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Wieviel Pulver die Fridinger zum Krieg brauchten.

Die Fridinger befürchteten einmal einen feindlichen Überfall und beschlossen daher, für den Krieg zu rüsten. Da sie aber kein Pulver hatten, so schickten sie den Bürgermeister nach Rottweil, um Pulver zu holen. Der Bürgermeister setzte sich auf seine alte Mähre und ritt nach Rottweil hinüber. Dort ging er noch selbigen Abends zum Bürgermeister und trug ihm sein Anliegen vor. Der Rottweiler Bürgermeister aber meinte nicht anders, als daß es sich bei dieser ernsten Sache um einige Zentner Pulver handle, und sagte, er müsse darüber vorher den Rat hören. Also wurde am andern Tag eine Ratsversammlung abgehalten und darüber lange hin und her geredet, was zu tun sei. Man wollte den Fridingern, die stets gute Nachbarn gewesen, die Bitte nicht abschlagen, aber auch in den bösen Zeitläuften nicht so viel Pulver aus dem Zeughaus weggeben. Endlich wurde der Fridinger Bürgermeister vorgefordert und befragt, wieviel er denn Pulver begehre. Der Bürgermeister hielt eine lange Rede, in der er ausführte, wie nötig sie das Pulver brauchten. Dann schloß er: »Wenn ihr Herren uns zwei Pfund geben würdet, so könnten wir den Krieg wohl mit Ehren führen.« Über diese Antwort entstand ein großes Gelächter bei den Rottweilern, und ohne weiteren Anstand wurde den Fridingern das Pulver für ihren Krieg ausgefolgt.

(Nach der Zimmerschen Chronik von K. Rommel.)

Schlußvignette

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