Gottlieb Conrad Pfeffel
Poetische Versuche
Gottlieb Conrad Pfeffel

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Die Bonzen.

        Zween Mönche von des Indusstrand
Durchstreiften einst nach alter Sitte,
Mit Stab und Bettelsack, das Land
Und sahn vor einer niedern Hütte
Ein Weiblein, das beschäftigt war
Ein großes fettes Entenpaar
Zu füttern. Mit entblößten Köpfen
Nahn sich die Pfaffen auf den Knien
Den beyden schnatternden Geschöpfen
Und stürzen auf das Antlitz hin.
Was solls mit diesen Complimenten,
Ihr Herren? rief die Meyerin.
Ach, gutes Weib in diesen Enten
Wohn unsrer lieben Väter Geist.
Gott warum können wirs nicht wehren,
Daß bald ein Cannibal sie speist!
So heulten sie mit bittern Zähren.
Der Bäurin ward im Herzen warm:
Ich wollte sie euch gern verehren;
Doch, liebe Herren, ich bin arm,
Und muß aus Noth in wenig Tagen
Sie nach der Stadt zu Markte tragen.
Nun gieng das Jammern erst recht an:
O, weh! den armen guten Greisen,
Barbarin, ist dein Herz von Eisen!
Was haben sie dir Leids gethan!
Die Wittwe bebt. Mit leisem Stöhnen
Reicht sie die Väter ihren Söhnen,
Die trugen sie vergnügt nach Haus,
Und frassen sie zum Abendschmaus.

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