InhaltInhalt
- Adele Schopenhauer
- Einleitung
- Anmerkungen
- Gedichte
- Als ich den Plan, nach Berlin zu gehen, aufgeben sollte.
- Als Riemer das Lob der geliebten Augen vorgelesen hatte.
- Liebe und Sonne.
- Capella.
- [Auf einer schön-bunten Blume ...]
- An meinen Freund.
- Leiden im Leben – Leben im Leide.
- [Du geflügelt Frühlingskind]
- An C.
- An H. von C.
- An H. v. C.
- An die fleißige Julie.
- Mein Traum.
- Redouten-Späße.
- Als ich einmal um Mitternacht von einer Landpartie wiederkam, wo ich Ihn gesehen.
- Gute Nacht!
- An Julie Kleefeld, an ihrem Geburtstage geschrieben.
- Daß walte Gott.
- Grundidee zu Gabrielens Liede.
- An Julie Kleefeld.
- An Ottilie.
- An Julie Kleefeld in Danzig.
- An die Kaffee-Ex-Musen Muse die Wahre,
- Wenn ich in Karlsbad am Morgen im Brunnengewühl mich umhertrieb, ...
- [Weißt du, sagte der Alte zum aufhorchenden Enkel ...]
- Die Sterne.
- An die Nacht.
- Hesperus.
- Nach dem Abschied.
- Nach dem Abschiede eines jungen Freundes.
- An Line Egloffstein.
- Der Blick.
- Als ich eines Abends traurig nach Hause kehrend allerlei wunderliche Vergleiche angestellt hatte.
- Im Namen des Kunstreiters Baptiste an Ottilien, der er den Wagenschlag geöffnet hatte, ihr anonym zugesandt.
- Im Namen des Kunstreiters Baptiste.
- Als ich mich und die Andern nicht verstand und unmuthig des bunten Erlebens der letzten Zeit gedachte.
- [O Berg' und Ströme! dunkelblau]
- Gute Nacht.
- Übersetzung.
- Am 14. Juni.
- [In deiner Seele klarem Leben]
- Ein ausgeschnittenes Bild an einen Freund gab Veranlassung zu nachstehenden Versen, welche Erklärung desselben heißen könnten, ließen sie nicht willkührlich zu viel im Dunkel.
- [Könnt' ich einmal, einmal nur]
- Erstes Gefühl des Glücks.
- Als ich nach langer Ungewißheit die erste Nachricht bekam.
- An L. S.
- Nur bei Dir!
- An L. S. [I]
- An L. S. [II]
- Stolz und stumm.
- Nach einem Streite mit A. N.
- An Gottfried.
- In Jena, im September 1826.
- [Dein Wille geschehe!]
- [Adler sind meine Gedanken!]
- (Ich hatte eine Rose im Fluß schwimmen sehen.)
- [Unter den hellen nickenden Blüthen]
- An Sibylle Mertens.
- In Ottiliens Notenbuch.
- Meine Mutter sandte einem Freunde ihr Werk »Johann van Eyck«; ich aber mußte mein Exemplar dazu hergeben.
- Abschied.
- [Wie eine Blume der Sturm hat Kummer das Herz mir entblättert]
- Mit einem Ringe an S.
- An Sibylle.
- [Mich grüßt der Lenz in tausend Blüthenkronen]
- An die Liebste.
- Bei Uebersendung eines Buchs voll einzelner Blätter, in deren goldenem Schnitt ein Paar Landschaften verborgen waren.
- Ihr Bild.
- An Ihn.
- An Wolfgang von Goethe.
- [O all' ihr Wolken, Berg' und Thale!]
- Ballade.
- [Mitten in der Brandung auf den Felsentrümmern]
- Lied.
- Wenn zu Nacht die Fischer fahren, beten sie singend zur heiligen Jungfrau:
- Das sanfte Wort.
- Aufgabe, jede Zeile mit Ein anzufangen.
- [Welle spühle fort meinen Kummer!]
- [Wende die Blicke von mir! ...]
- Frühling im Winter.
- [Weihnachten wird es für die Welt!]
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Als ich nach langer Ungewißheit die erste Nachricht bekam.
Du lebst! obschon mir unerreichbar ferne!
Du lebst! wenn auch nicht mir Dein Auge lacht,
Dem Glück der Näh' entsag' ich schweigend gerne –
Dein Lebensglanz erleuchtet meine Nacht!
Dein Name klang in den verwöhnten Ohren,
Und licht und schön ward plötzlich mir die Welt.
Du lebst! und so bist Du mir unverloren,
Wenn auch sonst nichts uns aneinander hält.
In meiner Seele tiefsten Lebensquellen
Da spiegelt klar sich Deines Herzens Bild,
Mag uns die Welt mit Klippen rings umstellen,
Kein Schatten hat je seinen Glanz umhüllt.
Weil ich es weiß im tief geheimsten Leben,
Daß mein Du bist, wie ferne Du auch gehst –
Drum laß ich Dich, mir bist Du doch gegeben,
Weil Du allein mein ganzes Seyn verstehst.
21. März 1824.
Als ich nach langer Ungewißheit die erste Nachricht bekam
H
1 Seite 59. – Signatur Sibyllens: 53.
Osann, dessen Briefe nur sehr spärlich einliefen, kam im Juni 1824 nach Weimar, bemühte sich aber in seiner Heimat vergeblich um eine Anstellung. Am 4. August reiste er wieder nach Dorpat zurück, Adele zur selben Zeit an den Rhein. Sie betrachtete sich jetzt als seine Braut, jeder Zweifel war von ihr gewichen, wie sie selbst sagt. Das hinderte sie übrigens nicht, in Schlangenbad mit einem Grafen Luckner zu kokettieren und in Wiesbaden ein Verhältnis mit einem einundzwanzigjährigen Göttinger Studenten namens G. F. Ludwig Stromeyer anzuknüpfen, den ihr ihr Vetter Eduard Gnuschke zuführte; vgl. darüber die Anmerkung zum nächsten Gedicht. Erst als Adele wieder daheim in Weimar war, kam ihr manchmal der Gedanke, ob ihre Verlobung mit Osann nicht lediglich ein Produkt ihrer Einbildung sei, und begann sie zu ahnen, daß ihre Hoffnungen ihm nach wie vor fremd waren.
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