blicke
Mir das Sonnenlicht verkleiben,
Sage mir, wo soll ich bleiben
Vor des Liebesbuben Tücke?
Troja, mein geliebtes Vater-
Land, verraten hab um dich ich
Und nun sitz ich hier schiffbrüchig
Auf dem Sand, ein Desperater.
Wohl steht dorten in der Schenke
(Nein, ich wollt im Meere sagen)
Mir ein Schiff, das flutgetragen
Als ein Roß kommt von der Tränke.
Wann, o schöneste Helene,
Fahren endlich wir von hinnen?
Helena:
O Paris, du meiner Sinnen
Lust und Labsal, wie ich wähne,
Weils noch mit dem Schiff nicht richtig,
Daß ich ungern mit dir liefe,
Aber ach, das Meer ist tiefe,
Agamemnon eifersüchtig.
Säßen wir in einer Kutschen,
Ha, wie wollten wir dem Strand,
Meinem bittern Vaterland,
Arm in Arm beglückt entrutschen!
Paris: Wer dies Element bekämpfte,
Könnt als Held den Sturm gebieten.
Wären denn nicht hier zu mieten
Zwei Maulesel und ne Sämpfte?
Helena:
O verbanne jeglich Dröseln!
Deiner Tatkraft muß gelingen,
Daß du magst die Kutsche dingen,
Auszuziehn mit beiden Eseln.
Paris:
Treiben wollt ich sie mit Kantschu,
Wäre Kassa nur vorhanden;
Die geht Liebhabern zuschanden
Über bisamierte Handschuh.
Helena:
Nicht Dein-ohne kann ich leben,
Denn das Sein-vergessen mein
Tötete das Mein-Sein dein,
Was sein Sein dir hingegeben.
Denkend dein, o Herr, vermocht
Ich des Danks Gedanken nicht,
Doch dir dankend dunkels Licht
Dacht ich durch des Denkens Docht.
Folge deinem kecken Kopf jung,
Durch die Flut dein Steuer lenke,
Ob auch Menelas die Kränke,
Agamemnon kriegt Verstopfung.
Paris:
Also liebst du mich?
Helena:
Herr, pack
Ungesäumt! Mein Leben rette!
Spiel mir auf, du mein Klarnette!
Paris:
Ja, du holder Dudelsack.
Sahst du nie die weiße Taube,
Die dem Schwein den Rücken kratzt?
Also wirst du heut, mein Schatz,
Dem Trojanerheld zum Raube.
Vorm gesamten Publikum
Stehl ich dich dem Griechenreich,
Schriest du auch, Lukretien gleich.
Helena:
Denk doch nicht, ich sei so dumm!
Ein Krieger:
Herr, der günstige Wind zieht an,
Was verweilst du noch am Strande?
Paris:
Ich erwarte noch vom Lande
Vierzehn Tonnen Lebertran.
Hast du Helenas Felleisen
Eingepackt nebst allem?
Krieger:
O ja!
Paris:
Nun, denn lebe wohl uns, Troja!
Schönste, nun laß uns verreisen.
Fasse fest mich beim Gesäße,
Um die Knie will ich dich fassen.
Helena:
Wirst du nicht mich fallen lassen?
Paris:
Gäb ich mir denn solche Blöße?
Auf, Trojaner! zu den Waffen!
Eur Palladium ist gestohlen!
Und kommt ihr es wiederholen,
Prügelt man euch durch wie Affen.
Nase, zwischen beide Backen
Du zur Wacht gestellt als Nachbar,
Sollten sie sich wollen packen
Eifersüchtig, sei du wachbar
Und begütige die Streiter.
Sprich: Den Streit, ihr Bärenhäuter,
Auszutragen, ist nicht machbar
Ob wohl rechts und links bemalt,
Eure Gluten sein die schöneren;
Hoch ob euren Häupten strahlt
Nase, Göttin und Versöhnerin.
O Liebesmund, wie hast du mich begeistert,
Nie werd ich müd, dein Lob hier abzuhudeln;
Und wenn man mir die Lippen überkleistert,
Wird mir der Liebesstrom noch übersprudeln.
(Rapp)
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