Friedrich Theodor Fischer
Lyrische Gänge
Friedrich Theodor Fischer

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Enthebung.

           

Ihr bietet, hohe Geister,
    Seltsamen Gruß fürwahr –
Ich kenn' euch, große Meister,
    Euch überweltlich Paar,

Dich mit den Lockenwellen
    Anmuthig vorgebeugt,
Dem Auge, das von hellen,
    Entzückten Träumen zeugt,

Dich mit dem ungebahnten,
    Dem harten Angesicht,
Das stolz von ungeahnten
    Kraftwelten sprüht und spricht,

Dich sel'gen Jünglingknaben,
    Der Schönheit Muttersohn,
Dich Alten, der erhaben
    Herstürmt vom Richterthron.

Ihr neigt das Haupt, ihr nicket:
    Du sollst willkommen sein!
Ihr schüttelt es und schicket
    Mich weg mit einem Nein?

Was soll es? O, ich merke:
    Ihr sagt mir: halte Ruh'!
Beschau' du unsere Werke,
    Sie sprechen, schweige du!

Ich dacht' euch zu besingen
    Und hatte doch so bang,
Es möchte nicht gelingen
    Bei all' dem heißen Drang.

Wohl mir! Ich hab' verstanden!
    Wohl mir, man braucht mich nicht!
Entlassen aus den Banden,
    Wie ist mir leicht und licht!

O Dank dem Fingerzeige!
    Entbehrlich ist mein Wort,
Ja, schaue du und schweige,
    Schweig', schaue fort und fort!


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