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Du weißt,
Was Mensch sein heißt,
Weißt, was ein Mensch erfahren kann,
Du schwergeprüfter Mann!
Du hast's gesehen in der weiten Welt,
Geseh'n im Schlachtsturm auf dem blut'gen Feld.
Man muß ihn kennen, all der Menschheit Schmerz;
Fest wird und mild ein richtig Mannesherz,
Das Mensch zu Mensch des Lebens Bild betrachtet.
Du hast es nie für einen Raub geachtet,
Nah an den Stufen eines Throns zu stehen,
Dein Aug blieb offen, rein und klar zu sehen,
Und wie du fühltest, ein erfreutes Land
Hat es an deiner Liebe Wahl erkannt.
Nun aber, nun – du sollst nicht blos gewahren,
Erfahren, in des Lebens Mark erfahren
Sollst du, was Mensch sein heißt!
Gebot der dunkle Weltengeist.
Herab vom Himmel des Glücks gewettert,
Zu Boden geschmettert,
Hin auf ein Grab gegossen,
In Thränen zerflossen,
Das Herz aus dem Leib gerissen,
Nicht fassen, nicht wissen,
Was nun soll werden –:
So kommt's auf Erden.
Nun kennst du ganz des Lebens dunklen Grund.
Du wirst erstehen aus dem finstern Schlund,
Denn du bist Mann, doch rein und ungeschwächt
Will heilig Weh sein heilig tiefes Recht.
Mitweint des Landes Herz und es empfindet
In dieser Schicksalswolke,
Wie tief das Unglück einen Fürsten bindet
Mit feigem Volke.
Wir seh'n ein Bild,
Ein Wesen mild
Aus einem Grabe schweben,
Dir das Geleit zu geben,
Und wird dir die gefährliche Gewalt,
So segnet dich die himmlische Gestalt. |