Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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Bitte um eine Stunde.

                    Wo ist sie nun? Ihr Echo thut es kund!
Wo ist sie nun, die mich mit Sorgen quälte,
Seit ich vernahm, wie ihr holdsel'ger Mund
Verschönerte, was Hagedorn erzählte?

In welchem Thal erschallet ihr Gesang,
Wer höret nun sie meine Lieder singen?
Wer steht entzückt bei ihrer Saiten Klang,
Und wessen Lied muß ihrer Kunst gelingen?

Wer preist an ihr der Schönheit schönste Pracht,
Den schönsten Geist, die angenehmste Jugend?
Wem sagt sie frei, was Haller frei gedacht,
Wem preiset sie ihr Eigenthum, die Tugend?

O, wie war ich der Seligste der Welt!
Wie tanzten mir die freudenvollen Stunden
Hinweg, wenn ich im Garten und im Feld,
Am Wiesenbach sie oft allein gefunden!

O, komm' zurück, du beste meiner Zeit!
Denn nur zu schnell, zu schnell bist du verschwunden!
O, komm' zurück mit deiner Seligkeit,
Mit einer nur der schönsten Liebesstunden!

 


 


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