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Am Innstrom giengen wir dahin Ein einsam Kreuz gewahrt' ich da Dran hieng, ich sah's im Sonnenglanz, Was will das Kreuz am fernen Ort? Wär' heut der rechte Tag im Jahr, Ein altes Weiblein sähest Du, Schwarz angethan von Kopf zu Fuß, Die rechte Hand am Krückenstab, Kniet nieder, hängt den Blätterkreis Und weint und weint und weilet lang Sie war im Dorf die schönste Maid Im Landlertanz als Königin Rasch, wacker, frisch an Seel' und Leib, Da brach in' s Innthal der Franzos, Und eines Tags in schmucken Reih'n Dem Zug voran ein junges Blut, Zwei Ehrenzeichen auf der Brust, Ein Schütze, wie man keinen sah, Sein Feuerblick, sein Feuerwort Doch vatergleich, so jung er war, Und wie ihn kaum die Maid geseh'n, Und wie er kaum die Maid gesehen, Den Abend und die nächste Nacht Fürbaß in's Feld, vielleicht zum Tod, Wie leicht in Krieges Sturm und Drang Als kennten sie sich manches Jahr, Tauscht Kuß um Kuß, verträumt die Zeit, »Horch! Hörst du nicht ein Hornsignal?« Er glaubt es nicht und glaubt es doch Da knallt ein Schuß und noch ein Schuß. »Den Stutzen her!« und aus dem Haus Links, rechts empfängt ihn Knall auf Knall – Die Jäger sind zurückgedrängt, Zum Laden reicht die Zeit nicht mehr, Er wehrt sich wie ein grimmer Leu, Sie sieht's noch einen Augenblick, Sie hört, sie horcht, zum Stromesbord Fern tönt und ferner nun der Schall, Man suchte sie am frühen Tag Auf seine Leiche hingestreckt Dort war es, sieh noch einmal hin, Ob's regnen, stürmen, schneien mag, |