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Blumen seh ich schön entspringen,
Vor dem Walde blüht ihr Schein.
Darum muß mein Herze ringen
Nach der lieben Herrin mein.
Will sie mir noch gnädig sein,
Mit den Vögeln wollt ich singen,
Uns den lieben Sommer bringen.
Maienblüthe, Ihre Güte
Gleichen wohl einander sich.
Wo die Rosen stehn in Blüthe,
Die sind nicht so minniglich
Als mein Lieb, des freu ich mich;
Doch bekümmert mein Gemüthe,
Daß man so der Schönen hüte.
Alle Hut mag nicht genügen,
Stehl ich mich einst zu ihr hin.
Wohl mag das die Gute fügen,
Freundschaft hehlt ein kluger Sinn.
Alle Hut bringt nicht Gewinn:
Find ich sie allein in Gnaden,
Kann uns alle Hut nicht schaden.
Gott, wie brennt mir Glut im Herzen
Nach der lieben Frauen mein,
Heller wohl als tausend Kerzen:
Gott, ach sollt ich bei ihr sein.
Sie ist schön und ist so fein
Wie das Veilchen ist im Merzen,
Die mir schafft soviel der Schmerzen.
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