Gottlieb Conrad Pfeffel
Poetische Versuche
Gottlieb Conrad Pfeffel

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Die Dryas.

An Hoffmann.

                  An des Olympus Fuß erhebt
Ein alter Palmbaum sich, den man als göttlich ehret,
Weil eine Dryas in ihm lebt,
Die jeden reinen Wunsch erhöret.
Philint, der bloß ein Herz und nichts von dem besas,
Was man zum Glück des Lebens zählet,
Schlich traurig vor den Baum: »O Göttin gieb mir das,
Was mir zu meiner Ruhe fehlet.«
Er schweigt. Das alles findest du,
Mein Sohn, in deiner eignen Hütte;
So flüstert ihm ein holder Zephyr zu.
Philint beflügelt seine Schritte,
Stürmt keichend in sein kleines Haus
Und von der Hofnung Rausch beseelet
Spürt er umsonst den letzten Winkel aus,
Durchsucht sich endlich selbst und findet was ihm fehlet.

Was mochte wohl der guten Dryas Gunst
Dem redlichen Philint bescheren?
O Freund, den größten Schatz, die seltne Kunst,
Was er nicht hatte zu entbehren.


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