Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Gedichte
Johann Wilhelm Ludwig Gleim

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Lied

        Ich stand, und sah, wie schön sie schlief;
So wollt' ich ewig stehen!
Ich sah's, und seufzte! seufzte tief: –
O Gott! Was hilft das Sehen!

Ich sah in Dresdens Gallerie
Helenen und Madonnen;
Bei mancher, glaub' ich, hätte sie
Gestanden, und gewonnen!

O welch ein Mädchen! Schwarzes Haar
Und in den Haaren Myrten!
O welch ein Mädchen! und, es war
Die Tochter eines Hirten!

O Segen, Segen über dich,
Der du mit tausend Schafen
Das Mädchen glüklich machst, dacht' ich,
Und ließ das Mädchen schlafen.

 


 


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