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5.

(Studentenlied.)

Müdes Herz,
Laß den Schmerz
Mit dem Athem fahren!
Lebst du doch
Jetzo noch
In den besten Jahren.
Thoren denken vor der Zeit
An die Nacht der Eitelkeit;
Gnug, wenn uns das Alter zwingt
Und den Kummer mit sich bringt!

Alle Noth,
Die uns droht,
Kommt von eignem Wahne;
Daß das Weh
Bald vergeh,
Bohrt man nicht im Zahne.
Unser mürrischer Verdruß
Ist wie ein gesalzner Fluß,
Der, je mehr er Thränen reizt,
Wang' und Auge schärfer beizt.

Glaubt doch nur,
Epicur
Macht die klügsten Weisen!
Die Vernunft
Seiner Zunft
Sprengt die Foltereisen,
Die der Aberglaube stählt,
Wenn er schlechte Seelen quält
Und des Pöbels blöden Geist
In die Nacht des Irrthums reißt.

Diese Nacht
Giebt uns Macht,
Frank und frei zu leben:
Jeder Stern
Sieht es gern,
Daß wir Feuer geben.
Unsre Büchsen sind zwar Thon,
Aber sie verjagen schon
Aller Grillen starkes Heer,
Wenn es noch so heftig wär.

Nehmt doch wahr,
Wie so gar
Todte Kräuter lehren!
Laßt uns noch,
Laßt uns doch
Ihre Warnung hören!
So verfliegt der sachte Rauch,
So verfliegt das Leben auch,
Und die Asche malet hier
Unsers Leichnams Bildniß für.

Nun wohlan!
Nehmt doch an!
Hier ist Engelländer,
Dessen Dampf
Trotzt den Kampf
Aller Tobaksschänder.
Kostet auch den Wurzner Saft!
Gerstenblut macht Brüderschaft.
Treu und offenherzig sein
Fließt mit diesen Strömen ein.

Dieser Schlung,
Dieser Trunk
Geht auf das Vergnügen
Derer, die
Schoß und Knie
Fein gemächlich fügen.
Fort, ihr Brüder, trinkt und schreit,
Weil ihr noch in Leipzig seid,
Und man in der schönen Stadt
Doch kein ewig Leben hat.


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