Titus Livius
Römische Geschichte
Titus Livius

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Neun und dreissigstes Buch.

Jahre Roms 565 – 569.

2 Inhalt des neun und dreissigsten Buchs.

Der Consul Ämilius führt nach Bezwingung der Ligurier eine Pflasterstraße von Placentia bis Ariminum, die mit der Flaminischen zusammenläuft. Der Anfang der Schwelgerei wird erzählt, die das Heer von Asien einführt. Die sämtlichen Ligurier diesseit des Apenninus werden unterjochet. Die Bacchanalien, ein Griechischer, noch dazu ein nächtlicher, Gottesdienst, die Pflanzschule aller Frevel, der schon zu einer zahlreichen Verschwörung gediehen war, werden vom Consul entdeckt und nach Bestrafung vieler Mitglieder abgeschafft. Von den Censorn Lucius Valerius Flaccus und Marcus Porcius Cato, diesem durch Verdienste im Kriege und Frieden größten Manne, wird Lucius Quinctius Flamininus, der Bruder des Titus Quinctius, aus dem Senate gestoßen, weil er damals, als er in Gallien auf seinem consularischen Posten stand, auf die bei Tafel vorgetragene Bitte seines Lieblings Philipp, eines Carthagers und bekannten Unzüchtlings, einen Gallier mit eigner Hand hingerichtet hatte; oder, wie Andre melden, auf die Bitte einer Placentiner Buhldirne, in die er sterblich verliebt war, einem der zum Tode Verurtheilten den Kopf abschlagen ließ. Die Rede des Marcus Cato gegen ihn hat man noch. Scipio stirbt zu Liternum. Und gleich als wollte das Schicksal die beiden Todesfälle der größten Männer gleichzeitig machen, gab auch Hannibal sich den Tod durch Gift, als ihn Bithyniens König Prusias, zu dem er nach Besiegung des Antiochus geflohen war, den Römern ausliefern wollte, die den Titus Quinctius Flamininus hingeschickt hatten, ihn abzufordern. Auch Philopömen, der Achäer Feldherr, einer der größten Männer, wird von den Messeniern, die ihn im Kriege zum Gefangenen gemacht hatten, mit Gift hingerichtet. Nach Potentia, Pisaurum, Mutina und Parma werden Pflanzbürger ausgeführt. Außerdem enthält dies Buch die glücklichen Unternehmungen gegen die Celtiberer und die Keime und Veranlassungen zu einem Macedonischen Kriege. Seine Entstehung war eine Folge von Philipps Unzufriedenheit darüber, daß ihm sein Reich von den Römern geschmälert und er gezwungen wurde, aus Thracien und andern Plätzen seine Besatzungen abzuführen.


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