Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Erast, den stiller Mangel drückte, Saß einst beym blaßen Mondenschein Von Gram entnervt im Lindenhayn, Der seines Fürsten Garten schmückte, Und fühlte schlummernd noch die Pein Der schwärzern Zukunft, die ihn schreckte; Als ihn im nächsten Bogengang Das Ächzen eines Mädchens weckte. Ach! rief sie schluchzend, Gott wie lang Verbirgst du dich! Du hast gehöret Was dieser Reiche für das Brod, Wodurch er meines Vaters Noth Erleichtern will, von mir begehret. Erasten schwoll das Herz, er zog Sein letztes Geld heraus und flog Damit zur göttlichen Theone. Nimm, sprach er weinend, ich bin arm Und fodre nichts, als deinen Harm Zu theilen. »Ha, mein Vater! lohne Gott seiner Tugend!« Wie? mein Kind! – Sie wars. Er küsset jede Thräne, Die von der schönen Wange rinnt Entzückt hinweg. O feyrt die Scene, Ihr Engel, sie ist euer werth! Doch plötzlich wurden sie gestört. Der edelste der Erdensöhne, Philint, der alles angehört, Sprang aus dem Busch: Erhabne Seele, Rief er ihr zu, die treuste Hand, – Wo nicht – mein halbes Gut zum Pfand Der ehrfurchtsvollsten Freundschaft – wähle! Du, die Theonens Geist beseelt, |