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33. Nach Beendigung der Kampfspiele eilten Alle beinahe im Laufe zum Römischen Feldherrn; so daß er, da der ganze Schwarm von Menschen, die ihm nahen, ihm die Hand reichen wollten und ihm Kränze und Kranzbänder zuwarfen, auf den Einen Mann heranstürzte, beinahe in Gefahr kam. Doch war er fast dreiunddreißig Jahre alt; und Jugendkraft und Freude über einen so ausgezeichneten Genuß von Ehre lieh ihm Stärke. Auch überließen sich Alle nicht bloß für heute dem Ausbruche der Freude, sondern sie erneuerten sie viele Tage lang durch dankbare Erinnerung und durch das Geständniß: «Es sei doch noch auf Erden ein Volk, das auf seine eignen Kosten, mit eigner Beschwerde und Gefahr für die Freiheit Anderer Krieg führe; das diese Wohlthat nicht etwa nur Anwohnern seiner Gränzen, nahe benachbarten und mit ihm zu Einem festen Lande gehörenden Völkern erweise; nein, das über die Meere setze, um auf dem ganzen Erdboden jede ungerechte Herrschaft zu tilgen und allenthalben menschlichem und göttlichem Rechte und dem Gesetze die höchste Gewalt zu geben. Durch den bloßen Ausruf eines Heroldes habe es alle dienstbaren Städte 179 Griechenlands und Asiens frei gemacht. Sich hierzu Hoffnung zu machen, habe schon hohen Muth erfordert; es zur Ausführung zu bringen, außerordentliche Kraft und Glück.»
34. Hiernächst ertheilten Quinctius und die zehn Abgeordneten den Gesandschaften der Könige, der Völker und Städte Gehör. Früher als alle andern wurden die Gesandten des Königs Antiochus vorgelassen. Da sie fast eben so, wie vorhin zu Rom, Versicherungen aufstelltenquae fere Romae erant – – iactata. Nihil]. – Ich wünschte, hier so lesen zu dürfen: His, eadem, quae fere Romae fecerant, verba sine fide rerum iactantibus, (Crev.) nihil iam perplexe caet. Und weiter unten: eas sineret liberas omnesque Graecas., denen die Wahrheit widersprach, so erklärte man ihnen, nicht mehr so umwunden, wie damals, als vor Philipps Besiegung der Ausgang noch zweifelhaft war, sondern gerade heraus, Antiochus müsse die Städte Asiens, welche den Königen Philipp oder Ptolemäus gehört hätten, räumen, und diese, so wie alle Griechischen Städte frei sein lassen. Vor allen Dingen wurde ihm angedeutet, weder selbst nach Europa überzugehen, noch Truppen herüber zu senden. Nach Entlassung der königlichen Gesandten wurden die der Völker und Städte zu einer Versammlung gezogen, welche so viel früher zu Ende ging, weil die zehn Abgeordneten durch ihre Beschlüsse die namentlich schon bestimmten Städtequod decreta decem legatorum]. – Ich vermuthe, Livius habe etwa so geschrieben: quod decreta decem iam parata decem legatorum, und daß die Worte, die unsern Exemplaren jetzt fehlen, durch das wiederholte decem ausfielen. Denn daß es hier nicht ein commune decretum war, schließe ich aus dem Plural decreta. Jede Völkerschaft bekam die ihr bestimmte Anweisung, wie es Livius nachher auch bei den Ätolern durch adiecta decreti auctoritate anzudeuten scheint. Daß es aber zehn Decrete waren, schließe ich aus der Zahl der Völker, welche Livius als Geschichtschreiber den einzelnen Völkern nur nicht vorsetzen durfte; wohl aber der erklärende Notenschreiber. 1) Orestae, 2) Magnetes; 3) Perrhaebi, 4) Delopes, 5) Thessali, 6) Aetoli, 7) Achaei, 8) Euboeae urbes, Eumeni destinatae, 9) Illyrii (Pleuratus), 10) Athamanes (Amynander). Die Übersetzung würde dann etwa so lauten: «Weil die zehn Abgeordneten in ihren zehn schon gefertigten Beschlüssen die Städte nur noch namentlich kund thaten.» Eben darum konnte die Versammlung so viel eher entlassen werden. Diesem Sinne gemäß erklärt auch Crevier die Stelle so: quod ibi pronunciabantur solummodo decreta iam a legatis facta. nur kund zu thun hatten. Den 180 Oresten – dies ist eine Macedonische Völkerschaft – wurden ihre eignen Gesetze wiedergegeben. Die Magneten, Perrhäber, Dolopen, wurden ebenfalls für frei erklärt. Der Nation der Thessalier wurden außer der zugestandenen Freiheit die Phthiotischen Achäer zugetheilt, doch mit Ausnahme von Phthiotisch Theben und Pharsalum. Die Ätoler wurden mit ihrer Forderung, daß ihnen Pharsalus und Leucas vermöge des Vertrages wieder eingeräumt werden müßten, an den Senat verwiesen. Aber das Gebiet der Phocenser, der Locrenser [und Theben]et quae, sicut ante fuerant, adiecta decreti auctor.] – Es ist sonderbar, daß Livius vorhin Theben ausdrücklich unter den den Thessaliern einzuräumenden Städten ausnimmt, und doch nicht sagt, wer es denn wirklich bekommt. Noch dazu hatte er oben Cap. 13. den Quinctius sich bereit erklären lassen, Theben den Ätolern wieder einzuräumen. Es fragt sich also jetzt nur noch, ob auch die zehn Abgeordneten dazu einstimmten. Und was will er damit sagen, daß er hier allein bei den Ätolern die auctoritatem decreti anführt: die Andern alle waren ja eben so gut auctoritate decreti auf diese oder jene Städte angewiesen, wie die Ätoler auf die ihnen bestimmten. Um diese Zweifel zu beantworten, nehme ich das von den übrigen Editoren verworfene et quae wieder in Schutz, und glaube darin die rechte Lesart et Thebas zu finden. Dann ergiebt es sich, warum es hier heißen konnte, das ihnen schon vorläufig von Quinctius bewilligte Theben wurde ihnen nun auch durch hinzukommende Bestätigung des Beschlusses der 10 Abgeordneten zuerkannt. Wäre diese Vermuthung richtig, so müßte man aus des Livius beiden Worten et Thebas auch im Polybius die zwei Worte καὶ Θήβας hinzuthun, die das folgende καθάπερ verschlang; denn die Abbreviaturen κθπρ und κὶθη sind sich so sehr ähnlich. Und beim Polybius ist es eben so befremdend, daß auch er Theben ausdrücklich, wie Livius, unter den Ausnahmen nennt; und nachher sollte er davon schweigen? , so wie sie dies vorher gehabt hatten, wurde ihnen nun durch hinzukommende Bestätigung des Beschlusses zugesprochen. Corinth, Triphylia, Heräa – auch dies ist eine Stadt des Peloponnes – wurden den Achäern wiedergegeben. Oreum und Eretria gaben die zehn Abgeordneten dem Könige Eumenes, des Attalus Sohne. Weil aber Quinctius nicht beistimmte, wurde die Sache der Entscheidung des Senats überlassen. Der Senat gab diesen Städten die Freiheit, und zog Carystus mit dazuCarysto adiecto]. – Ich lese Carysto adlecta. Livius sagt Cap. 16. Carystus – firm a vis a est, und Cap. 17. Carystus inde repetit a. Und adlegere in senatum, in libertatem, in numerum etc. sind bekannt. Ob adiicere hier den verlangten Sinn haben könne, bezweifelt mit mir auch Crevier. . Dem Pleuratus wurden Lychnidus und Parthini gegeben; 181 beides Illyrische Völkerschaften, die unter Philipps Hoheit gestanden hatten. Den Amynander hießen sie die eroberten Festungen behalten, die er während des Krieges dem Philipp abgenommen hatte.
35. Als die Versammlung entlassen war, reiseten die zehn Abgeordneten, die sich in die Geschäfte theilten, nach verschiedenen Gegenden ab, jeder, um die Städte der ihm angewiesenen Landschaft in Freiheit zu setzen; Publius Lentulus nach Bargyliä; Lucius Stertinius nach Hephästia, Thasus und den Städten Thraciens; Publius Villius und Lucius Terentius zum Könige Antiochus; Cneus Cornelius zum Philipp. Als er ihm nach Mittheilung der minder wichtigen Aufträge die Frage vorgelegt hatte, ob er wohl einem nicht bloß nützlichen, sondern auch sehr heilsamen Rathe sein Ohr leihen wolle, und der König ihn versicherte, er werde es ihm sogar Dank wissen, wenn er ihm etwas eröffnete, was zu seinem Besten diente; so rieth er ihm dringend, er möge jetzt, da ihm der Friede bewilligt sei, Gesandte nach Rom schicken und um Bündniß und Freundschaft bitten, damit er sich, auf den Fall, daß Antiochus etwas unternähme, nicht den Schein gäbe, bloß gezögert und nach einem günstigen Zeitpunkte zum Kriege ausgesehen zu haben. Es war in dem Thessalischen Tempe, wo er mit Philipp zusammenkam. Als ihm dieser zugesagt hatte, er wolle sogleich die Gesandten abgehen lassen, begab sich Cornelius nach Thermopylä, wo an festgesetzten Tagen eine zahlreiche Versammlung der Griechen sich einzufinden pflegt – sie nennen sie das Pylaicum – und forderte vorzüglichDaß Livius hier den Polybius misverstanden, aus einer Versammlung der Ätolischen Völkerschaften zu Thermus eine Zusammenkunft aller Griechen zu Thermopylä gemacht habe, und den Cornelius die Ätoler vorzüglich warnen lasse, da er doch zu Thermus keine andere, als Ätoler, vor sich hatte, ist schon von Mehreren anerkannt. die Ätoler auf, mit Festigkeit und Treue bei der Freundschaft gegen Rom zu beharren. Hier beklagten sich einige der Ätolischen Großen in sehralii interquesti sunt]. – Ich folge Creviers Vermuthung: alii leniter questi sunt; wegen des folgenden alii ferocius incusarunt, und weil Polybius sagt: πράως. Daß zwischen lii und inter das Wort leniter verloren ging, ist so wahrscheinlich. gemäßigtem Tone, daß die Gesinnung 182 der Römer gegen ihre Nation nach dem Siege nicht mehr dieselbe sei, die sie während des Krieges gewesen; andre waren in ihren Beschuldigungen trotziger und rückten den Römern vor: «Ohne die Ätoler hätten sie nicht allein den König Philipp nicht besiegen, sondern nicht einmal nach Griechenland übergehen können.» Hierauf zu antworten hielt der Römische Legat, um es nicht zu einem Gezänke kommen zu lassen, für unnöthig, und sagte bloß: «Wenn sie nach Rom schickten, würden sie jede billige Forderung erlangen.» So wurde auf sein Gutachten die Absendung beschlossen.
Einen solchen Ausgang hatte der Krieg mit Philipp.
36. Während dieser Verrichtungen in Griechenland, Macedonien und Asien wäre Hetrurien durch eine Sklavenverschwörung beinahe feindlich gegen Rom aufgetreten. Der Prätor Manius Acilius, dem das Los die Rechtspflege über Bürger und Ausländer beschieden hatte, den man aber, die Sache zu untersuchen und zu dämpfen, mit einer von den beiden Stadtlegionen abgehen ließ, besiegte einen Theil, der sich schon zusammengerottet hatte, im Gefechte; – von diesen wurden viele getödtet, viele gefangen – andere, die Häupter der Verschwörung, ließ er prügeln und kreuzigen; noch andre lieferte er ihren Herren wieder ein.
Nun gingen die Consuln auf ihre Standplätze ab; Als Marcellus nach seinem Eintritte in das Land der Bojer seine durch den Marsch eines ganzen Tages ermüdeten Soldaten auf einer Anhöhe ein Lager schlagen ließ, griff ihn Corolamus, Fürst der Bojer, mit einem großen Schwarme an und tödtete ihm an dreitausend Leute. Auch fielen in diesem wilden Gefechte verschiedene angesehene Männer, unter andern die den Bundsgenossen vorgesetzten Obersten, Titus Sempronius Gracchus und Marcus Junius Silanus und die Obersten von der zweiten Legion Aulus Ogulnius und Publius Claudius. Doch vollendeten die Römer unerschrocken die Befestigung ihres Lagers und behaupteten es, so daß der Angriff, den die Feinde gleich 183 nach ihrem Siege thaten, ohne Erfolg blieb. Mehrere Tage lang hielt sich der Consul in diesem Standlager still, theils zur Heilung der Verwundeten, theils um bei seinen Soldaten nach einem solchen Unfalle den Muth wieder herzustellen. Die Bojer, ein Volk, das jedes Aufenthalts so leicht überdrüssig wird, verliefen sich in ihre kleinen Festungen und Flecken. Marcellus, der sogleich über den Po ging, führte seine Legionen in das Gebiet von Comum, wo die Insubren mit den zu den Waffen gerufenen Comensern ihr Lager hatten. Die Gallier, die den Legionen entgegen rücktenducit legiones in ipso itinere]. – Das Wort ducit fehlt in den ältesten Ausgaben. Frobenius las: ducit legiones etc., und Glareanus: legiones induxit. Sigonius wollte die Lücke so ausfüllen: legiones induxit. Cuius adventu audito, Galli confestim concurrunt atque in ipso itinere etc. Drakenb. nimmt zwar das Wort ducit auf, meint aber, daß weiter keine Ergänzung nöthig sei. Dann aber sieht man nicht, wie die Feinde, die bei Comum im Lager stehen, die Römischen Legionen auf dem Marsche treffen können. Auch können die Worte in ipso itinere praelium committunt nicht in Einem Komma stehen bleiben, weil praelium committunt, des Folgenden wegen, auf die Gallier sich beziehen muß; in ipso itinere aber auf die Römischen Legionen. Vielleicht hatte Livius geschrieben: in agrum Comensem – – legiones ducit. Galli obviam egressi nactique legiones in ipso itinere, praelium committunt. Dann erklärt es sich leichter aus der Wiederholung des Worts legiones, wie das Wort ducit und die übrigen dazwischen stehenden ausfallen konnten. und sie noch auf dem Marsche trafen, fingen sogleich das Treffen an und drangen anfangs mit solcher Heftigkeit ein, daß sie die ersten Glieder zum Weichen brachten. Als dies der Consul wahrnahm, schob er aus Besorgniß, die einmal Zurückgedrängten möchten sich in die Flucht schlagen lassen, eine Cohorte Marser vor und ließ die sämtlichen Geschwader der Latinischen Ritter auf den Feind. Als ihr erster und zweiter Ansturz den keck hereindringenden Feind zurückgeworfen hatte, hielt auch die übrige Römische Linie, dadurch ermuthigt, anfangs Stand und darauf drang sie hitzig mit ihren Fahnen ein. Länger hielten die Gallier den Kampf nicht aus: sie kehrten den Rücken und flohen in vollem Laufe. Valerius von Antium schreibt, man habe ihrer in diesem Treffen über vierzigtausend getödtet, fünfhundert und sieben Kriegsfahnen erbeutet, vierhundert zweiunddreißig Wagen und viele goldene Halsketten, von denen, wie 184 Claudius meldet, eine von ansehnlichem Gewichte auf dem Capitole als Geschenk für den Jupiter in der Capelle niedergelegt sei. Das Lager der Gallier wurde noch an diesem Tage erstürmt und geplündert, und die Stadt Comum in wenig Tagen erobert. Darauf unterwarfen sich dem Consul achtundzwanzig kleine Festungen. Auch das ist bei den Geschichtschreibern unausgemacht, ob der Consul sein Heer zuerst gegen die Bojer, oder gegen die Insubren führte und das nachtheilige Gefecht durch das gelungene in den Hintergrund stellte, oder ob der bei Comum errungene Sieg durch die im Bojerlande erlittene Niederlage verunstaltet wurde,
37. Um die Zeit dieser von so wechselndem Glücke begleiteten Unternehmungen, kam Lucius Furius Purpureo, der andre Consul, durch den Sappinischen Bezirk im Bojischen an. Schon war er nahe bei Castrum Mutilum, als er aus Besorgniß, zugleich von den Bojern und Liguriern eingeschlossen zu werden, auf demselben Wege, den er gekommen war, wieder zurückzog und nach einem großen Umwege durch offene, aber sichere Gegenden, bei seinem Amtsgenossen anlangte. Nun durchzogen sie, mit vereinten Heeren plündernd, zuerst das Bojische Gebiet bis an die Stadt Felsina. Diese Stadt und die übrigen kleinen Festungen ergaben sich, auch fast alle Bojer, mit Ausschluß ihrer Mannschaft, die aus Lust zu plündern unter die Waffen getreten war und sich jetzt in unwegsame Wälder zurückgezogen hatte. Nun ging das Heer in das Ligurische hinüber. Die Bojer hofften den Zug der Römer, der in der Voraussetzung, sie weit entfernt zu wissen, nicht so genau zusammenhalten würde, unvermuthet zu überfallen, und folgten ihnen durch versteckte Waldpässe. Als sie sie aber nicht erreichten, gingen sie eilig auf Schiffen über den Po, und als sie nach Ausplünderung der Läver und Libuer durch die äußerste Ecke von Ligurien zurückkehrten, trafen sie mit ihrem Raube vom Lande auf den Zug der Römer. Das Gefecht begann rascher und heftiger, als wenn sie, nach Bestimmung der Zeit und des Platzes zum Kampfe; mit entgegensehendem Muthe 185 einander angegriffen hätten. Hier zeigte sichs, wie kräftig die Rache den Muth spornt. Mit einer Wuth zum Morde mehr, als zum Siege, fochten die Römer so, daß sie vom Feinde kaum einen Boten seiner Niederlage entkommen ließen. In Bezug auf diese Thaten wurde zu Rom, als die schriftliche Anzeige von den Consuln einlief, ein dreitägiges Dankfest angeordnet. Bald nachher kam Marcellus nach Rom, und mit großer Einstimmigkeit der Väter wurde ihm der Triumph zuerkannt. Er hielt ihn, noch in seinem Amte, über die Insubren und Comenser. Sich auf einen Triumph über die Bojer Hoffnung zu machen, überließ er seinem Amtsgenossen, weil er für seine Person gegen diese Nation Verlust, sein Amtsgenoß hingegen Sieg gehabt hatte. Eine große den Feinden abgenommene Beute zog auf eroberten Kriegswagen durch die Straßen, viele Fahnen wurden ihm voraufgetragen, an Kupfergelde dreihundert und zwanzigtausendUngefähr 10,000 Gulden Conv. M. Ass, an Silber zweihundert vierunddreißig tausendEtwa 73,124 Gulden. Denare. Jeder vom Fußvolk bekam achtzigUngefähr 1 Thlr. 16 Ggr. Ich lese mit Glarean., Gron. und Crev. octogeni statt octingenti. Kupferass, der Ritter und Hauptmann das Dreifache.
38. In diesem Jahre unternahm der König Antiochus, der seine Winterquartiere zu Ephesus gehalten hatte, die sämtlichen Städte Kleinasiens wieder auf den alten Fuß der Unterwürfigkeit zu setzen, insofern wenigstens die übrigen, entweder wegen ihrer Lage in der Ebene, oder weil sie sich auf ihre Mauern, Waffen und Mannschaft nicht ganz verlassen konnten, das Joch ohne große Mühe sich auflegen lassen würden. Nur Smyrna und Lampsacus waren im wirklichen Besitze der angemaßten Freiheit; und es stand zu besorgen, wenn man ihnen dies einräumte, [gerade als sollten sie davon zur Verführung Gebrauch machen]quos in Theba]. – Diese den Sinn entstellenden Worte konnte und durfte ich nicht übersetzen. Ich hätte Gronovs vorgeschlagenes quasi tabe aufgenommen, wenn es mir nicht geschienen hätte, als verwechsle hier Gronov tabes mit contagio. Ich glaube nicht einmal, daß Gronov hier Recht hätte, wenn er vorschlüge: urbes tabe correptae oder contactae Smyrnam et Lampsacum sequerentur: noch weniger kann ich ihm beipflichten, wenn er sagen will: urbes tabe Smyrnam et L. sequuntur. Auch sagt Drakenb.: neque illa (emendatio Gronovii) Crevierio placet, cui dura nec satis aperta videtur. Ich wage die Vermuthung, im Texte habe gestanden: ne, si concessum his foret quasi in inleceba. Dies sollte heißen: ne, si concessum his foret quasi in illecebram, cet. So sagt Livius: concessumque in conditiones (II. 33.). Den Sinn habe ich, weil doch in der Übersetzung Sinn sein mußte, deutlich genug ausgedrückt. Daß das zweimal nöthige in Einmal ausfiel, davon finden sich bei Drakenb. Beispiele genug. Das übrigbleibende leceba konnte, meine ich, eher in theba übergehen, als mit gerade entgegengesetzter Vertauschung der beiden Vocale Gronovs t ab e. daß es alsdann auch andere Städte in Äolis 186 und Ionien wie Smyrna, und am Hellesponte wie Lamp4 6#ci;siiiacheii möchten. Deswegen schickte er selbst von Ephesus zur Einschließung von Smyrna Truppen ab, und befahl auch, die zu Abydus liegenden, mit Zurückbehaltung einer nur mäßigen Besatzung, zur Belagerung vor Lampsacus rücken zu lassen. Er brauchte aber nicht bloß Gewalt, sie zu schrecken, sondern suchte ihnen auch durch Abgeschickte, welche ihnen in Güte zureden und ihre Unbesonnenheit und Hartnäckigkeit misbilligen mußten, die Hoffnung einzuflößen, daß sie mit nächstem ihre Wünsche erreicht haben würden; aber dann, wenn sie selbst und jeder Andre davon überzeugt sein müßten, daß sie die Freiheit vom Könige bewilligt erhalten, nicht aber gelegentlich erhascht hätten. Hierauf antworteten sie: «Es müsse den König weder befremden, noch unwillig machen, wenn sie sich die gewünschte Freiheit nicht gern aufschieben ließen.» Mit Frühlingsanfange segelte Antiochus selbst von Ephesus mit seiner Flotte in den Hellespont, setzte seine Landtruppen nach Madytus über, einer Stadt des Chersones, ließ die Seesoldaten zu seiner Landmacht stoßen, und weil ihm die Bürger die Thore schlossen, umstellte er die Mauern mit seinem Heere. Schon rückten die Werkzeuge zum Sturme an, als die Übergabe erfolgte. Eben so ergaben sich aus Furcht auch die Einwohner anderer Städte im Chersones. Von hier kam er mit allen seinen See- und Landtruppen nach Lysimachia. Weil er dies verödet und beinahe in Trümmern liegen sah – die Thracier hatten es wenig Jahre zuvor erobert 187 und nach der Plünderung angezündet – so kam ihm die Lust, eine so berühmte und trefflich gelegene Stadt wieder herzustellen. Also unternahm er mit großem Eifer Alles zugleich; die Häuser und Mauern wieder aufzubauen, die Lysimachier theils aus der Knechtschaft loszukaufen, theils ihre am Hellesponte und im Chersones zerstreuten Flüchtlinge aufzusuchen und zusammenzubringen; auch neue Anbauer unter angebotenen Vortheilen anzustellen und auf alle Art die Bevölkerung zu befördern. Um sie aber auch vor den Thraciern zu sichern, brach er selbst mit der Hälfte seiner Landmacht auf, die nächsten Gegenden Thraciens zu verheeren; die andre Hälfte und die sämtlichen Seetruppen ließ er bei dem Wiederaufbaue der Stadt als Arbeiter zurück.
39. Um diese Zeit machte nicht nur Lucius Cornelius, der als Gesandter vom Senate die Streitigkeiten zwischen den Königen Antiochus und Ptolemäus beilegen sollte, auf seiner Reise zu Selymbria Halt, sondern auch von den zehn Abgeordneten gingen Publius Lentulus von Bargyliä, Publius Villius und Lucius Terentius von Thassus nach Lysimachien; und eben da trafen auch Lucius Cornelius von Selymbria und nach wenig Tagen Antiochus aus Thracien ein. Die erste Zusammenkunft mit den Gesandten und die darauf folgende Bewirthung war sehr artig und gastfreundschaftlich. Sobald aber ihre Aufträge und der gegenwärtige Zustand Kleinasiens zur Sprache kamen, gerieth Alles in feindselige Stimmung. Die Römer ließen sich deutlich merken, daß alle Unternehmungen des Königs, seitdem er mit seiner Flotte von Syrien abgegangen sei, das Misfallen des Senates hätten, und erklärten es für seine Pflicht, dem Ptolemäus alle Städte, die zu dessen Hoheit gehört hätten, wieder herauszugeben. «Denn was jene Städte betreffe, deren sich Antiochus als ehemaliger Besitzungen Philipps bei der Gelegenheit ermächtigt habe, da Philipp durch den Krieg gegen Rom hier abgerufen sei, so sei es vollends unerhört, daß die Römer mehrere Jahre lang zu Lande und zu Wasser so große Gefahren und Beschwerden erduldet haben sollten, 188 und den Preis des Krieges Antiochus im Besitze habe. Gesetzt aber, die Römer hätten sich den Schein geben können, daß sie auf seinen Einbruch in Kleinasien, gleich als habe dieser auf sie keinen Bezug, nicht achteten, was denn jetzt bei seinem Übergange sogar nach Europa mit allen seinen See- und Landtruppen, zu einem offenbaren Kriegea bello aperto Romanis]. – Nach Gronov, Crevier und Drakenborch: a bello aperto cum Romanis. mit Rom noch fehle? Er freilich werde selbst dann, wenn er nach Italien übersetzte, immer noch beim Leugnen bleiben.»
40. Der König erwiederte:Ad ea rex: Satis iam ante videre se]. – Diese 8 Worte fehlen in der Mainzer Ausgabe ganz. Die letzten 5 aus dem Schlusse des 25sten Capitels hieher gesetzt zu haben, gesteht Gelenius ein. Dort gaben sie einen guten Sinn: allein hier sehe ich nicht, wie Antiochus sagen kann: ante videre se, da er doch erst nach den Anmaßungen der Römer diese Erfahrung machte. Ich habe indeß, weil diese Worte einmal dastanden, so gethan, als könnten sie den Sinn haben: iam ante vidisse se et adhuc videre. Ständen die Worte wirklich in einem Msc., so würde ich glauben, daß auch hier, wie 30, 42. ante aus dem unrichtig gelesenen a pte (aperte) entstanden sei, und dann so interpungiren: Satis iam aperte, videre se, Romanos inquirere, «Er sehe wohl, daß die Römer schon ganz geradezu u. s. w. – Wenn sie im Stillen den Syrischen König nicht unbeobachtet ließen, darüber konnte er ihnen keine Vorwürfe machen: allein wenn sie jetzt ganz unverholen ihm vorschreiben wollen, wie er verfahren soll, u. s. w. «Er sehe schon lange deutlich genug, daß die Römer sich darum bekümmerten, wie König Antiochus zu handeln habe, aber nicht daran dächten, wie weit sie selbst zu Lande und zu Wasser vorschreiten dürften. Kleinasien gehe das Römische Volk nichts an, und die Römer hätten eben so wenig darnach zu fragen, was Antiochus in Kleinasien, als Antiochus, was die Römer in Italien thäten. Was den Ptolemäus betreffe, dem er, laut ihrer Klage, Städte genommen haben solle, so bestehe zwischen ihm und Ptolemäus die Freundschaft noch jetzt, und er gehe damit um, nächstens mit ihm auch eine Verwandschaft zu knüpfen. Selbst nicht von Philipps Unglücke habe er für sich eine Beute zu ziehen gesucht, noch sei er zum Kriege gegen Rom nach Europa übergegangen. Aber den Chersones, der dem Lysimachus gehört habe, – und nach dessen Besiegung sei ja Alles, was er im Besitze gehabt, durch 189 das Recht des Krieges, Eigenthum des Seleucus geworden – rechne er zu den Ländern seiner Hoheit. Während seine Vorfahren bald mit dieser, bald mit jener Angelegenheit zu thun gehabt hätten, hätten zuerst Ptolemäus, nachher auch Philipp, als Benutzer fremdes Eigenthums, einige der dortigen Städte im Besitze gehabt, so wie auch einige in dem benachbarten Thracien, die doch unbezweifelt dem Lysimachus gehört hätten. Er seiAd ea facienda in antiquum venisse]. – Gronovs Vorschlag, dieser mangelhaften Stelle so zu helfen: Ad ea redigenda in antiquum ius venisse, geht nur zu weit von der Spur ab. Wenn in der Urschrift stand: Ad ea sua facienda dnm antiquum (dominum antiquum) venisse, so ließ der Abschreiber das sua ausfallen, weil es mit dem folgenden faci Ähnlichkeit und gleich viele Hauptstriche hatte; das dn von dnm fiel wegen des davorstehenden da weg, und aus dem übrig bleibenden m wurde unser in. Suum facere ist dem Livius nicht fremd. Er sagt 32, 14. In aliena victoria praedam suam faciunt; und 44, 24. Asiam iam ex parte – suam fecerint. Noch eigentlicher aber passet das suum facere zu dominus, wie aus Gronovs Anmerkung zu 41, 8., ne quis quem – suum faceret, hervorgeht. Der Accusativ se ist hier nicht durchaus nöthig, sonst läßt er sich auch aus dem voraufgehenden sua suppliren: (Se) ad ea sua facienda dominum antiq. venisse., als angestammter Landesherr, gekommen, von diesen Besitz zu nehmen. So baue er auch die durch einen Einbruch der Thracier zerstörte Stadt Lysimachia von neuem wieder auf, um sie seinen Sohn Seleucus als Hauptstadt eines eignen Reichs bewohnen zu lassen.»
41. Als unter solchen Gegenerklärungen mehrere Tage verstrichen waren, bewirkte ein unverbürgtes Gerücht, das den Tod des Königs Ptolemäus angab, [bei den Gesandten sowohl, als bei dem KönigeDiese eingeklammerten Worte habe ich hinzugesetzt. Man sieht nämlich, daß hinter den Worten Ptolemaei regis etwas fehlt. Gronov schiebt nach regis das Wort effecit ein; Crevier bloß fecit. Außerdem daß mir dies auf rumor zu beziehende Verbum, wenn es nach dem langen Zwischensatze so einzeln und abgebrochen dastände, von der Rundung des Periodenbaues im Livius zu sehr abzuweichen scheint, kann ich mich auch der Frage nicht erwehren, wie es zuging, daß dies effecit oder fecit ausfiel. Wenn wir aber annähmen, Livius habe so geschrieben: rumor – – – allatus de morte Ptolemaei regis ita et legatorum animos affecit et regis (sc. Antiochi); so ergäbe sichs, wie die auf das erste regis folgenden Worte nebst dem zweiten ausfallen konnten. Der Abschreiber las nach den Worten Ptolemaei regis, durch das zweite regis getäuscht, gleich weiter: ut nullus exitus etc.] eine solche Stimmung, daß es nun vollends in den Unterredungen zu keiner Entscheidung kam. Denn auf beiden Seiten gab man sich den 190 Schein, als ob man nichts gehört habe. Hier suchte Lucius Cornelius, dem die Gesandschaft an beide Könige, an den Antiochus und Ptolemäus aufgetragen war, einige Zeit zu gewinnen, um früher zu einer Unterredung mit dem Ptolemäus nach Ägypten zu kommen, ehe die neuliche Thronbesteigung andere Verhältnisse hervorbrächte: Dort glaubte Antiochus, Ägypten müsse ihm werden, wenn er jetzt daran kommen könne. Nachdem er sich also von den Römern beurlaubt, und seinen Sohn Seleucus mit den Landtruppen zu der schon angefangenen Wiederaufbauung Lysimachiens zurückgelassen hatte, ging er mit seiner ganzen Flotte nach Ephesus unter Segel, ließ an den Quinctius eine Gesandschaft abgehen, welche unter dem ScheineAd fidem]. – Wollte man annehmen, das Wort faciendam sei hier ausgefallen, so müßte man auch mit Duker und Drakenb. annehmen, daß noch mehr Worte ausgelassen wären. Sollte vielleicht die Abbreviatur ad filndam fidem den Abschreiber verführt haben, zwischen ad und fidem das Wort simulandam ausfallen zu lassen? seiner aufrichtigsten Gesinnungen auf ein Bündniß antragen sollte; kam, ohne sich von Asiens Küste zu entfernen, nach Lycien, und als er zu Patara erfuhr, daß Ptolemäus noch lebe, gab er freilich den Plan, nach Ägypten zu segeln, auf. Als er aber gleichwohl, um auf Cypern loszugehen, um das Vorgebirge Chelidonium herumgefahren war, wurde er durch einen Aufstand seiner Ruderknechte in Pamphylien in der Nähe des Flusses Eurymedon einige Zeit aufgehalten, und nach seiner Abfahrt von hier bei den sogenannten Köpfen des Flusses Sarus durch einen entstandenen schrecklichen Sturm fast mit seiner ganzen Flotte zu Grunde gerichtet. Viele Schiffe strandeten: viele verschlang das Meer, ohne daß sich auch nur Ein Mann an das Land rettete. Eine Menge Menschen fand hier ihren Tod, und nicht bloß Ruderer und unbekannte Soldaten, sondern auch einige seiner ausgezeichneten Vertrauten. Nachdem er die Überbleibsel des Schiffbruchs gesammelt hatte, brachte er, weil er jetzt nicht in der Lage war, auf Cypern einen Versuch zu machen, ein weit schwächeres Heer, als mit dem er ausgezogen war, 191 nach Seleucien zurück. Hier ließ er die Schiffe auf das Land ziehen – denn auch der Winter kam schon heran – und rückte selbst weiter nach Antiochien in die Winterquartiere. So standen die Angelegenheiten der Könige.
42. Zu Rom wurden in diesem Jahre zum ersten Male Dreiherren des feierlichen Götterschmauses angestellt, nämlich Cajus Licinius Lucullus, der als Tribun den Vorschlag zu ihrer Ernennung gethan hatte, Publius Manlius und Publius Porcius Läca. Diesen Dreiherren wurde durch das Gesetz zugestanden, eben so wie die Oberpriester die Toga mit der Verbrämung zu tragen. Mit den sämtlichen Priestern aber hatten in diesem Jahre die Schatzmeister der Stadt Quintus Fabius Labeo und Lucius Aurelius einen großen Streit. Man hatte Geld nöthig, weil man beschlossen hatte, von der für den Krieg zusammengeschossenen Summe den Privatpersonen die letzte Zahlung abzutragen. Da forderten die Schatzmeister von den Vogelschauern und Oberpriestern den Beitrag, den sie während des Krieges nicht geliefert hätten. Vergeblich sprachen die Priester die Tribunen an, und man trieb von ihnen die Gelder für alle die Jahre ein, in denen sie nicht gezahlt hatten. In diesem Jahre starben auch zwei Oberpriester und an ihre Stelle wurden neue gewählt; in die Stelle des Cajus Sempronius Tuditanus, der als Prätor in Spanien gestorben war, der Consul Marcus Marcellus; und an die Stelle des Marcus Cornelius Cethegus kam Lucius Valerius. Auch der Vogelschauer Quintus Fabius Maximus starb als ein noch sehr junger Mann, ehe er irgend ein Statsamt bekleidet hatte, und in diesem Jahre wurde kein Vogelschauer in seine Stelle gewählt.
Darauf hielt der Consul Marcus Marcellus die Wahlversammlungen. Die erwählten Consuln waren Lucius Valerius Flaccus, Marcus Porcius Cato. Dann wurden Cajus Fabricius Luscinus, Cajus Atinius Labeo, Cneus Manlius Vulso, Appius Claudius Nero, Publius Manlius, Publius Porcius Läca Prätoren. Die Curulädilen Marcus Fulvius Nobilior und Cajus Flaminius theilten dem Volke zehnmalhunderttausend Maß Weizen zu einem 192 Preise von zwei KupferassenZu etwa 1 Ggr. aus. Dies Getreide hatten aus Achtung für den Cajus Flaminius und dessen Vater die Siculer nach Rom fahren lassen. Flaminius ließ den Dank dafür auch seinen Amtsgenossen einernten. Die Römischen Spiele wurden mit Pracht veranstaltet und dreimal von vorn gegeben. Die Bürgerädilen Cneus Domitius Ahenobarbus und Cajus Scribonius Curio zogen viele Triftenpächter vor das Volksgericht: drei von diesen wurden verurtheilt, von deren Strafgeldern bauten sie auf der Tiberinsel dem Faunus einen Tempel. Die Bürgerspiele wurden zwei Tage lang gegeben und in Verbindung mit den Spielen ein Götterschmaus gefeiert.
43. Als Lucius Valerius Flaccus und Marcus Porcius am ersten Tage ihres Amts bei dem Senate auf die Vertheilung der Amtsplätze antrugen, erklärten die Väter: «Weil in Spanien ein so bedeutender Krieg entglimme, daß er schon einen Consul und ein consularisches Heer erfordere, so sei ihre Meinung, die Consuln möchten über das diesseitige Spanien und über Italien als ihre Amtsplätze sich vergleichen oder losen. Wer von beiden seinen Posten in Spanien bekäme, sollte zwei Legionen und fünftausend Latinische Bundsgenossen nebst fünfhundert Rittern hinführen und zwanzig Kriegsschiffe mitnehmen. Der andere Consul sollte zwei Legionen errichten. Diese würden zur Behauptung der Provinz Gallien hinreichen, weil man im vorigen Jahre den Trotz der Insubrier und Bojer gebrochen habe.» Das Los gab Spanien dem Cato, Italien dem Valerius. Darauf zogen auch die Prätoren das Los über ihre Plätze. Es gab dem Cajus Fabricius Luscinus die Gerichtspflege in der Stadt, dem Cajus Atinius Labeo die über die Ausländer, dem Cneus Manlius Vulso Sicilien, dem Appius Claudius Nero das jenseitige Spanien, dem Publius Portius Läca Pisä, so daß er den Liguriern im Rücken stände: Publius Manlius wurde für das diesseitige Spanien dem Consul zum Gehülfen gegeben. Bei dem Verdachte nicht allein gegen 193 den Antiochus und die Ätoler, sondern auch gegen den Nabis, den Zwingherrn der Lacedämonier, verlängerte man dem Titus Quinctius die Feldherrnstelle auf ein Jahr, so daß er zwei Legionen befehligen sollte. Falls diese Legionen Ergänzungstruppen nöthig hätten, waren die Consuln angewiesen, sie auszuheben und nach Macedonien zu schicken. Appius Claudius erhielt die Erlaubniß, noch über die Legion, welche Quintus Fabius gehabt hatte, zweitausend Mann neue Truppen zu Fuß und zweihundert zu Pferde aufzubringen. Eine gleiche Zahl neuer Truppen zu Fuß und zu Pferde wurde dem Publius Manlius für das diesseitige Spanien bestimmt und ihm dieselbe Legion gegeben, die unter dem Prätor Minucius gestanden hatte. Auch dem Publius Porcius Läca wurden für Hetrurien in der Gegend von Pisä vom Gallischen Heere zweitausend Mann zu Fuß und fünfhundert zu Pferde zuerkannt. Der Oberbefehl in Sardinien wurde dem Sempronius Longus verlängert.
44. Nach dieser Vertheilung der Geschäftsplätze stellten die Consuln, ehe sie von der Stadt aufbrachen, auf Anforderung der Oberpriester die Frühlingsfeier an, welche der Prätor Aulus Cornelius Mammula dem Willen des Senats und der Genehmigung des Volks gemäß unter den Consuln Cneus Servilius und Cajus Flaminius angelobt hatte. Sie wurde einundzwanzig Jahre später begangen, als sie gelobt war. In diesen Tagen wurde auch Cajus Claudius Pulcher, des Appius Sohn, als Vogelschauer an die Stelle des im vorigen Jahre verstorbenen Quintus Fabius Maximus gewählt und eingeweihet. Als man sich schon allgemein darüber wunderte, daß der von Seiten Spaniens angefangene Krieg aus der Acht gelassen werde, meldete Quintus Minucius schriftlich: «Er habe bei der Stadt Turba in einem förmlichen Treffen die Spanischen Feldherren Budar und Besasis besiegt, zwölftausend Feinde erschlagen, den Feldherrn Budar gefangen, und die Übrigen verjagt und zerstreuet.» Nachdem man diesen Brief gelesen hatte, fand man den Krieg mit Spanien, den man sich so groß gedacht hatte, nicht mehr so 194 furchtbar; und alle Sorgen nahmen nun ihre Richtung auf den König Antiochus, vollends nach der Ankunft der zehn Abgeordneten. Als diese zuerst aus einander gesetzt hatten, was sie mit Philipp abgeschlossen und unter welchen Bedingungen sie ihm den Frieden bewilligt hatten, so bewiesen sie, daß ein nicht minder lastender Krieg, nämlich mit Antiochus, bevorstehe. «Er sei mit einer großen Flotte, mit einer trefflichen Landmacht, nach Europa übergegangen. Hätte ihm nicht die ungegründete, auf ein noch ungegründeteres Gerücht gebaute, Hoffnung, Ägypten überfallen zu können, eine andre Richtung gegeben, so würde die Flamme des Krieges Griechenland sogleich ergriffen haben. Denn sogar die Ätoler würden nicht ruhig bleiben, dies von Natur unruhige, und jetzt den Römern zürnende Volk. Außerdem hafte im Herzen Griechenlands noch ein andres schweres Übel, nämlich Nabis, jetzt Lacedämons, bald aber, wenn man ihn dazu kommen lasse, des gesammten Griechenlandes Zwingherr, der an Habsucht und Grausamkeit den verrufensten Tyrannen gleichkomme. Wenn diesem gestattet werde , Argos, als eine über dem Peloponnes ragende Zwingburg, zu behaupten, so werde Griechenland, sobald die Römischen Heere nach Italien abgeführt wären, aus Philipps Fesseln vergebens frei gemacht, statt eines, wenigstens doch entfernteren, Königs, den benachbarten Zwingherrn zum Herrscher haben.»
45. Da diese Aussage von Männern kam, die nicht allein an sich glaubwürdig waren, sondern auch Alles, was sie erzählten, selbst in Erfahrung gebracht hatten, so schien freilich die Sache mit dem Antiochus mehr Gewicht, allein da der König, aus was für Ursachen es immer sei, sich nach Syrien zurückgezogen habe, die Berathschlagung wegen des Tyrannen mehr Eile zu haben. Nachdem die Väter lange darüber gestritten hatten, ob sie sich schon für berechtigt halten könnten, den KriegCur decerneretur]. – Vel intellige, vel adde bellum. Crevier. zu beschließen, oder ob sie den Titus Quinctius bevollmächtigen 195 sollten, in Ansehung des Lacedämoniers Nabis so zu handeln, wie er es dem Besten des Stats angemessen fände, so ertheilten sie diese Vollmacht, weil sie überzeugt waren, es könne dem Römischen State im Ganzen nicht viel verschlagen, ob die Sache beschleunigt oder aufgeschoben werde. Ein Gegenstand größerer Aufmerksamkeit sei der, wie sich Hannibal und die Carthager verhalten würden, falls der Krieg mit Antiochus zum Ausbruche käme. Denn von Hannibals Gegenpartei schrieben Einige an die ersten Männer Roms, jeder an seinen Freund, zu wiederholten Malen: «Es gingen von Hannibal Boten und Briefe an den Antiochus, und vom Könige hätten sich in aller Stille Gesandte bei ihm eingefunden. So wie einige wilde Thiere nie zahm würden, so sei auch dieser Mann der Hartherzige, der Unversöhnliche. Er klage darüber, daß die Unterthanen durch Muße und Stillliegen erschlafften, in Unthätigkeit erstarrtenInertia operis]. – Inertia torpere. Bauer. , und nur durch Waffengetöse aufgeregt werden könnten.» Die Erinnerung an den vorigen Krieg, den dieser eine Mann nicht eigentlicher geführt, als erregt hatte, machte dies wahrscheinlich. Auch hatte er unlängst etwas gethan, was viele Männer von Einfluß gegen ihn erbitterte.
46. Zu Carthago hatte damals die Zunft der Richter eine willkürliche Gewalt, hauptsächlich deswegen, weil dieselben Männer zeitlebens Richter blieben. Gut, Ehre, Leben eines Jeden stand in ihren Händen. Wer Einen dieser Zunft zum Feinde hatte, hatte sie Alle gegen sich; und an einem Kläger vor anfeindenden Richtern fehlte es nie. Hannibal, der unter der ausgelassenen Tyrannei dieser Menschen, – – denn in der That sie bedienten sich ihres zu großen Einflusses nicht als Bürger eines Freistats – – Prätor geworden war, ließ den Schatzmeister vorfordern. Dieser achtete nicht darauf: denn theils gehörte er zu der Gegenpartei, theils war er, weil man von der Schatzmeisterstelle unter die Richter, diese allgewaltige Zunft, aufgenommen wurde, in Rechnung auf seinen baldigen 196 Einfluß, der Trotzige. Hannibal, der dies ärgerlich fand, schickte den Gerichtsdiener hin, den Schatzmeister zu greifen, stellte ihn unten hin vor die Volksversammlung und begann die Anklage, nicht eigentlicher gegen ihn, als gegen die ganze Zunft der Richter, vor deren Übermuthe und Einflusse kein Gesetz und keine Obrigkeit das Mindeste gelte. Und als er bemerkte, daß seine Rede mit Beifall aufgenommen werde und daß selbst die niedrigste Classe ihre Freiheit von diesem Übermuthe gedrückt fühle, so brachte er sogleich ein Gesetz in Vorschlag und setzte es durch: «Daß die Richter nur auf Ein Jahr gewählt würden und niemand zwei Jahre nach einander Richter sein solle.» So viel er aber durch diesen Schritt an Liebe bei dem Bürgerstande gewann, so sehr beleidigte er dadurch einen großen Theil der Vornehmeren. Eben so zog er durch einen zweiten Schritt, dem allgemeinen Besten zu Liebe, sich selbst Privatfeindschaften zu. Die Einkünfte des Stats gingen theils durch Unachtsamkeit verloren, theils wußten einige der Großen und Beamteten sie zu erbeuten und sich darin zu theilen; ja es fehlte an dem Gelde, welches den Römern jährlich als bestimmter Tribut entrichtet werden mußte, und den Privatpersonen schien eine drückende Auflage bevorzustehen.
47. Als Hannibal sah, wie hoch sich die Einkünfte zu Lande und zu Wasser beliefen, zu was für Ausgaben sie bewilligt würden, was die gewöhnlichen Statsbedürfnisse davon verbrauchten und wie viel der Unterschleif entwende; so erklärte er, nachdem er durch Beitreibung aller vorenthaltenen Gelder die Auflage von den Bürgern abgewandt hatte, öffentlich in der Versammlung, der Stat werde zu Abtragung des Tributs an die Römer reich genug sein. Und sein Versprechen ging in Erfüllung. Nun aber hetzten die, welche seit mehreren Jahren vom Unterschleife der öffentlichen Gelder sich bereichert hatten, gleich als hätte er ihnen ihr Eigenthum entrissen und nicht das Gestohlene ihren Händen entwunden, voll Erbitterung und Wuth gegen den Hannibal die Römer auf, die schon aus eignem Triebe nach einem Vorwande der Rache sich 197 umsahen. So setzten es diese endlich durch, daß nach Carthago, obgleich Scipio Africanus lange dagegen sprach – denn er hielt es unter der Würde des Römischen Volks, gegen den Hannibal Anfeindungen und Anklagen zu unterzeichnen, im Namen des Stats den Parteien zu Carthago beifällig zu sein, und sich nicht damit zu begnügen, den Hannibal im Felde besiegt zu haben, wenn man nicht auch, nach Art der Ankläger, feierlich gegen ihn aufträte und ihn namentlich belangte – Gesandte abgeschickt wurden, welche dort bei dem Senate darüber Klage führen sollten, daß sich Hannibal mit dem Könige Antiochus auf Entwürfe zum Kriege einlasse. Man ließ drei Abgeordnete hingehen, den Cajus Servilius, Marcus Claudius Marcellus, Quintus Terentius Culleo. Nach ihrer Ankunft ließen sie auf den Rath der Feinde Hannibals Allen, die nach der Ursach ihres Hierseins fragten, die Antwort geben, sie wären gekommen, die Streitigkeiten beizulegen, die zwischen Carthago und dem Numidischen Könige Masinissa obwalteten. Dies galt durchgängig für wahr. Nur dem Hannibal entging es nicht, daß er allein der sei, auf den die Römer es anlegten, und daß sie zwar mit Carthago Frieden geschlossen, aber darum den unversöhnlichen Krieg gegen ihn allein nicht aufgegeben hätten. Er beschloß also den Zeitumständen und dem Schicksale zu weichen: und da er schon früher Alles zur Flucht vorbereitet hatte, erschien er, um jeden Verdacht abzuwenden, auf dem Gerichtsplatze und ging noch denselben Tag mit dem ersten Dunkel in seiner Amtskleidung, begleitet von zwei Bedienten, die von seinem Plane nichts wußten, zum Thore hinaus.
48. An einem bestimmten Orte standen Pferde in Bereitschaft, und da er noch während der Nacht im Schnellritte einen Strich des Vocanischen Gebiets zurücklegte, so kam er schon am folgenden Tage frühmorgens zwischen Acholla und Thapsus bei seinem Thurme an, wo ihn ein bestelltes segelfertiges Schiff aufnahm. So schied Hannibal aus [demIta Africa]. – Die Mainzer Ausgabe hat Ita Lucius Africa. Es folgte also in dem Msc., das sie vor sich hatte, auf Ita ein l oder li. Dieses li fand auch Aldus. Er hängt es aber an das voraufgehende Ita, und macht daraus: navis I talica. Africa etc. Sollte dies vielleicht auf ein durch das ähnliche ita verdrängtes nata führen, welches, mit dem li zusammengelesen, den Livius sagen ließe: Ita natali Africa Hannibal excessit? So kommt natale solum, natalia rura bei den Lateinern vor. In den nächstfolgenden Worten halte ich Drakenborchs quam suorum eventuum miseratus für die ächte Lesart, weil, wie ich vermuthe, das m in eventuum durch das m in miseratus verloren ging. Über den Genitiv bei miseratus sehe man Drakenb. 198 mütterlichen] Africa, unter Klagen mehr über die Schicksale seiner Vaterstadt, als über seine eigenen. An diesem Tage ging er auf die Insel Cercina über. Da er hier im Hafen mehrere Frachtschiffe mit Waren vorfand, und bei seinem Austritte aus dem Schiffe Alles zusammenlief, ihn zu bewillkommnen, so ließ er den Nachfragenden den Bescheid geben: Er gehe als Gesandter nach Tyrus. Weil er indeß fürchtete, von diesen Schiffen könnte eins in der Nacht auslaufen, und die Nachricht, daß man ihn auf Cercina gesehen habe, nach Thapsus oder Acholla bringen, so ließ er, nach ertheiltem Befehle zu Veranstaltung eines Opfermahls, die Schiffsherren und Kaufleute dazu einladen, und um am Strande für seine Gäste Schatten zu haben – es war gerade mitten im Sommer – aus den Schiffen alle Segel und Segelstangen zusammenleihen. So gut die Umstände und die Zeit es gestatteten, wurde das Gastgebot zubereitet und gefeiert, und die Tafel dauerte bei reichlich gegebenem Weine bis tief in die Nacht. Sobald Hannibal seine Zeit ersah, denen im Hafen zu entkommen, fuhr er ab. Die Übrigen, die in Schlaf gefallen waren und am folgenden Tage endlich in vollem Kopfwehe vom Schlafe aufstanden, brachten mehrere Stunden, gerade wie er es gewollt hatteid quod serum erat], – Ohne zu wissen, daß Gronov schon statt serum die Lesart quaesitum vorgeschlagen hatte, hatte ich dies statt serum in meinem Exemplare angezeichnet. Zwar will Drakenb. die alte Lesart serum nicht geradezu verwerfen; allein sollte Livius dreimal so kurz hinter einander dasselbe gesagt haben? 1) in serum noctis convivium productum; 2) quum postero die tandem ex somno surrexissent, und nun noch 3) id quod serum erat? Hierzu kommt noch, daß die Silbe quae vollends in der bekannten Abbreviatur, wegen der Ähnlichkeit mit dem verkürzten quod so leicht ausfallen konnte. In den bald folgenden Worten remis in naves collocandis verwirft Drakenb. mit Recht das Wort remis. Von den Rudern war nicht die Rede gewesen. Er will statt dessen velis lesen. Wenn ich die letzten Buchstaben des Worts horas mit remis zusammenlese, so ließe sich, dünkt mich, in asremis wahrscheinlicher der Lesart antennis auf die Spur kommen., damit zu, die Segelstangen 199 wieder auf die Schiffe zu bringen und das Takelwerk in Stand zu setzen. Zu Carthago lief die Menge, die gewöhnlich in Hannibals Hause ab- und zuging, im Vorhofe des Pallastes zusammen, und als es ruchtbar wurde, daß er nicht zu finden sei, sammelte sich ein Schwarm auf dem Gerichtsplatze, den ersten Mann des Stats zu suchen: und Einige sagten, er habe, wie es auch wirklich war, die Flucht genommen; Andere, und zwar die Meisten, die Römer hätten ihn heimlich morden lassen. Hier konnte man auf den Gesichtern die verschiedenen Mienen bemerken, je nachdem in einem von Parteien aufgeregtenin civitate – – – factionibus.] – Das hier ausgelassene Participium ersetzt Crevier durch ein eingeschobenes distracta oder plena. Näher läge vielleicht in den sich ähnlichen Abbreviaturen citate 9citata die Lesart: ut in civitate, concitata aliorum alias partes foventium factionibus. Freistate jener die eine, dieser die andre begünstigte. Endlich lief die Nachricht ein, Hannibal sei auf Cercina gesehen.
49. Als die Römischen Gesandten im Senate erklärten: «Roms Väter wüßten mit Gewißheit, daß nicht allein vorher König Philipp, hauptsächlich auf Hannibals Anregungen, die Römer bekriegt habe, sondern daß auch jetzt Briefe und Boten von diesem an den König Antiochus abgegangen seien; daß er nicht eher ruhen werde, bis er sie mit der ganzen Welt in Krieg verwickelt habe; und er müsse nicht zweimalNec his debere impune esse]. Ich halte mich an Herrn Walchs glückliche Verbesserung: Nec bis debere etc. ungestraft bleiben, wenn anders die Carthager das Römische Volk überzeugen wollten, daß dies Alles ohne ihren Willen und ohne Zustimmung von Seiten des Stats geschehen sei:» so gaben die Carthager zur Antwort, sie wären bereit, Alles zu thun, was die Römer für nöthig hielten.
Hannibal kam nach einer glücklichen Fahrt zu Tyrus an, wurde hier von den Erbauern Carthago's, wie in seiner zweiten Vaterstadt, als der Mann aufgenommen, der in jeder Art von Ehre sich ausgezeichnet hatte, verweilte 200 einige Tage und segelte nach Antiochien. Als er hier erfuhr, der König sei schon abgereiset, begab er sich zu dessen Sohne, der bei Daphne die Feierlichkeit der Spiele beging; und so gütig erConvenisset: comiter ab eo]. – Ich lese mit Jak. Gronov und Drakenb. convenit et comiter ab eo cet. aufgenommen wurde, säumte er doch nicht, sogleich weiter zu schiffen. Zu Ephesus holte er den König ein, der in Absicht des Krieges mit Rom noch im Entschlusse wankte und unentschieden war: allein Hannibals Ankunft gab seiner Bestimmung, ihn zu unternehmen, keinen geringen Ausschlag. Um diese Zeit trennten sich auch die Ätoler von dem Bündnisse mit Rom, weil der Senat ihre Gesandten mit ihren auf das frühere Bündniß sich gründenden Ansprüchen auf Pharsalus und Leucas und einige andre Städte an den Quinctius verwiesen hattead Quinctium reiecit]. – Ich wünschte, es stände hier reiecerat, dann wäre es so viel deutlicher, daß quorum legatos – senatus r– reiecerat, so viel heißen solle, als quod eorum legatos – senatus – reiecerat..