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Rundschau

Weite Welt, so schön bereitet,
Wie ein Spielzeug ausgebreitet
Liegst du prangend unter mir.
Liebend dir an's Herz gesunken
Ruh' ich, und mein Auge, trunken
Taumelt es hinab zu dir.

Fern wie an des Schauens Grenzen
Seh' ich Silberstreifen glänzen,
Gletscher sind's in blassem Duft.
Wölkchen steigen aus dem Thale,
Blauend als saphirne Schale
Wölbt sich über mir die Luft.

Dort die Wand, die jäh im Sturze
Abbricht, wie mit einem Schurze
Gürtet sie der grüne Wald;
Hier als Eingangsthor zur Hölle
Gähnt ein Abgrund, der Gerölle
Speit aus zackenreichem Spalt.

Stolz, als trüge es den Himmel,
Zieht von Bergen ein Gewimmel
In die Runde seinen Kreis;
Hinter dunklen Krummholzhecken
Birgt sich eines Bergsees Becken
Neben altem Schnee und Eis.

Weißer Fels und blaue Schatten,
Steiler Hang und sanfte Matten
Drängen bunt sich im Gemisch,
Zwischendurch Gehöfte, Bäche
Auf des Thales breiter Fläche,
Glatt und eben wie ein Tisch.

Wie die Bienen emsig trachten
Süßen Honig einzufrachten,
Schwärmt der Blick im Raum umher.
Allen Honig heimzubringen
Will dem Auge nicht gelingen,
Eher schöpft sich aus das Meer.