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IV.

Die Magd und der Graf.

Einst wohnte auch ein reicher und mächtiger Graf auf der Burg. Dieser aber drückte die Bürger gar sehr mit Abgaben, Fronen und dergleichen. Damals hauchte mancher Bürger im engen und dumpfen Raum des Burgverließes, dem jetzigen Pulverturm, seinen Geist aus. Dieser Graf nun hatte ein schönes blühendes Kind. Einst kam es auch an den Wasser- oder Galgbrunnen. Neugierig ging es in den Turm hinein, da stürzte es in den tiefen Brunnen hinab. Glücklicherweise blieb es aber an einem aus der Mauer hervorgewachsenen Gesträuch hängen. Zufällig hörte jemand das Wimmern des unglücklichen Kindes.

Wer wollte es aber wagen, das Kind aus dieser Tiefe heraufzuholen? Zuletzt erbot sich eine Magd dazu. Sie ließ sich in einem Kübel hinunter haspeln und glücklich kam sie mit dem Kind in den Armen wieder herauf, hocherfreut machte ihr der Graf den Vorschlag, etwas zu wünschen. Da bat sie um die Befreiung ihres im Burgverließ schmachtenden Vaters, der seine Steuern nicht hatte bezahlen können. Entrüstet schlug der Graf diese Bitte ab und wies die Magd von sich. Aber schon nach einigen Tagen wurde die Burg belagert und erobert, hauptsächlich durch die Beihilfe der Bürger der Städte, die seither von dem Grafen sehr geplagt worden waren. Der Graf wurde von den Bürgern getötet, der Vater dieser edlen Magd befreit.


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