Friedrich Theodor Fischer
Lyrische Gänge
Friedrich Theodor Fischer

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Reiter-Weckruf.

       

»Ist's nicht genug geruht? Ist's nicht genug geruht?
Auf! Auf! Auf, frisches Reiterblut!
Denkt euch, der Feind sei da!
Auf, auf! Ja! ja!«

    So thut es, so klingt es,
So schmettert's, so singt es,
So stößt es und fährt durch den Nebelduft
Hinaus in die Morgenluft.
Trompetenruf, Trompetenstoß!
O, gieng' es los, o, gieng' es los!
Auf den Feind hinein
In gedrängten Reih'n!
Marsch! Marsch! und eingehauen!
Dürfte ich das noch schauen!
Nicht schauen allein!
Mitten unter den Braven sein,
Mitthun, zu Rosse sitzen,
Wenn die Thiere wiehern, die Klingen blitzen,
Und erjagen helfen im Schlachtenbrand
Ein Vaterland, ein Vaterland,
Ein Deutschland, das wir nicht haben,
Mit dem Säbel holen und graben,
Wenn ein heiliger Krieg uns endlich eint
Gegen den alten frechen Feind,
Den Räuber, der seiner Beute
Sich rühmet noch heute!
Und dann, ja dann,
Ganz Mann,
Dann im flammenden Kampfgewühl,
In des Lebens schwellendem Hochgefühl
Todeswund
Ausschütten die Seele auf blut'gen Grund,
Sterben als braver Soldat
In einer That,
Ja, das wär' etwas,
Das steht nicht so blaß!
Sterben als braver Reiter,
Das wär' gescheidter.


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