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San Martino di Castrozza

Ein Erdenfleck, mit reicher Pracht gesegnet,
Dem Lärm der Welt verschlossen und entrückt,
Wo gold'ner Zauber aus dem Himmel regnet
Und Schönheit neu bei jedem Schritt entzückt;

So liegst du, San Martino, von den Schatten
Gedrängter Wälder ruhevoll umhegt,
Schmuckkissen gleichen deine lichten Matten,
Von Blumenzier mit Stickerei belegt.

Musik erklingt im leisen Wasserrauschen,
Des Windes Säuselspiel begleitet sie;
Und will das Herz sich fühlend selbst belauschen,
Mißtönend stört kein Laut die Harmonie. Doch hätte deinen Reiz nur halb gepriesen,
Wer deiner Bergcolosse nicht gedacht,
Die, eine wilde Schaar von Urweltsriesen,
In's Ungemess'ne steigern deine Pracht.

Wie stolz und kühn mit ungeheurem Zuge
Sie überhöh'n der Erde festen Bau,
Entführen sie den Geist in leichtem Fluge,
Wo nichts ihn drückt, in's reine Aetherblau.