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hat man verschiedene abergläubische Meinungen. Wenn Hunde heulen, sagt man; so entsteht ein Feuer. Freilich wenn der Hund die Flamme auflodern sieht, oder sie ihm gar nahe kommt; so heult er: Aber wie oft heulen Hunde, und es entsteht kein Feuer? Wenn geläutet wird, und die Uhr darein schlägt; so soll es Feuer bedeuten, Aber wie oft geschieht das, ohne daß ein Feuer darauf erfolgt. In Städten, wo mehrere Uhren sind, die nicht egal gehen, geschieht es oft, das Uhren darein schlagen, wenn z.B. zu Grabe geläutet wird, die Glockenläuter hören, wenn der Wind zuwider ist, den Seigerschlag nicht, und läuten während, und nach demselben: Noch nie hat man darauf eine Feuersbrunst entstehen sehen; und wie oft würde dann dieß Unglück einbrechen müssen? Wenn es einmal geschehen ist, daß nach diesem Fall ein Feuer ausbrach; so folgt daraus nicht, daß er eine Ursach des Feuers war; sondern es war blos Zufall. Wenn der Unvorsichtige dadurch bewogen werden kann, mit dem Feuer behutsamer umzugehen, wenn der Seiger einmal in das Läuten geschlagen hat; so konnte man ihm diese Meinung lassen. Aber er würde dann ausser dieser Anzeige desto unbedachtsamer seyn und desto mehr Unheil errichten. Auch wenn ein Bienenschwarm sich an ein Haus hängt, soll es Feuer bedeuten. Wenn ein Bienenschwarm sich in die Stadt verirrt; so kann er sich nicht leicht an etwas anders als an ein Haus hängen, und wenn es einmal geschah, so folgte darauf doch das erwartete nicht. In D. hängte sich ein solcher Bienenschwarm an das Rathhaus, bald darauf ein anderer an die Hauptkirche. Man war beidemal darüber in grosser Sorge; aber die Kirche so wohl als das Rathhaus stehen noch unbeschädigt. Einst hängte sich ein Schwarm an einen Galgen, und der Scharfrichter ließ ihn endlich einfangen; was sollte nun das bedeuten? Wenn man mit dem Licht und Feuer vorsichtig verfährt, nicht mit Laternen oder gar brennender Tabakspfeife auf Heu- und Strohböden geht; so wird kein Feuer entstehen, wenn sich auch ein Bienenschwarm an dasselbe hängt, oder die Hunde davor heulen.
Vom dem Hirschkäfer (Schröter) glaubt man, daß er zwischen die an seinem Kopfe befindlichen Kneipzangen, eine glühende Kohle nehmen, sie in Scheunen, Heuböden u.s.w. werfe, und dadurch Feuersbrünste verursache; daher er auch von einigen Feuerträger genennt wird. Als Made frißt der Hirschkäfer im Eichbaume 6 Jahre Holz, dann verpuppt er sich, und wenn er auskriecht; so ist seine Haut weich, und vor seinem Kopf setzt sich gewöhnlich etwas von dem zernagten Holz, welches einige Tage und so lange sitzen bleibt, bis seine Haut an der Luft hart geworden ist – welches den gleich dem faulen Holz im finstern einen Schein von sich giebt, und zu jener Fabel Anlaß gegeben hat. Auch dieses Vorurtheils hat man sich bedient, um den gegründeten Verdacht abzuwenden, in den man wegen entstandenen Feuer gekommen war. Oft bleibt die Ursach von der Feuersbrunst verborgen, und am Ende muß es ein – Hirschkäfer veranlaßt haben.