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Wenn Rosenblätter im Bach, so Leute die sich verheurathen wollen hineinwerfen, sich nicht trennen; so kommt die Ehe zu stande; – wenn nicht Hindernisse von der einen oder der andern Seite in den Weg kommen. Wenn ein Bräutigam seiner Braut ein Buch schenkt; so wird dadurch die Liebe verblättert; – wenn die Braut beständig in dem Buche lesen, und darüber den Bräutigam vergessen wollte. Wenn er ihr vor der Verlobung ein Messer oder eine Scheere kauft; so wird dadurch die Liebe zerschnitten – diejenige die so wenig fest ist, daß ein kleiner Umstand sie vernichten kann. Wenn ganz unschuldige Personen sich heirathen; so wird das erste Kind ein Narr: – wenn Vater und Mutter es auch sind. Vor dem Altar müssen Braut und Bräutigam zugleich aufstehen; denn wer eher aufsteht, der stirbt eher. Der Bräutigam darf sich nicht nach der Braut umsehen; denn sonst sieht er sich nach der andern Frau um; – wenn er an dieser so üble Eigenschaften bemerkt, daß er sie nicht mehr lieben kann. Gegen den Vollmond soll man in die Ehe treten; – da ist es eben so gut, als wenn es im abnehmenden geschieht. Wenn die Brautleute af dem Wege zur Kirche sich umsehen; so kriegen ihre Kinder schiefe Hälse; – wenn sie damit gebohren, oder verwahrloßt werden. Die Braut muß etwas in die Tasche stecken, es den Bettelleuten auszutheilen; denn für jedes Allmosen entgeht sie einem Unglück; oder doch kommt um etwas von ihrem Gelde. Während der Copulation muß sie Geld in den Schuhen haben, alsdenn fehlt es ihr nie daran; – wenn sie dasselbe zu Rathe hält. Die Brautleute müssen bei der Zusammengebung vor dem Altar, dicht zusammen treten, sonst können sie sich nicht lieben; und wer zwischen ihnen durchsehen kann, der kann ihnen was anthun. Verlobte Personen sind bösen Leuten nicht so Preis gegeben, daß diese auch vor dem Altar, unter der feierlichsten Handlung und reinen Absichten, ihnen Schaden zufügen könnten. Sie vermögen nicht den Willen der Menschen zu lenken, und so zu verunstalten, daß von nun an, statt Liebe immerwährende Abneigung in ihre Herzen gepflanzt werde. Die meisten Uneinigkeiten in der Ehe kommen von bösen Leidenschaften her, denen man aber nicht freien Lauf lassen darf: Man muß sie vielmehr bändigen; denn wenn der andere Theil sieht, wie gesetzt und gelassen der eine bleibt, so wird er gerührt, und Mismuth, Feindschaft u. dgl. werden im ersten Entstehen gedämpft. Eheleute sollen durchaus nicht einer über den andern klagen; denn dadurch entstehen die meisten Ehemishelligkeiten. Vor der Copulation darf die Braut die Bänder an ihren Schuhen nicht zusammen binden, damit sie leicht gebären kann; oder doch, damit ihr das Gehen nicht sauer wird. Wenn die Braut aus der Kirche kommt; muß sie den blossen Leib mit eben so viel Fingern berühren, als sie Kinder haben will, und sie kann dann glauben, daß sie eben so viel Kinder kriegen werde. Wenn bei dem Ringwechsel der eine fällt, so stirbt einer von beiden; – der eine früher, der andre später. Wenn jemand während der Trauung dreimal um den Brunnen läuft, die Nahmen der Brautleute dreimal nennt, ein Schloß zuschnappt, und es in den Brunnen wirft, der macht dadurch, daß die Eheleute sich nicht vertragen; – oder doch das Wasser im Brunnen trübe. Man muß während der Trauung ein Schloß zuschnappen, oder Nesseln knüpfen, damit die jungen Eheleute sich vertragen. Wenn das Weib den Mann während der Trauung auf den Fuß tritt; oder wenn sie ihren Unterrock auf des Mannes Rock legt, so ist sie Herr. Die Braut muß trachten, bei ihrer Ankunft den Bräutigam eher zu sehen, als er sie zu sehen bekommt. Gelingt ihr dieß, so hat sie die Herrschaft über ihn. Wenn sie während der Trauung ihren Fuß etwas mehr als der Bräutigam vorsetzt; so erreicht sie eben diese Absicht; wenn dieser thörigt genug ist, sich von ihr beherrschen zu lassen. Braut und Bräutigam müssen von einem Teller essen, damit sie einig bleiben; oder den Teller desto früher leeren. Wer von beiden in der ersten Nacht zuerst einschläft, der stirbt auch zuerst; wenigstens kann es geschehen, wenn der frühere Schlaf eine Anzeige von Körperschwäche ist. Die Braut soll keinen Stich an des Bräutigams Hemde thun; sonst wird dieser ihr gram; – wenn sie üble Eigenschaften hat. Wenn die Brautleute in die Kirche fahren, darf der Wagen mit ihnen nicht umwenden, das ist nicht gut; denn wenn er gerade hingefahren wird; so kommen sie früher von der Sache.