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Sun of the sleepless!

Übersetzung.

Sonne der Schlaflosen! Wehmüthiger Stern!
Dein Thränenglanz glüht zitternd mir so fern!
Du zeigst die Nacht, die du nicht kannst zerstreu'n,
Den Wonnen gleich, die im Erinnern – freu'n!
So glimmt Vergangnes, vor'ger Tage Licht:
Der schwache Schein strahlt – doch erwärmt er nicht,
Der Kummerwache schaut die Nachtgestalt,
Deutlich, doch fern! klar – aber ach! wie kalt!

Byron.


Sun of the sleepless! Übersetzung

H 2, Seite 14. – H 1, Seite 28 hat in Zeile 2: »uns« statt: »mir« und als Überschrift nur »Übersetzung.« – Sibyllens Signatur: 8.

Das Original findet sich in Byrons » Hebrew Melodies« (» Works«, Leipsick, G. Fleischer 1818. Vol. IV, S. 134) und lautet:

Sun of the Sleepless!

Sun of the Sleepless! melancholy star!
Whose tearful beam glows tremulously far,
That show'st the darkness thou canst not dispel,
How like art thou to joy remembered well!
So gleams the past, the light of other days,
Which shines, but warms not with its powerless rays;
A night-beam Sorrow watcheth to behold,
Distinct, but distant – clear – but, oh how cold!

Byron war einer der Lieblingsdichter Ottiliens, und nachdem sie Charles Sterling kennen gelernt hatte, der im Mai 1823 mit einem Empfehlungsbrief des Lords an Goethe nach Weimar gekommen war, dürfte der leidenschaftliche Kultus Byronscher Poesie, dem auch Goethe huldigte, besonders lebhaft die jungen oder schon älter werdenden Mädchen und Frauen ergriffen haben.


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