Heinrich Pestalozzi
Lienhard und Gertrud
Heinrich Pestalozzi

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72.
Die letzte Hoffnung verläßt den Vogt.

Wie mir der soeben recht kömmt! sagt der Vogt, eilt, öffnet die Türe, grüßt den Michel, und sagt: Willkommen, Michel! was bringst du gutes Neues?

Michel. Nicht viel; ich will dir nur sagen . . .

Vogt. Du wirst doch nicht unter der Türe reden wollen? Komm in die Stube; ich gehe noch lange nicht schlafen.

Michel. Ich muß wieder nach Hause, Vogt. Ich will dir nur sagen, daß mich der Handel vom Samstag gereut hat.

Vogt. Ja bei Gott! das wäre so eben recht. Nein, der muß dich nicht gereuen. Wenn es nicht genug ist, ich biete dir lieber noch mehr. Komm nur in die Stube. Es fehlt nicht, wir werden des Handels gewiß einig.

Michel. Um keinen Preis, Vogt! Da sind deine zwei Taler.

Vogt. Ich nehme sie dir jetzt nicht ab, Michel. Treib' nicht den Narren! Der Handel muß dir nicht schaden, und wenn dir die zwei Taler zu wenig sind, so komm in die Stube.

Michel. Ich will weiter nichts hören, Vogt. Da ist dein Geld.

Vogt. Bei Gott! ich nehme dir es jetzt nicht ab. Ich habe jetzt geschworen. Du mußt mit mir in die Stube.

Michel. Das kann zuletzt wohl sein. (Er geht mit ihm.) Da bin ich nun in der Stube, und da ist dein Geld. (Er legt es auf den Tisch.) Und jetzt behüte Gott, Vogt!

Sogleich kehrte er sich um, und ging fort.


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