Heinrich Pestalozzi
Lienhard und Gertrud
Heinrich Pestalozzi

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114.
Bauernwahl.

Aber wie das ihm geschwind zu sagen wäre, darüber ward jetzt wieder neuer Rat, und es gab viele Meinungen.

Einige rieten den Hartknopf an; andere sagten: Der macht zu viel Wesens; es muß einer sein, der, wenn etwas Krummes hineinkommt, mit einem Worte Antwort gibt und nicht mit einer Predigt. Ein junger Gauch riet auf den Kriecher, als der sich am besten ins Pfarrhaus hinein schleichen könne. Aber es war niemand seiner Meinung. Der würde den Lohn nehmen, und uns samt den Vogt an den Türken verkaufen, sagten unten und oben die Männer. Endlich stand Kalberleder auf, und riet auf seinen Buben. Die Bauern verwunderten sich, und sperrten das Maul auf; denn sie wußten gar nicht, was dieser Besonderes wissen sollte.

Ihr sperrt das Maul auf! meinet ihr denn, ich wisse nicht, was ich sage? bemerkte jetzt der Kalberleder. Sehet, ich habe einen Nußbaum in meiner Matte, gerade an der Seite des Pfarrhauses, wo der Vogt steckt; den will ich daran wagen. Mein Bub muß ihn umhauen, und auf diese Weise hat er einen Anlaß, da zu stehen, und auf Gelegenheit zu passen. Er kennt den Hans und die Köchin, und es muß nicht fehlen, er lockt den Vogt ans Fenster, oder lügt sich gar zu ihm ins Pfarrhaus hinein.

Die Bauern fanden den Rat gut, und baten den Kalberleder, daß er es so mache. Dieser pochte noch einen Augenblick über den Dienst, den er ihnen tue, und dann gingen die zwei Geschicktesten, der Hügi und der Kienholz, mit ihm heim, den Buben recht zu unterweisen, worum es zu tun sei, und wer es anstellen müsse.


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