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Nebel und Bergsteiger

Was ist der Nebel für ein schmählich Ding,
So wesenlos, so flüchtig und gering.
Pack' ihn, was hält wohl Deine Hand?
Die Welle selbst hat festeren Bestand.

Und doch, wenn er die kahlen Höh'n umwallt
Und sich zu feuchten, dunklen Massen ballt,
Mit seinem Hauch verlöscht der Sonne Licht,
Wer fürchtet da den argen Gegner nicht?

Hei, Blitz und Donner hausen wack'rer doch,
Es ward noch nie gehört, daß einer kroch;
Der Nebel aber schleicht und kriecht heran,
Ein scheuer, schlimm unheimlicher Kumpan.

So weit zu schauen rings die schöne Welt
Mit Bach und Au, mit Anger, Wald und Feld,
Er spinnt sie ein in fahlen Dunst und Rauch,
So fahl und bleich, als wär's des Todes Hauch.

Dem Wand'rer, der den stolzen Höh'n genaht,
Verhüllt er boshaft plötzlich Steg und Pfad;
Die tiefsten Klüfte deckt er emsig zu –
Wer sie hinabstürzt, hat dort ewig Ruh'.

Doch besser, traun! als Geistesnebel sind
Die Nebel im Gebirg; ein frischer Wind
Zerjagt sie flüchtig leicht in wilder Eil' –
Umflortem Sinn wird nicht so bald sein Heil.

Liebhaber einer kühnen, freien That,
Bergsteiger Ihr, beherzigt guten Rath:
Bei Nebel im Gebirg bleibt fein zu Haus,
Die andern aber treibt nach Kräften aus!

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