Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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An Uz.

              Laß, o Geliebter meiner Seele,
Dich nieder! Wie so lieblich schwatzet
Hier diese Quelle, laß dich nieder!
So schwatzte meines Tejers Quelle,
Wenn er im Schatten ihres Baumes
Der Blätter Rauschen und dem Lispel
Des Westwinds horchte. Laß dich nieder!
Anakreon's geliebte Quelle
Berede dich! Welch ein Gemurmel,
Wie süß! – Was tönt? – Der Dichter selber
Ist hier, ist da! Ich hör', ich höre
Die Harmonien seiner Leier!
Ich seh' den Bacchus und den Amor
Ihm horchen, sehe Huldgöttinnen
Ihm lieblich lächeln, sehe Nymphen
Der Quellen ihre Wasserkrüge
Verlassen und zu seiner Leier
Hinfliegen, horchend; siehe, Lieber,
Sie hören ihn und wollen lieben!

 


 


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