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»Zum Unheil hat uns nur der Sturm verschont,
Der uns verschlagen hat vor Stampalin,
Das Nest, wo dieses Raubgesindel wohnt.
Die zwei Gefang'nen, welche sich vorhin
Befreiten, schwimmend an das Land begaben –
O, diese Zwei –! Versteh' mich, Trementin.
Zu ihrem Neste flogen diese Raben,
Und einem Kampfe sehen wir entgegen,
Wo nicht zu siegen wir die Hoffnung haben.
Doch, sind uns schon die Räuber überlegen,
Noch steht uns, nicht besiegt zu werden, frei;
Wir können thun, wie wack're Leute pflegen.
Lebt Einer noch von Beiden, wer es sei, –
Zur Pulverkammer – schnell. – Du bist ein Mann –
Vorsorglich brennt die Lunte schon dabei!« –
Drauf Trementin: »ich dachte so daran:
Du, Bisson, oder ich – es fliegt in Rauch
Die Brigg auf, eh' der Feind sich freuen kann!« –
Sie drückten sich die Hand. Kein Wind, kein Hauch
Durchschwirrt das schlaffe Tauwerk. Stumm die Nacht.
Schlagfertig liegt das Schiff nach gutem Brauch.
Nur funfzehn Tapf're sind der Franken Macht;
Auf zweien Misticks neunmal Funfzehn kommen,
Die Gegenwehr zu finden kaum gedacht.
Sie rudern her; – der Kampf ist schon entglommen,
Geschützdonner, Kriegesstimmen hallen;
Sie entern, das Verdeck ist eingenommen.
Es sind von Funfzehn Neune schon gefallen,
Und Bisson blutet selbst aus schweren Wunden;
Er rafft sich auf und läßt den Ruf erschallen:
»Auf! über Bord, wer nicht den Tod gefunden!«
Es springen die Gefährten in die Flut,
Er selbst ist in den Schiffsraum schnell verschwunden
Und der Pirat, der nun vom Streite ruht,
Der nicht zu morden findet Einen mehr,
Beschauet sich den Raub in Übermut.
Da flieget donnernd auf das Schiff, das Meer
Mischt gischend sich mit Trümmern und mit Leichen,
Ein Dampfgewölk bedeckt es stumm und schwer,
Und Bissons Name strahlet sondergleichen. |