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Mein Bergstock

Wenn ich wand're, mein Geleite
Ist ein wackerer Gesell;
Hab' ich ihn an meiner Seite,
Lacht der Tag mir froh und hell.

Berge auf und Berge nieder
Schreiten wir in gleichem Schritt:
Ob zur Höh', zu Thal dann wieder,
Er hält ehrlich immer mit.

Wie ein treuer Kriegsgefährte
Schirmt den Freund in schwerer Noth,
War er's, der mir Schutz gewährte,
Hilfe rettend oft mir bot.

Wenn der Kampf mit Wind und Wetter
Allen Andern Schrecknis war,
Blieb er unverzagt, mein Retter
Aus der drohendsten Gefahr.

Zwar auf weiter, eb'ner Fläche
Schafft mitunter er mir Harm,
Dort erweist sich seine Schwäche,
Fällt zur Last er meinem Arm.

Doch geht's aufwärts, durch der Hügel
Vorreih'n in's Gebirg hinauf,
Scheint's, als sproßten rasche Flügel
Ihm, befeuernd unsern Lauf.

Gleich dem Abassidenpferde,
Das durch Zauberei gebaut,
Hebt er leicht mich von der Erde
In ein Reich, das leuchtend blaut,

Wo die Wolken flüchtig reisen
Und die Winde ruh'los zieh'n,
Stolze Adler einsam kreisen,
Speik und Edelraute blüh'n.

Wie der Schaft von einer Fahne
Ragt er schlank dann neben mir,
Stolz wie von dem Prachtaltane
Edler Ritterschaft Panier.

Aufwärts wie ein solches Zeichen
Weist er mich zu Glanz und Ruhm,
Ehrenwürden zu erreichen
In der Schönheit Königthum.

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