Max Eyth
Im Strom unsrer Zeit. Erster Band. Lehrjahre
Max Eyth

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32.

London, den 24. Juli 1862.

Die lieben Landsleute! Es wimmelt von Mayern, Maiern und Meiern; Häberle und Häufle, Stengle und Steinle machen die Straßen in Brompton unsicher. Briefe erreichen mich von allen Seiten, in denen ich um Ratschläge und Wohnungen gebeten werde. Bescheidenere Bekannte wünschen gewöhnlich, am Bahnhof oder vom Schiff abgeholt zu werden, »ohne den Tag der Ankunft näher angeben zu können!« Dazu statten mir gegenwärtig zwei hohe Herren täglich längere Besuche ab, um mein technisches Urteil über hundert Sachen zu vernehmen, die ich nicht verstehe. Derartige Urteile abzugeben lernt man mit der Zeit. Der eine ist eine historische Persönlichkeit, nämlich der Verteidiger von Sebastopol, Prinz Wasiljekow, der andre ein freundlicher Kroate mit roter Nase und der redlichen Absicht, einen Dampfpflug zu kaufen. Überdies habe ich in letzter Zeit die persönliche Bekanntschaft der Prinzen von Preußen, der japanischen Gesandtschaft, Said-Paschas, des Vizekönigs von Ägypten, des Gouverneurs von Algier, verschiedener Granden von Spanien und mehrerer Herren aus dem Oberamt Böblingen gemacht. Sonst bin ich wohl und gesund, genieße von Londons Leben nur einen Dezimalbruch und sehne mich nach grünen Wäldern und frischer Luft.


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