Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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        Ich singe Wahrheit, keinen Wahn!
Die Hölle hat sich aufgethan,
Die Zwietracht ist herausgeflogen,
Der Himmel hat sich schwarz bezogen!

Die Zwietracht fliegt von Thron zu Thron,
Man greift zu Mordgewehren schon,
Ich sehe schon die wilden Horden,
Der Bruder wird den Bruder morden!

O Vater, Vater, sieh' darein!
Dein ist die Hülfe, Vater, dein!
Ein Wort, so stürzt sich mit Gebelle
Das Weib zurück in ihre Hölle!

So klärt die Himmelsburg sich auf,
Kein Kriegeshelden-Lebenslauf
Wird aufgesucht und schön beschrieben,
Weil sich die Menschen wieder lieben!

Sieh', ew'ger Vater! doch darein!
Dein ist die Hülfe, Vater, dein!
Dein sind die Mittel, sind die Wege,
Dein ist des edeln Friedens Pflege!

O Vater, sieh', o sieh' darein!
Laß uns die Friedensstifter seyn!
Das beste Loos werd' uns beschieden,
Denn sieh', wir wollen nichts als Frieden!

 


 


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