Friedrich Theodor Fischer
Lyrische Gänge
Friedrich Theodor Fischer

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Zufall.

I.

               

Da tritt sie eben aus des Nachbars Hause,
    Sieht mich vorübergehen an der Schwelle,
    Und wirft erröthend, mit zu jäher Schnelle
Die Thüre zu, das Kleid ist noch im Sause,

Die Thüre wird zur Falle, wird zur Klause:
    Einklemmt den Rock ein neckischer Geselle,
    Ein Elf, ein Puck, und fesselt sie zur Stelle,
Gefangen steht sie mir zum Augenschmause.

Erschrick nur nicht! Ich seh' es nur verstohlen,
    Ich thu', als merk' ich's nicht, und unterdessen
    Hast du dir Hülfe schon herbeigeklinket!

Doch Eines freilich sei dir nicht verhohlen:
    Sieh, flüchtig Kind, so geht's, wenn man vermessen
    Dem Sterne trotzt, der uns zusammenwinket!

 
II.

Ich sah sie noch mit ihrer langen Nase
    Und ihrer Brille aus dem Fenster blicken,
    Ich höre sie den langen Draht noch zücken,
Dir aufzuthun, die gelbe alte Base.

So bist du frei und wandelst deine Straße.
    Ein Aberglaube will mich da berücken,
    Umfliegt mein Haupt wie unbequeme Mücken
Und will nicht weichen, wie ich schlag' und blase.

Ach, ein Symbol! Vom Schicksalsgang ein Bildniß!
    Es werden dich die Vetter und die Basen
    Aus Geisterfallen, inkorrekten Ketten,

Aus Zauberthales mondbeglänzter Wildniß
    Fortzieh'n mit Hülfe ihrer langen Nasen
    Und in die schnurgerechte Straße retten.


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