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27. Die Geisterprozession in Capri

Einst hatte ein junger Mann von Capri am Allerheiligentage (am 1. November) seinen Oheim, der Priester in Anacapri war, besucht. Als er nachts nach Hause ging, begegnete er am Friedhof von Capri einer Prozession der Begräbnisbrüderschaft mit ihren weißen Kutten und schwarzen Mänteln. Aus Furcht kniete er nieder, und einer der Brüder gab ihm seine Kerze. Als er aber nach Hause kam, hatte er einen Totenknochen in der Hand.

»Was soll ich tun?« fragte er den Priester am folgenden Tage. – »Du mußt heute zur selben Stunde auf der gleichen Stelle auf die Prozession warten und dem Bruder ohne Kerze den Knochen zurückgeben; denn ohne denselben würde er nicht aus dem Fegefeuer erlöst. Nimm auch eine Katze in den Armen mit!«

Abends um dieselbe Zeit erschien die gleiche Prozession, und der Bruder ohne Kerze ergriff den dargebotenen Knochen und sagte: »Hättest du mir die Kerze nicht wiedergebracht, wärst du tüchtig verprügelt worden.« – Dann kehrte er zurück zur Prozession, die bald darauf verschwand. –