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Fritz Reuter

Läuschen un Rimels

Geschichte Nummero twei.

Junker Korl, dei würd nu gröter, as en groten Kirl all let ’e;
Aewerst dumm was hei man blewen, dœmlich was hei œwerdrewen;
Den Papa taum Schawernack ded’ hei männ’gen dummen Snack.

Un de gned’ge Herr von Degen müßt sick ümmer sihr von wegen
Eine Dœmlichkeit schaniren, let em nich mihr mit sick führen,
Wenn hei utwarts beden wir: "Karl, mein Sohn, Du bleibst heut hier."

Bi de gned’ge Fru von Degen würd de Mutterschaft sick regen;
Sei œwer ehren armen, säuten Körling sick erbarmen,
"Wie die Väter hart doch sind! Oh, mon cher, nimm mit das Kind."

Korl, dei kreg nu Aewerwater, rohrte as en Bröllenkater,
As wenn hei up’t Spitt ded’ steken; ded ok allens Gaud’s verspreken:
"Will mi duken, as en Haun, will ok nich dat Mul updauhn."

Na, genaug, de Herr von Degen hett nich sinen Willen kregen,
Korlen würd en reinen Kragen un ’ne reine Bür antagen,
Un dat Hor em ’rutermutzt, un de Näs’ em sauber putzt.

As nu All’ns in Ordnung schön, reis’t de Vader mit den Sœhn,
Un Papa, dei säd’: "Mein Söhnchen, nun schweig’ heut auch still recht schönchen,
Gar kein Sterbenswörtchen sprich; Schweigen, das verräth Dich nich."

Bald sünd sei nu bi dat Eten; Korl hett mang twei Damen seten,
Recht so’n por lütt drift’ge Dirns, recht so’n Häweltaschen wiren s’,
Wiren ut ’ne grote Stadt, red’ten glik von dit und dat;

Von Theater, Ball un Weder, von de Lust in grote Städer.
Fang’n ok an mit Korl tau reden! Korl denkt: Lat’t mi man taufreden!
Antwurt’t d’rup nich swart noch witt, Vader nimmt em süs nich mit.

As de beiden lütten Damen gor kein Wurt von em vernamen,
Deiht de ein sick ’rümmer bücken achter Korlen sinen Rüggen:
"Nein, Sophie, der Mensch ist stumm, oder ist schrecklich dumm."

Dat’s man schön, denkt Korl von Degen, dat sei’t endlich ’ruter kregen.
"Ne, Papa," röppt hei ganz lud’, "mit dat Swigen is dat ut;
Denn dat Frölen rechtsch hir weit ganz genau von mi Bescheid."