|
Ich will den Winter empfahn mit Gesange,
Da geschwiegen nun sind die kleinen Vögelein.
So wehe noch wurde mir nie von seinem Zwange,
Daß ich die Freuden der Minne ließe sein.
Das dank ich der lieben Frauen allein,
Ihrem rothen Mund, ihrer lichten Wange.
Ihre Güte, dazu ihr minniglicher Schein
Zierten ein Land wohl allum den Rhein.
Wohl mir, ja wohl, mir ist wohl zu Muthe,
Daß die argen Schälke mir tragen Haß.
Sie entehren sich nur, und ich minne die Gute,
Da Gott mich nicht zu berathen vergaß:
Er erschuf mir, nun merket euch alle, was:
Ein Weib, die mich so zu empfangen geruhte,
Daß zu leben mich freuen muß beßer als baß;
Des seh ich an schalkhaftem Volke nicht das.
Möchten sie dem Walde zu lauben verbieten,
Und der Haide zu blühen, sie würden es wagen.
Möchten sie's rathen, wie gern sie das riethen!
Daß man aller guten Freude müst entsagen.
Wie die Wölfe sollten die Leute sich betragen.
Ich will mich vor guter Freude nicht hüten:
Freude und Ehre, die laßt euch behagen,
So hört' ich die Gute, die Liebliche sagen.
|