Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

An den Herrn Geheimrat v. Ittner bi sin Afreis' na de Schweiz

Joseph Albrecht v. Ittner seit 1786 Kanzler des Fürsten-Priors des Maltheserordens zu Heitersheim, war nach Aufhebung des Ordens im Januar 1807 zum Curator der Hochschule zu Freiburg ernannt worden. Noch in demselben Jahre ging er als badischer Gesandter zu der Schweizer Tagsatzung.

So Gott mit Ju! un wes' mi ock ni bös'!
Man snackt, als een de Snawel wussen is.
Geern müch ick't beter, awers't will ni gahn.
Doch wat vun Harten kummt, is ock ni slecht.

De Krüdermann Carl Christian Gmelin, Badischer Hof- und Medizinalrat, Professor zu Karlsruhe, Verfasser der Flora Badensis, den v. Ittner, der ein großer Freund und Kenner der Pflanzenkunde war, zuweilen auf seinen botanischen Wanderungen begleitete. vun Badenwieler hett't
Mi faken seggt un flökt darto. dar schall
Keen Hypnum Hypnum, eine Art Laubmoos. mehr, keen Carex Carex, Riedgras, also beides sehr oft vorkommende Pflanzen. in de Welt
Em vör sin Ogen kamn, de Deuwel weet't,
Ob't Jungs sünd oder Deerns) wenn en Mann
Als Ju in söben Herren Länner sünd.
Ick will't ni repeteeren. Beter weer't,
De Krüdermann harr't ock ni seggt. Dar's ni
To spaßen mit so'n Fluch. Un hett't de Recht'
To'n Unglück hört, so schient min Krüdermann
Keen Steern mehr dal vun't blaue Himmelstelt,
Keen lüttjen Blom mehr op'n grönen Grund.
Du arme Ketzer, Carex, Hypnum schütt
Di in de Ogen, wo du geihst un steihst.

Ick mak keen Spaß, dat is mi sülben so,
Un wo ick eben hinkikt, süh, so steiht,
Wat meent ju wul? en Hypnum? ne, so steiht
Livhaftig vör min Ogn Ju Conterfei,
So fründlich un so leev; un storv ick morgn
Un seeg Ju ni mehr bit an'n jüngsten Dag,
So kam ick in min gollen Sünndagsrock
(Dat heet, wi ward dar all ni utstaffeert)
Un segg min Kamerad, de mit mi geiht;
»Is dat ni de Herr Ittner, de in'n Duft
»Dar langs de Melkstrat geiht? – Nu bückt he sick,
»Un süht na'n Blom; dat ward Dudaim we'n!«
Denn lop ick, wat ick kann, de Strat herop;
De Kamerad blifft t'rügg, he kümmt ni na.
Denn segg ick: »Mit Verlöv', ick meen eenmal,
»Ju sünd dat. Heff ick ni vör lange Tid
»Bi'n Kaiserweert en Schoppen mit Ju hatt?
»Wa hebbt Ju slapen? – gut? – De Morgen is
»So prächtig. Wüllt wi beiden uns denn ni
»En beten setten bi den Amarant? eine in der Bibel vorkommende Pflanzenart. Amarant, roter Fuchsschwanz.)

Nu Gott mit Ju! un hol He frisch un sund
Ju op Ju lange Barg- un Schweizerreis'!
'T hett mit de Melkstrat 'rop an'n jüngsten Dag
Noch Tid, wul hunnertdusend Jahr, – un is't
Denn dar veel schöner wul als an de Limath?
Wat glitzert op'n See de Sülwerstoff!
Wa wesselt hunnertfach in Farv un Glanz,
Paläst' un Dörper, Karktorns, Blomenbetten
An't Öwer 'rum, un als en Nebel stiggt't
Gündsit de Nagelflu Nagelfluketten heißen die nördlichen Vorberge der Alpen. mit all ehrn Snee
Na'n Heben 'rop dör'n Morgenduft! Dar atent
Wul mennig Gems un mennig schöne Bock.

Nu gev Ju hel veel Freud de leewe Gott
Un all Ju braven Frünn dar in de Schweiz,
Un gröt mi uck de Wisch ehr Süsterkind,
Fru Limath, un verget mi denn uck ni
Dat Wedderkamn: – dar sünd op düsse Sit
Vun'n Swartwold ock ja hel veel brave Lüd
Un hebbt Ju leev, un lüttje smucke Junfern,
(Man seggt ehr Nams is Musen) tövt dar ock
An't Dreisamöwer Freiburg liegt an der Dreisam. un dat heet, Ju sünd
Ehr Vagt in Friborg, un se singt so schön
Un snackt mit Ju so allerhand, dat keen
Gemeene Mann, keen Preester ni versteiht.


 << zurück weiter >>