Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Gleichgewicht. | |
Du süßes Kind, an dessen Bild ich hange, Der Biene gleich, an ihrer Blütendolde; Von dem ich. wie die Welt vom Sonnengolde, Des Lebens Licht, des Lebens Glut empfange, Was quälst du mich nur oft zu solchem Drange, Ich seh' es wohl, es ist der Sterne Grollen! Wenn du nicht wärst, wo wären meine Leiden? |
|
Zweifel |
|
Bist du mir gut? Das eine möcht' ich wissen, Und konnte doch dies eine nie erfahren. Es mir zu zeigen, warst du zwar mit klaren, Gutmüt'gen Augen oft, so schien's, beflissen; Doch glaubt' ich stets ein Etwas zu vermissen, So hab' ich viel gehofft, geahnt, gegrübelt, Umsonst! – was ich gesucht, was ich gefunden, |
|
Entfernung |
|
Nicht Berge sind es, die dich von mir scheiden, Nicht Ströme, die gleich blanken Schwerterklingen, Daß Liebe nicht zu Liebe könne dringen, Das Band der Straßen zwischen uns zerschneiden. Wir sind uns nah', und müssen doch uns meiden, Mit meiner Hand könnt' ich das Haus erfassen, Schwer ist's getrennt, weil man sich fern ist, weilen; |
|
Vorzug |
|
Nennt mir kein Leben, was die Mehrzahl lebt! Schlaftrunknes Taumeln ist's, bewußtlos Wanken, Ein wirrer Kampf von Wünschen und Gedanken, Ein Dämmergrau, von mattem Licht durchbebt. Beglückt, wer freier seinen Blick erhebt, Dies Glück, – mir ist, als hält' ich es gefunden, An ihre Brust in Freud' und Leid uns fliehn: |